


In unserem letzten Blogartikel haben wir dir vom ersten Teil unserer Rundreise durch Marokko berichtet, und schließen hier – ebenso spektakulär – einfach an.

Im Dades-Tal

Dadestal oder auch Gorges du Dadès genannt, ist ein Tal, das mehr als sehenswert ist.
Der Fluss Dades hat hier eine ellenlange, schmale Schlucht gegraben, die in irren Serpentinen mit dem Auto zu befahren ist. Von oben erhältst du einen spektakulären Blick auf die gigantische Schlucht.
Die Fahrt dauert nicht lange, solltest du aber unbedingt sehen.
Aït-Ben-Haddou





Unser nächstes Ziel war Aït-Ben-Haddou und die im nahegelegenen Ort sich befindenden Maison d’hôtes Tigminou, eine wunderschönes Unterkunft, die man so hinter den Mauern erst einmal nicht vermutet.
Aït-Ben-Haddou sollte auch auf eurer Reiseliste stehen. Und das nicht nur, weil ein Teil von Game of Thrones dort gedreht wurde.
Aït-Ben-Haddou ist eine sehr faszinierende Stadt am Fuße des Hohen Atlas und am Ufer des Assif Mellah gelegen, an dem Dattelpalmen wachsen. Die Stadt teilt sich in zwei Teile – einmal Neustadt (die kann man besuchen, muss man aber nicht) und die Altstadt (die man unbedingt besuchen sollte).
Aït-Ben-Haddou wurde von einer Sippe (Aït) der Ben Haddou erbaut, die im 11 Jahrhundert den Handel zwischen Marrakesch und Timbuktu genau hier an diesem Fluss kontrollierte. Die Häuser sind aus Stampflehm und aus luftgetrockneten Lehmziegeln erbaut.
Es ist interessant einen Blick in die Häuser zu werfen. Es gibt natürlich Familien, die das Leben hier näher zeigen, die dich auf einen Tee einladen und denen du dann dafür Trinkgeld gibst. Wer das mag, der sollte das unbedingt tun – die Häuser sind sehenswert und du erhältst über die Lebensweisen in dieser Gegend einen ganz anderen Einblick. Viele der Haustüren sind auch offen, weil sich Handwerksshops darin befinden: Teppiche, Töpferwaren, Bilder …
Einen herrlichen Ausblick genießt du von der Kashba, die oberhalb der Häuser auf einer Bergkuppe steht. Die Sicht geht weit über das Tal mit dem Fluss und den Dattelpalmen und die Häuser der Neustadt hinaus.
Und – das Highlight für Game of Thrones-Fans – ist sicher der Anblick des Tores, vor dem Daenerys Targaryen die Sklaven befreit. Es ist faszinierend wie die Realität im Film dann verarbeitet wird.



Tipp unserer Herbergsbesitzerin
Der Parkplatz befindet sich in der Neustadt. Von hier aus gehst du Richtung Altstadt und überquerst den Fluss.
Anfang März führte der Fluss noch Wasser und wir hüpften über ins Wasser gelegte Sandsäcke. Im Sommer gibt es hier kein Wasser mehr.
Auf der anderen Seite gehst du nicht in das Haupttor, vor dem Daenerys Targaryen die Sklaven befreite, sondern durch einen grünen Park rechts bis zum anderen Ende der Stadt und passierst hier ein Tor.
Warum?
Den Ort zu besuchen ist kostenlos – doch am Haupttor musst du bezahlen, weil … warum auch immer.
Für den Aït-Ben-Haddou reicht, wenn du dir ein paar Stunden bis hin zu einem Tag Zeit lässt. Falls du etwas am Pool entspannen magst, dann lohnen sich zwei Nächte in der Maison d’hôtes Tigminou.


Marrakesch


Ja, von Marrakesch, der Roten Stadt, haben wir vieles gehört: entweder man liebt sie oder man hasst sie, aber ohne Feelings kommt man nicht davon. Wir haben auch viele nicht so tolle Sachen gehört, und waren dementsprechend eher misstrauisch. ABER es hat uns in Marrakesch weit mehr gefallen, als wir gedacht hatten.
Es gibt sie – wie überall – die Verkäufer, die dir durchgehend etwas verkaufen wollen, und auch das Tierwohl auf dem Djemaa el Fna war uns ein Dorn im Auge. Aber Marrakesch hat tatsächlich viel zu bieten und du kannst so einiges zu sehen.
Beginnend mit der Medina, die zwar voll und auch voll riskanter Mopedfahrer war, aber sehenswert, weiter zur Medersa Ben Youssef, bis hin zum Secret Garden, der so sekret nicht mehr ist und der Koutoubia-Moschee und den Saadier-Gräbern.
Nur leider der Bahia-Palast, den wir so gerne gesehen hätten, war für die zwei Tage unseres Aufenthaltes in Marrakesch geschlossen.
Für Marrakesch benötigst du zwei oder mehr Tage, um alles besichtigen und ein Gefühl für die Stadt zu bekommen. Wir haben im Riad l’Oiseau du Paradis übernachtet und waren vollauf zufrieden.

Essaouira



Von Marrakesch aus ging es für uns zurück an Meer. Essaouira stand auf dem Plan. Die Straße von Marrakesch nach Essaouira verläuft fast gerade. Die Landschaft ist lange Zeit trocken und sehr steinig, erst kurz bevor das Meer beginnt, wird es grüner und es gibt Bäume.
Und es gibt Ziegen auf den Bäumen. Ein weiteres Touristenhighlight: Ziegen auf dem Baum fotografieren. Natürlich steht der Hüter unter dem Baum und erhält für jedes Foto ein Trinkgeld.
Essaouira – die Stadt war größer als wir dachten und so weiß, wie es auf den Bildern zu sehen ist. Wir haben auf einem Großparkplatz geparkt, der uns für eine Nacht 7 Euro kostete und in im Riad Dar Awil in der Medina geschlafen.
Wir hatten einen Nachmittag und der reichte uns für einen Bummeln durch die Stadt. Zuerst ging es durch die engen Gassen der Medina zum Fischmarkt, der von unzähligen Möwen überflogen wird. Und der voller Fisch in allen Sorten ist. Unzählige Verkaufsstände, an denen du unterschiedlichsten Fisch kaufen kannst – oder wahlweise essen kannst. An manchen Ständen wird der Fisch für dich gegrillt. Der Geruch nach Fisch ist unglaublich intensiv.
Ebenso sehenswert ist die Stadtmauer von Essaouira. Du kannst auf der Mauer direkt am Meer entlang spazieren und eine herrliche Aussicht auf den Atlantik und die Ferne genießen.
Insgesamt ist das Innere von Essaouira schnell durchlaufen: Es gibt unzählige Verkaufsstände, an denen niemand dir unbedingt etwas verkaufen will. Das ist angenehm entspannend. Und es gibt viele Restaurants, in denen du lecker Essen kannst.
Wir hatten ein Lokal – Tagna8 – gleich neben unserem Riad gefunden. Ein von Frauen geführtes, kleines Restaurant, in dem wir (vielleicht waren wir zu früh zum Abendessen aus) alleine saßen und uns von einer jungen Frau unterhalten ließen, die an diesem Abend eine Kostprobe ihrer Livemusik gab. Zusammen mit dem Essen ein gelungener Abend.
-Adresse: Tagna8, 1 Rue Moulay Azouze, Essaouira 44000
In Essaouira haben wir in dem kleinen Riad Dar Awil übernachtet, das sich mitten in der Medina befindet.



Casablanca



Die Fahrt, größtenteils am Meer entlang, nach Casablanca dauerte für uns fast den ganzen Tag. Wir hielten ein paar Male am Strand und an hohen Klippen, um die abwechslungsreiche Landschaft zu genießen. Und kamen somit am frühen Nachmittag in Casablanca an.
Eine riesige Stadt mit 4 Millionen Einwohnern, und einem Verkehr, in dem noch verrückter gefahren wurde als in den anderen Städten.
In Casablanca nahmen wir uns ein Zimmer in einem großen Hotel Idou Anfa Hotel & Spa, in dem es uns gut gefiel. Sauber, ruhig und anonym. Für uns nach den zwei Wochen Marokko völlig okay.
Leider hatten wir nicht viel Zeit, um uns Casablanca anzuschauen. Darum war unser alleiniges Ziel in der weißen Stadt die Hassan-Moschee, die wir unbedingt sehen wollten.
Und gesehen haben.
Danach bummelten wir durch die verkehrsreichen Straßen und suchten uns ein Restaurant. Nach zwei Wochen Tajine zum Dinner – die wirklich oftmals sehr lecker war – haben wir in Casablanca ein Restaurant gefunden, in dem es herrlich grün zugeht: Organic kitchen.
– Adresse: Organic kitchen, 6 – 8 Rue Ahmed El Mokri, Casablanca 20000

Hassan-Moschee






Eine wahnsinnig beeindruckende Moschee in ihrer Bauart und im späten Nachmittagslicht natürlich einfach nur gigantisch.
Die Moschee hat riesige Ausmaße und ist zu Recht eine der größten Moscheen der Welt mit dem zweithöchsten Minarett der Welt. Und sie steht am Meer, direkt am Meer, und von weitem gesehen wie im Meer.
Sie besteht aus Marmor, Zedernholz, Murano-Glas …
In der großen Gebetshalle haben bis zu 25 000 Menschen Platz. Und in der Nacht weist ein Laserstrahl gen Mekka.
Du kannst die Moschee in Form einer Führung besuchen, und solltest dies auch unbedingt tun. Im Inneren ist sie sehr schön, und es gibt so einiges Wissenswertes beim Rundgang zu erfahren.




Wie war sie – die Rundreise durch Marokko?




Zwei Wochen Marokko waren für uns eine sehr intensive Zeit. Wir sind sehr viele Kilometer gefahren, haben sehr viel gesehen und erlebt und unglaubliche Eindrücke gesammelt, die wir erst einmal verarbeiten mussten.
Marokko ist ein sehr schönes Land, faszinierend und abwechslungsreich in seiner Landschaft und seinen Orten, anders als gedacht und bisweilen auch anstrengend.
Rückblickend war die Wüste Erg Chebbi einer der schönsten Orte, den wir in Marokko erleben durften – so ganz anders als irgendwo schon einmal gesehen. Einfach atemberaubend schön.
Das schönste Riad mit der leckersten Tajine der gesamten Reise fanden wir im Riad Yamcha in Meknès.
Die Stadt, in der wir am meisten gesehen und uns wohl gefühlt haben, war Marrakesch – obwohl wir das, nach anderen Reiseberichten gehend, niemals gedacht hätten.
Und die beeindruckendsten Moschee in ganz Marokko fanden wir natürlich in Casablanca: die Hassan-Moschee.
Und Stille, unglaublich wundervolle Stille erlebten wir hoch oben auf 3000m im Atlasgebirge.
Jede Stadt, jede Ortschaft, jede Landschaft hat in Marokko etwas für sich. Und – auch wieder rückblickend – würden wir dieselbe Reise wieder unternehmen, dieselben Orte besuchen, dieselbe Landschaft bestaunen.
Diese zwei Wochen waren zu kurz für das schöne Land, in dem wir noch so vieles nicht gesehen haben, und doch auch wieder richtig, weil es so vieles zu sehen gab und wir lieber noch einmal zurückkehren.





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