Gefühlt weit weg gelegen auf dem afrikanischen Kontinent reizt Marokko mit seinen unglaublichen Landschaften, dem verschneiten Atlas-Gebirge, der Wüste mit unendlich wirkender Weite, den fruchtbaren Tälern, wie auch mit seinen jahrhundertalten Städten, den bunten Basaren, den historischen Gemäuern, und mit seinen Menschen, denen du auf unterschiedlichster Weise begegnest.

Marokko stand schon lange auf unserer Wunschliste. Wir hatten so viel gehört von dem Land in Nordafrika, dass wir es unbedingt selbst entdecken wollten.

Normalerweise planen wir alle unsere Reisen so, dass wir sie mit unseren Hund unternehmen können. Doch in Marokko musste es etwas anders laufen. Aus Mangel an Zeit nahmen wir den Flieger und somit blieb unser Hund zu Hause.

Wir hatten zwei Wochen Zeit, uns Marokko anzuschauen und wollten natürlich so viel wie möglich von diesem Land sehen. Städte, Natur und ein wenig Entspannung sollte auch dabei sein.

altes vollgepacktes Auto in Marokko<br />
thealkamalsontheroad

14 Tage Rundreise 

Wir starteten und endeten unserer Roadtrip durch Marokko in Rabat, der Hauptstadt, mieteten uns dort am Flughafen ein Auto und brachten es auch wieder dahin zurück.

Dauer: 14 Tage
Kilometer: 1945 km
Schritte: 229147

Unsere Route planten wir so, dass wir einmal quer durch das ganze Land fuhren und dabei alle vier Königsstädte besuchten, die Wüste erlebten, die Filmkulisse zu “Game of Thrones” besichtigten und weite Teile des Landes entdecken konnten.

Rabat – Meknès & Volubilis: 151km // 2h
Meknès & Volubilis – Fès: 101km // 2h
Fès – Merzouga: 462km // 7,5h
Merzouga – Tinghir: 195km // 3h
Tinghir – Aït-Ben-Haddou: 200km // 3h
Aït-Ben-Haddou –  Marrakesch: 182km // 3h
Marrakesch – Essaouira: 177km // 2,5h
Essaouira – Casablanca: 377km // 4,5h
Casablanca – Rabat: 87km // 1h

in der Sahara Marokko thealkamalsontheroad
faszinierende Farben und Weite in Marokko<br />
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Straße durch die Berge Marokko thealkamalsontheroad
Landkarte Städte auf unserer Rundreise in Marokko thealkamalsontheroad

Alles, was du über Marokko wissen solltest

Einwohner: 36,9 Millionen
Fläche: 446.550 km²
Regierung: konstitutionelle Monarchie
Hauptstadt: Rabat
Sprache: Arabisch, Tamazight (berberisch) und französisch

Marokkos Landschaften

Auf einem Roadtrip durch Marokko, welches nur wenige Flugstunden entfernt von Deutschland ist, findest du unterschiedlichste Landschaftsregionen und Klimazonen von mediterran bis hin zu saharisch-kontinental. Im Gebirge fällt Schnee, während du am Strand barfuß laufen kannst.

Mittelmeer- und Atlantikküste:
An der Mittelmeer- und Atlantikküste mit ihren größeren Hafenstädten und den kilometerlangen Stränden herrscht angenehmes Küstenklima, es gibt eine große Anzahl an Getreidefeldern im Hinterland und es ist überall herrlich grün.

Anti:Atlas:
Im Anti-Atlas – südlich gelegen – herrscht eine übermäßige Trockenheit. Hier findest du den Gipfel Jbel Siroua  mit einer Höhe von 3300m.

Hoher Atlas:
Im Hohen Atlas, auch als Dach Marokkos bezeichnet, ist es zwar trocken, aber in den Tälern wird wiederum viel Landwirtschaft angebaut. Dir begegnet hier ein Wechsel aus saftigem grün und sandigem Stein. Das Gebirge ist 750 Kilometer lang und der höchste Gipfel ist der Djbel Toubkal mit 4167m, der somit auch der höchste Berg Marokkos ist.

Mittlerer Atlas:
Der Mittlere Atlas erstreckt sich über 350 Kilometer über die Regionen: Ifrane, Khenifra, Boulmane, Midelt … Hier befinden sich mehrere Bergmassive und vier Wasserbecken, die in den Atlantik fließen. Es gibt hier Seen, Stein- und Korkeichen und eine vulkanische Hochebene.

Wüste:
Die Wüste findest du im Gebiet von Merzouga. Hier beginnen die wunderschönen Sanddünen, die je nach Sonnenstand in den unterschiedlichsten Farben leuchten.

langer Sandstrand Marokko Atlantik<br />
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hoch oben im Atlasgebirge Marokko thealkamalsontheroad

Flora & Fauna

Die Faune & Flora Marokkos ist nicht nur Artenreich, sondern durch das Atlasgebirge auch zweigeteilt

Nordwestlich findest du eher mediterrane Gebiete und südöstlich die Wüste. 

Es gibt eine beeindruckende Pflanzenwelt, die unterschiedlicher nicht sein kann: Du findest hier eine Vielzahl von Korkeichen, Atlaszedern, Aleppokiefern über Arganbäume, Palmen, Wacholdersträuche, Erdbeerbäume und Pistazien.

Und auch die Fauna ist faszinierend mit Leoparden und Wüstenluchse, die jedoch vom Aussterben bedroht sind. Du findest hier aber auch Affen, Hyänen, Schakale, Gazellen, Schildkröten, Schlangen, viele, viele Störche, Geier, Bussard und Adler.

In Marokko gibt es bis zu 12 Nationalparks wie den Nationalpark Ifrane im Mittleren Atlas, der Zedernwälder und Berberaffen schützt, oder der Nationalpark Haut Atlas Oriental, in dem es sogar noch Leoparden geben soll.

grünes Land in Marokko thealkamalsontheroad
Klippen am Atlantik Marokko thealkamalsontheroad

Marokkos Städte

Neben der faszinierenden Natur findest du in Marokko auch unglaublich schöne und orientalisch wirkende Städte, von denen eine Handvoll zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde. In den  Städten, zwischen dichtstehenden Mauern, in den engen Gassen und auf den bunten Märkten spürst du jahrhundertelange Tradition, die auch heute noch gelebt wird: Fès, Marrakesch, Meknès und noch einige mehr sollten Highlights auf jeder Reise sein.

Neben den alten Städten gibt es einige noch ältere archäologische Ausgrabungsstätten, die du unbedingt besuchen solltest.

Marrakesch von einem Dach aus fotografiert Marokko thealkamalsontheroad
Wüstenoase in Marokko<br />
thealkamalsontheroad
Tore zu einer anderen Provinz Marokko thealkamalsontheroad

Alles, was du über eine Reise nach Marokko wissen solltest

Planung für einen Roadtrip durch Marokko

Als wir unserer Reise planten, hatten wir zuerst ein kleines Problem: Marokko bietet so viel an dem, was wir gerne sehen wollen, dass uns dies zu entscheiden schwer fiel.

Was zuerst ansehen, was als nächste? Welchen Weg nehmen wir? Was ist besonders wichtig, was können wir auslassen? Wie kommen wir voran? Was wollen wir alles tun? Wollen wir wandern, wollen wir nur Städte besichtigen oder baden gehen? Und wie schaffen wir das alles in nur zwei Wochen?

Klar war für uns: Wir würden mit dem Flieger anreisen, uns ein Mietauto nehmen und einen Roadtrip durch Marokko unternehmen. Dann sortierten wir die Sehenswürdigkeiten aus. Die Liste wurde immer kürzer – was uns echt schwer fiel – und planten einen festgetackten Verlauf. Zuerst alle Orte und Gegenden, die wir besichtigen wollten, dann schauten wir, wie viel Zeit wir dafür brauchten und buchten zum Schluss alle Übernachtungen entlang der Route.

Möglicherweise kannst du dir auch vor Ort Übernachtungen suchen. Wir haben Anfang März manchmal in fast leeren Riads übernachtet und bisweilen waren sie aber auch komplett ausgebucht.

Reiseführer: Auf unserer Reise nach Marokko haben wir uns mit drei verschiedenen Reiseführern vorbereitet und diese dann auch vor Ort genutzt.

Reiseführer Marokko
Reiseführer Land Marokko
Reiseführer nach Marokko

Einreise

Für eine Reise nach Marokko benötigst du einen Reisepass (Ausweis allein reicht nicht), aber kein Visum. Im Flughafen bekommst du bei der Ein- und Ausreise einen Stempel in den Pass, und das war es dann schon.

Beste Reisezeit für Marokko

Für eine Rundreise durch Marokko eignet sich auf das ganze Land bezogen der Frühling März bis Mai und der Herbst September bis November. Das Wetter ist dann meistens angenehm warm und nicht zu heiß.

Wir waren die ersten beiden Märzwochen unterwegs und hatten beginnend in Rabat mit 22 Grad bis über die Wüste mit 33 Grad und wieder zurück ans Meer mit 26 Grad meistens schönes Wetter. An der Küste gab es immer mal eine Wolkendecke, Regen haben wir aber nie erlebt.

Anfang März waren die Straßen durch das Atlasgebirge frei von Schnee, auf den Bergen jedoch lagen noch Reste Schnee vom vergangenen Winter.

Palmen am Straßenrand Marokko thealkamalsontheroad
Bergwelt Marokko thealkamalsontheroad

Mietauto

Wir haben uns für unseren Roadtrip durch Marokko ein Mietauto über Check24 gebucht und direkt in Rabat am Flughafen abgeholt und auch wieder dorthin gebracht. Die Annahme und Abnahme des Fahrzeuges war leicht, die Mitarbeiter sprachen englisch oder französisch.

Für dem Mietwagen haben wir uns für einen Kleinwagen, einen Dacia Sandero entschieden, da – vorab informiert – die Straßen wohl im guten Zustand sind Und das können wir bestätigen. Ein Kleinwagen reicht vollkommen aus, auch die Straßen bis hoch ins Atlasgebirge waren damit gut befahrbar.

Wichtig ist, darauf zu achten, dass du gemeinsam mit dem Mitarbeiter der Leihwagenfirma das Auto vor der Übernahme anschaust und in einem Vertrag die bisherigen Mängel notierst und – haben wir so gemacht – die Kratzer und Dellen (falls es welche gibt) mit dem Handy fotografierst. Die Abschrift des Protokolls bekommst du für dich ausgehändigt.

Wir haben den Wagen vollgetankt übergeben bekommen und ihn auch wieder so abgegeben. Der Vermieter bestand darauf, dass er das Auto gewaschen und sauber zurück erhält. Ansonsten wären Gebühren anfallen. Das kann man aber sicher vor Ort verhandeln und im Vertrag notieren. Wir haben uns in Rabat vor Abgabe eine Autoreinigung gesucht, die uns innerhalb von knapp 45min das Auto außen und innen gesäubert hat. 

verstaubtes Mietauto Marokko thealkamalsontheroad
Straßenschild in Marokko thealkamalsontheroad

Tanken

Auf unserer Rundreise gab es überall Tankstellen, wobei der Verbrauch nicht hoch ist, da man nicht sehr schnell fahren kann. An den Autobahnen gibt es auch größere Raststätten mit Toiletten und Shops. Die meisten Tankstellen akzeptierten die Visakarte.

Autofahren in Marokko

Autofahren in Marokko ist auf jeden Fall anders als gewohnt. Das Straßennetz ist gut ausgebaut und die Straßen auch meistens asphaltiert. Wir haben nur einmal umkehren müssen auf einer Höhe von 3000m, weil die Asphaltstraße endete und Kiesweg daraus wurde. Sicher auch befahrbar mit Kleinwagen, aber da weit oben noch der Schnee schmolz, gab es uns zu viele schlammige Pfützen, in denen wir stecken bleiben konnten.

Beachten musst du, dass jederzeit Schaf- und Ziegenherden die Straßen überqueren wie auch Straßenhunde, die auf der anderen Seite etwas Spannendes sehen. Und in der Wüstengegend gibt es Kamele, die am Wegrand grasen.

Insgesamt fährt man nicht schneller als 90 km/h, denn oft gibt es LKWs – irre hoch beladen – und Eselskarren und sehr alte Autos, die vor einem fahren und die man oft auf den kurvigen Strecken nicht so gut überholen kann.

Auf der Autobahn ist die Höchstgeschwindigkeit 130 km/h, aber oftmals fährt man 100 – 120 km/h. Die Autobahnen sind zweispurig, man zahlt eine Maut (die nicht sehr hoch ausfällt) und muss auf jeden Fall auf die Geschwindigkeit achten, denn es stehen häufig Blitzer am Straßenrand.

Auch sind auf den Autobahnen immer mal wieder Menschen unterwegs, um die Straße zu überqueren, um am Straßenrand mitgenommen zu werden (manchmal stehen sie mit Koffern und Taschen und warten, bis jemand anhält) und auch die Hirten hüten oftmals ihre Schafe und Ziegen am Straßenrand.

In Marokkos Städten Auto zu fahren ist eine ganz besondere Herausforderung. Es gibt zwar verwaschene weiße Linien, aber die interessiert eigentlich niemand. Die Autos, Motorräder, Mopeds, Eselskarren und Pferdekutschen kommen von links und rechts, es wird gehupt und gedrängelt und zwischendrin stehen Polizisten, die den Verkehr vermeintlich regeln.

In manchen Städten gibt es Ampeln, aber die gelten anscheinend nicht für Mopedfahrer, weil Mopeds fahren einfach immer. Erwähnenswert sind noch die unzähligen Kreisel in den Städten und auf dem Land, und manchmal im nirgendwo.

In den Medinas fahren manchmal Autos (unglaublich, auf welch engen Straßen dort die Leute unterwegs sind), aber ist nicht empfehlenswert. Mopeds fahren bis auf Fès in allen Medinas und zwar bisweilen sehr, sehr rasant. Die Straßen sind eng, es passen kaum zwei Leute nebeneinander, aber die Mopeds quetschen sich trotzdem durch, und oft trabt auch ein Esel dick beladen mitten durch die Menschenmenge.

Die Orte sind sehr gut ausgeschildert in Englisch und Arabisch und da wir Google Maps benutzt haben, fanden wir immer unser Ziel.

Parken

In den größeren Städten gab es Parkplätze oder Garagen, die bewacht wurden. Wir haben das Auto auf solchen Plätzen abgestellt und ca 2€ Parkgebühr pro Tag bezahlt. Bis auf zwei Riads gab es keine mit dazugehörigem Parkplatz, so dass es uns sicherer erschien, das Mietauto auf einem bewachten Platz abzustellen.

Maut: 10.00 €
Parken:
21.00 €
Tanken:
137.00 €

Heutransporter neben Schaftransport Marokko thealkamalsontheroad
LKW  mit hoher Ladung Marokko thealkamalsontheroad
Esel mit Reiter auf Straße Marokko thealkamalsontheroad

Kaffee am Straßenrand

Falls du nach langer Fahrt Lust auf einen Kaffee bekommst, dann stehen immer wieder mobile Kaffeeautomaten am Straßenrand. Direkt aus dem Kaffeeautomat wird der Kaffee frisch gebrüht und du kannst bei schönster Aussicht einen leckeren Espresso genießen.

Kaffeeauto am Straßenrand Marokko thealkamalsontheroad
frischer Kaffee Marokko thealkamalsontheroad

Taxi

Benötigst du in den Städten, in denen eigentlich vieles sehr gut zu Fuß erreichen ist, doch mal ein Taxi, gibt es zwei Möglichkeiten:

Petit Taxi – kleines Taxi, je nach Region in rot, blau oder gelb unterwegs
Grand Taxi – für längere Strecken außerhalb der Orte

Darauf achten, dass der Taxameter eingeschalten ist, oder noch besser vorher einen Preis aushandeln.

Taxischild in Casablanca Marokko thealkamalsontheroad
blaues Taxi in Essaouira Marokko thealkamalsontheroad

Polizei

Das ist ein ganz spezielles Kapitel in Marokko. Wir haben zweierlei Erfahrung gemacht:

Gleich nachdem wir das Auto am Flughafen abgeholt hatten, ist uns ein Mann hinten auf das Auto gefahren. Wir waren zum Glück nicht Schuld und ein Polizist hatte die Situation beobachtet. Er war hilfsbereit, hat den Unfall aufgenommen, die Autovermietung informiert und einen Gutachter bestellt … Es ging alles recht flott und unbürokratisch. Hier erlebten wir die positive Seite der Polizei in Marokko.

Und dann gibt es vor den Städten auf den Landstraßen unzählige Polizeikontrollen, die plötzlich mitten im Nirgendwo stehen und ein Stoppschild aufbauen und dass dann als Vergehen nutzen. Das heißt, du fährst auf eine Polizeikontrolle zu, stoppst an dem Schild, der Polizist winkt dich weiter zum Parken am Straßenrand und behauptet dann, du hättest das Stoppschild missachtet. Er ist nicht allein, wenige Meter weiter steht ein Polizeiauto mit weiteren Polizisten.

Du kannst jetzt diskutieren – sie sprechen alle entweder Englisch oder Französisch – das wird vielleicht Erfolg zeigen. Oder du verlangst eine Rechnung. Dadurch minimiert sich der Preis noch einmal um ganz viel. So wurden aus 40€ für uns letztendlich 10€.

Gut, zehn Euro tun nicht weh. Aber die Korruption dann doch.

Innenhof in einem Riad Marokko thealkamalsontheroad
Pool in einem Riad in der Wüste Marokko thealkamalsontheroad

Übernachten

Auf einem Roadtrip durch Marokko gibt es unzählige Übernachtungsmöglichkeiten von Fünf-Sterne-Hotels bis Ein-Sterne-Hotels, Riads, Pensionen und Privatzimmer. 

Wir übernachteten in den landestypischen Riads, die immer Frühstück inklusive und meistens Abendessen angeboten haben. Die Riads sind traditionell und oftmals wunderschön orientalisch ausgestattet mit einem Innenhof und einer Dachterrasse. Für Übernachtungen haben wir im Durschnitt 35 € pro Person gezahlt. Nur in Casablanca übernachteten wir in einem großen Hotel, hier stieg der Preis dann auf 50 € pro Person.

Wir sind auf unserer Roadtrip durch Marokko auch an vielen wunderschön gelegenen Campingplätzen vorbeigefahren und haben uns mit Campern unterhalten, die recht begeistert von den Plätzen waren und um Durchschnitt 11 € pro Nacht und zwei Personen gezahlt haben.

Rabat – 2 Nächte
Meknès – 1 Nacht
Fès – 2 Nächte
Merzouga – 2 Nächte
Tinghir – 2 Nächte
Aït-Ben-Haddou – 1 Nacht
Marrakesch – 2 Nächte
Essaouira – 1 Nacht
Casablanca – 1 Nacht

Die Zeit, die wir in den einzelnen Orten verbracht haben, war meistens ausreichend. Rückblickend würden wir in Merzouga und in Tinghir nur eine Nacht verbringen – außer wir wöllten im Gebirge wandern, dann würden wir mehr Zeit einplanen – und dafür würden wir lieber einen Tag länger in Marrakesch und Casablanca bleiben, 

Pool in Marrakesch in einem Riad Marokko thealkamalsontheroad
Innenhof mit Mosaik im Riad Marokko thealkamalsontheroad

Essen & Trinken

Essen kannst du in Marokko – wie in jedem Land – manchmal sehr gut, manchmal eher naja. In Marokko liebt man die Mischung aus salzig und süß.

Tajine:
Die beliebteste Speise, die angeboten wird, ist Tajine. Das ist ein Gericht der Berber, welches in einem aus Lehm gebrannten Schmorgefäß gekocht wird. Meistens Fleisch – Schaf, Kuh, Kamel – und dazu Gemüse. Auf Wunsch wird Couscous oder Brot dazu serviert. Wir haben superleckere Tajine mit zartem Fleisch und Marillen, Rosinen und Datteln probiert und auch welche, die nach altem Schaf geschmeckt hat. Auch gibt es manchmal zum Frühstück eine Tajine mit Rührei, die ist ebenfalls sehr gut. Du kannst die Tajine auch als vegetarisches Gericht bestellen.

Harira:
Eine weitere leckere Empfehlung ist Harira, eine Suppe aus Linsen, Kichererbsen, Tomaten, Zwiebeln und Rindfleisch. Wir haben dazu Brot und Datteln serviert bekommen, eine leckere Kombination.

Pastilla:
Auch noch empfehlenswert ist die Pastilla, eine Pastete aus Hühnerfleisch mit Zimt, gehackten Mandeln und Honig bestreut. Die Nachspeisen bestanden meistens aus Obst mit Zimt.

Frühstück:
Frühstück in Marokko besteht aus viel Brot und marokkanischen Pancakes, viel Marmelade und Honig, viel Obst, manchmal gibt es ein Spiegel- oder Rührei, manchmal Joghurt.

Preis:
Im Durchschnitt haben wir 18 Euro pro Person für ein Menü mit Vor- Haupt- und Nachspeise gezahlt. Es geht natürlich noch billiger an den Straßenständen, und in manchem Restaurant auch um einiges teurer.

Getränke:
In den meisten Unterkünften stand bereits eine Flasche Wasser im Zimmer und wir wurden stets mit einem gesüßten Minztee empfangen. Minztee ist das Nationalgetränk und überall erhältlich und überall auch sehr lecker. Kaffee gab es auch in jedem Riad zu jeder Zeit und – wer Lust darauf hat – wird der Kaffee auch am Wegrand aus Autos mit Kaffeeautomaten heraus verkauft. Und in manchen Riads gab es zum Abendessen Wein zu bestellen.

Während Ramadan kann es passieren, dass einige Lokale tagsüber geschlossen sind.

Tajine in Marokko thealkamalsontheroad
Frühstück in Marokko thealkamalsontheroad
Suppe in Marokko thealkamalsontheroad

Bezahlung & Trinkgeld

In Marokko zahlt man in Dirham (Abkürzung MAD). 1 Euro entspricht ungefähr 10 Dirham – so fällt die Umrechnung auch relativ leicht.

Da es nicht erlaubt ist, marokkanische Dirham ein- und auszuführen, haben wir an verschiedenen Automaten – meistens ATM – unser Geld abgehoben. Dabei wurde eine Gebühr von ungefähr 35 Cent fällig.

Üblicherweise gibt man in Marokko ein Trinkgeld von 10%.

Internet

Das Internet und die Abdeckung auf dem Land ist in Marokko ziemlich gut. Wir hatten auf unserem Roadtrip durch Marokko nur einmal und kurz keinen Empfang auf einer Höhe von 3000m im Atlasgebirge. Ansonsten hatten wir überall Internet, um z.B. Google Maps zu nutzen.

Für Marokko haben wir uns am Flughafen eine SIM-Karte gekauft und damit eines unserer Handys aktiviert. In den Unterkünften hatten wir stets WLAN, je nach Lage des Zimmers mal mehr, mal weniger gut.

Sicherheit

Auf dem Roadtrip durch Marokko haben wir uns immer sicher gefühlt. Auch in den dunkelsten Ecken der Medinas und am späteren Abend. Aber wir waren immer zu zweit unterwegs.

Anstrengend waren die vielen Verkäufer, die keine Ruhe geben. Von ihnen fühlten wir uns mehrmals arg bedrängt, und höfliches Ablehnen brachte so gar nichts.

In Marokko gibt es immer wieder Männer, die sich als „Guides“ anbieten, um dir den richtigen Weg zu zeigen. Am Ende läuft es darauf hinaus, dass du für die „geleistete Arbeit“ zahlen solltest. 

Und es ist wichtig zu wissen, dass gerade in den Städten für alles und jedes Trinkgeld verlangt wird z.B. für Fotos und diskutieren bringt dann oft nicht viel. Also besser auf manches Foto verzichten.

Straße mit weiter Sicht Marokko thealkamalsontheroad
wunderbare Bergwelt mit Straße in Marokko thealkamalsontheroad

Was uns nicht so gut gefallen hat in Marokko

Ja, Marokko ist ein wunderschönes Land, es hat unglaublich viel zu bieten, hat eine Natur, die unterschiedlich und überaus spektakulär ist. Und doch gibt es Dinge in Marokko, die uns eher erschreckt haben.

Armut:
In Marokko herrscht eine unglaubliche Armut, die nur in Rabat und Casablanca nicht so offen ersichtlich ist.

In Rabat ist alles sehr hübsch gestaltet, gepflegt, sehr sauber und modern – und hundert Kilometer weiter ackert der Bauer sein (sehr steiniges) Feld mit einem Holzpflug, den er hinter sich herzieht, oder falls er besitzt, zieht ein Esel den Pflug hinter sich.

Es gibt Frauen, die waschen ihre Wäsche im Fluss, in Orten, in denen es Elektrizität gibt, in denen Touristen in sehr hübschen Riads wohnen, mit allen Annehmlichkeiten.

Es gibt haufenweise Kinder, die Schafe und Ziegen hüten, während sie eigentlich in der Schule sein müssten. Es gibt unzählige alte Leute und kleine Kinder, die betteln.

Das sind alles kleine Beispiele, und doch haben wir uns gefragt, warum. Warum muss ein Teil der Bevölkerung so dermaßen arm sein, während andere in der Hauptstadt in Glanz und Gloria leben. Und Touristen tatsächlich sehr, sehr gut versorgt werden.

Müll:
Ein weiteres Problem Marokkos ist der Müll. Ungefähr drei Kilometer bevor du einen Ort erreichst, weißt du bereits, dass du einen Ort erreichst, denn dann beginnt der Müll. Müll, der einfach vor die Orte gekippt wird. Egal, welcher Müll Haushaltsmüll, Berge von Windeln, Elektromüll, Altöl, Blech und Plastik … so unglaublich viel Plastik, der vom Wind über das gesamte Land geweht wird. Es gibt anscheinend keine Müllabfuhr/Müllbeseitigung.

Tierwohl:
Auch der Umgang mit Tieren in Marokko ist erschreckend. Es gibt auf dem Lande so viele Straßenhunde im erbärmlichen Zustand, die im Müll leben, die sehr, sehr misstrauisch gegenüber Menschen sind, die voller Krankheiten und Zecken sind. Und Kinder und Erwachsene, die Steine schmeißen, sobald ein Hund in ihr Sichtfeld gerät.

In den Städten überwiegen dann die Katzen, die an jeder Ecke sitzen, ebenso im Müll wühlen und deren Augen voller Eiter sind und das Fell voller Dreck in alle Richtungen steht.

Esel und Pferde, die vor lauter Arbeit wund gescheuert sind und ebenfalls von oben bis unten voller Dreck kleben.

Bekleidete Affen, die an Ketten mit Halsband gehalten und in Marrakesch ausgestellt werden und Kobras, denen die Giftzähne gezogen wurden, um ungefährlich für Touristen zu tanzen.

Und gedankenlose Touristen, die für diese Tierquälerei auch noch Geld zahlen.

in den Straßen von Rabat Marokko thealkamalsontheroad
Leben auf dem Land Marokko thealkamalsontheroad
Straßenhund Marokko thealkamalsontheroad

Roadtrip: Marokko – was für eine Faszination

Der Roadtrip durch Marokko hat uns sehr, sehr gut gefallen. Es ist ein atemberaubend schönes Land mit einer beeindruckenden und unterschiedlichen Landschaft beginnend von den langen Stränden an der Küste bis hin zu den 4000m hohen Bergen, den sanft grünen Tälern und dem gelbleuchtenden Sand der Wüste. Hinzukommen die uralten Städte und die ländlich gelegenen Orte, die allesamt sehr vielfältig und bunt, laut und faszinierend und orientalisch sind. Und auch die Menschen empfanden wir als freundlich, offen und hilfsbereit.

Marokko hat etwas Spezielles. Etwas, was sich zu besuchen lohnt.

Zwei Wochen für diese Roadtrip waren eindeutig zu kurz, zu viel Programm, zu wenig Zeit. Wir hatten oft das Gefühl, wir streifen nur das tatsächliche Marokko. Um in die Tiefe zu gehen, um noch viel mehr zu sehen und auch das Land zu verstehen, braucht es einfach mehr Zeit.

Und das heißt für uns, wir kehren zurück – nächstes Jahr, übernächstes Jahr, wann immer es passt. Doch dann mit mehr Zeit im Gepäck, und unserem Hund und unserem Van.

saftig grüne Felder in Marokko thealkamalsontheroad
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