

Unsere erste Reise mit dem neuen Wohnwagen sollte gemächlich und entspannt vorwärts gehen – das Ziel war die Provence, welches wir locker an einem Tag von Bayern aus geschafft hätten. Wenn wir denn wollten. Wir wollten nicht, wir wollten langsam reisen und genießen. Und so suchten wir uns ein Zwischenziel, das von den Kilometern ungefähr mittig lag.
Der Weg führte uns in die Schweiz – zur wunderschön inmitten von Bergen gelegenen Stadt Lugano am Luganer See mit Hund und dem Hausberg Monte Salvatore.
Die Kulisse ist mehr als traumhaft. Die Stadt liegt nicht nur an diesem einzigartigen See, umgeben von den Bergen der Alpen, sie hat auch bereits einen mediterranen Flair mit Palmen und Bougainvillea und den südländisch aussehenden Häuserfronten. Urlaubsfeeling – schon nach wenigen Kilometern.
Wir hatten uns einen Tag Zeit gegeben zwischen den Etappen, um die Gegend und die Stadt Lugano zu besichtigen.

Lugano oder Monte Salvatore?
Natürlich wollen wir uns die Stadt Lugano anschauen, durch die Altstadt und über die Uferpromenade bummeln, und wir wollen auf den Hausberg Luganos, den Monte Salvatore steigen. Wir haben uns einen Tag Zeit gegeben, wahrscheinlich viel zu wenig, aber wir nehmen uns auf Reisen immer gerne viel vor.
Doch was zuerst? Wie ist der Plan? Was machen wir an unserem einzigen Tag hier in Lugano?
Zuerst besteigen wir den Berg, der wegen seiner Form auch Zuckerhut genannt wird, danach wird sich gestärkt, und dann schauen wir uns Lugano an. Das ist unser Plan, den wir nach dem Aufwachen geschmiedet haben.

Dauer: 3 – 4h /Länge: ca. 6,5km /Höhenunterschied: ca. 599m
Infos zur Wanderung auf den Monte Salvatore
Ausgangspunkt:
Die Wanderung startet am Bahnhof in Paradiso und führt steil bergan über Pazzallo.
Parken:
Wir parken unser Auto in einem der Parkhäuser nahe des Bahnhofs. Und entdecken unterwegs, dass es auch kostengünstigere Parkmöglichkeiten an der Standseilbahn gibt, falls man diese nutzt.
Anforderung:
Im Prinzip ist es eine leichte Wanderung ohne Kletterei oder schwierigere Passagen. Aber der Aufstieg geht schon stark in die Wadenmuskulatur, heißt, es geht recht steil bergauf.
Markierung:
Es gibt Hinweisschilder mit Beschreibung, aber der Weg selbst ist nicht zu verfehlen. Es geht immer in Serpentinen hinauf und wieder hinunter.
Wichtig!:
Gute Turnschuhe reichen auf dieser Wanderung vollkommen aus. Nimm aber ausreichend Wasser mit, es kann heiß werden.
Essen &Trinken:
Auf der Bergspitze des Monte Salvatore gibt es das Restaurant Vetta mit großer Terrasse und einer Panoramaplattform.
Öffnungszeit: Mai bis September 09:00 – 23:00 Uhr
Standseilbahn:
Für Leute, die nicht so gerne wandern oder wandern können, bietet sich die Standseilbahn an, die dich innerhalb von 12 min auf den Gipfel befördert. Du kannst Auf- und Abfahren buchen, aber auch nur die einzelnen Fahrten, falls du eine Strecke gehen möchtest.
Öffnungszeit:
März bis Oktober von 09:00 – 18:00, im Hochsommer bis 23:00 UhrAller 30 min fährt die Bahn für ganze 12 min den Berg rauf und danach wieder runter und bietet währenddessen einen wunderbaren Rundumblick auf die Stadt Lugano. Hunde sind in der Bahn erlaubt.
Ticket: Berg- und Talfahrt 30 CHF, Kinder von 6 – 16 Jahren 13 CHF


Wandern am Luganer See
Monte Salvatore, der Hausberg
Im Prinzip ist die Wanderung auf den Monte Salvatore eine leichte Wanderung, wenn auch der Anstieg vor allem zu Beginn recht steil ist.
Du startest die Wanderung nahe des Bahnhofs in Paradiso. Zuerst geht es steil eine Straße bergauf, dann folgst du alsbald einem Waldweg, der dich an Häusern und Villen und Gärten und Weinfeldern vorbeibringt. Der Wald öffnet sich und du steigst einige Zeit eine Treppe hinauf, die direkt neben den Schienen der Standseilbahn entlangführt.
Der Gipfel erscheint greifbar nahe, was jedoch trügt. Nach einer freien Fläche bepflanzt mit Weinstöcken, biegst du links erneut ab in den Wald und wanderst auf gut begehbarem Waldboden.
Der Weg ist sehr gut ausgeschildert.
Im dichtem Wald, in dem ein Bach plätschert, und neben Eichen- und Buchen- und Tannenbäumen findest du auch immer wieder Palmen, die hier bestens gedeihen.
Hin und wieder lichtet sich der Wald, du erreichst einen Aussichtspunkt und erhältst somit einen wunderbaren Blick über die Stadt und die Berge.


Ein Kirchendach mit Aussicht
Es sind nur wenige Leute zu Fuß unterwegs Mitte Mai, die meisten Besucher nutzen die Standseilbahn.
Nach ungefähr 2 ½ h erreichst du die erste Plattform, auf der das Restaurant mit seiner großen Aussichtsterrasse steht. Doch es lohnt sich, noch ein paar Meter weiter zu steigen.
Oben auf dem Gipfel findest du die Kapelle Lorenzo, in der du dir eine Ausstellung mit kirchengeschichtlichen- und geologischen Exponaten ansehen kannst.
Das beste jedoch ist das Dach der Kirche, welches du besteigen kannst.
Von hier erhältst du eine atemberaubenden 360 Grad Blick über den gesamten See und seine nun winzigen weißen Boote, die Stadt Lugano und die umliegenden Berge der Alpen. Das ist auf jeden Fall die Wanderung oder auch die Fahrt mit der Standseilbahn wert.
Der Rückweg verläuft wie der Hinweg.



Lugano und was du alles gesehen haben solltest
Lugano ist eine hübsche Stadt mit einem mediterranen Flair. Sie ist groß genug, aber nicht zu groß. Sie ist voll, aber nicht zu voll. Und sie ist vor allem gemütlich.
Bereits die Römer haben das schon erkannt und sich ab dem 1. Jahrhundert vor Chr. in dieser Gegend angesiedelt. Im Mittelalter war die Stadt oftmals Kampfmittelpunkt zwischen Como und Mailand, später dann unter der Herrschaft der Mailänder Visconti, bevor die französischen Revolutionstruppen Lugano zum Hauptort des Kantons benannten.
Lugano liegt im Schweizer Kanton Tessin
und hat 62.315 Einwohner.
Sie ist die größte italienischsprachige Gemeinde außerhalb Italiens.
Lugano liegt am gleichnamigen Luganer See, ein Gletschersee in den Alpen.
Altstadt von Lugano
Nach unserer Wanderung auf den Monte Salvatore und einem kurzen Snack einem der Cafés nahe der Standseilbahn starten wir unseren Spaziergang durch die Stadt.
Die Altstadt von Lugano ist eine autofreie Zone und lädt zum Shoppen und Bummeln ein. Besonders auf der Via Nassa und der Via Pessina findest du einige angesagte Shops neben Gemüse- und Obstständen, Cafés und Restaurants und Souvenirläden. Es macht Spaß eine Weile durch die Häuserschluchten zu bummeln.


Piazza della Riforma mit Hund
Die Piazza della Riforma ist der meistbesuchte Platz in Lugano, auf dem das öffentliche Leben in Form von Konzerten und Aufführungen stattfindet. Umrandet von Restaurants und Cafés lohnt sich hier eine Tasse Kaffee oder ein Eisbecher, um entspannt dem Trubel zu zusehen.
Auch auf der Piazza della Riforma findest du den schönen Palazzo Civico, dem 1840 – 1844 im neoklassischen Stil erbauten Rathaus der Stadt.

Besuch des Parco Ciani
Der Parco Ciani ist ein weiteres Highlight der Stadt Lugano. Ein Rückzugsort ist der Stadtpark, um entspannt zu spazieren oder auf einer Parkbank zu sitzen.
Der Park teilt sich in zwei Bereiche: Zuerst kommst du in einen herrlich gepflegten Teil des Parks im italienisch und englischen Stil gehalten, später wird es wilder und urwüchsiger mit Linden, Platanen und Ahorn.

Schiffahrt über den Luganer See
Eine Fahrt mit dem Schiff über den Luganer See bietet sich ebenfalls an und ist eines der Highlights der Stadt. Die Fahrt führt vorbei an den Hängen der Berge, die bis zum Ufer des Luganer Sees reichen und vorbei an malerisch wirkenden Bergdörfern bis hin zum urigen Fischerdorf Gandria.
Kosten: hin und zurück – Erwachsene 27,40 CHF/ Kinder 6- 15 Jahre 13,70 CHF.
Bummel über Strandpromenade mit Hund
Auf der Strandpromenade lässt sich zum Abschluss des Tages nicht nur sehr gut bummeln, wer schnelle, teure und bisweilen laute Autos mag, der wird hier fündig.
Die Strandpromenade ist eine Flaniermeile entlang des Sees mit tollem Ausblick auf den See und die Berge und auf der anderen Seite mit gut gefüllten Cafés und Restaurants.
Noch eine Wanderung mit Hund
Monte Bré ist der zweite Hausberg von Lugano. Auch diesen kannst du besteigen oder mit einer Standseilbahn erfahren. Der Blick über den See ist wohl ebenso faszinierend.
Vom Monte Bré aus lohnt sich der Besuch des kleinen Künstlerdorfes Bré mit seinen schmalen Gassen und schnuckeligen Innenhöfen.


Was du über Lugano wissen solltest
Fahren & Parken
Lugano ist wie jede etwas größere Stadt zu befahren, es gibt Verkehr, aber damit ist gut umzugehen. Ausgeschildert ist alles sehr gut.
Wir haben in der Stadt sowie am Beginn der Wanderung im Parkhaus geparkt. Es gibt ausreichende Parkhäuser über die Stadt verteilt, aber auch Parkplätze am Straßenrand.
Beste Reisezeit:
Die beste Reisezeit ist von April bis Anfang November. Im Frühling und im Herbst ist das Wetter sehr angenehm, mild und es weht bisweilen ein leicht, lauer Wind. Im Sommer kann es recht heiß werden, aber bisweilen auch regnerisch. Im Winter wird es zwar kalt, aber nicht so eisig wie in der restlichen Schweiz, da hier bereits mediterranes Klima herrscht.
Essen & Trinken:
In Lugano gibt es unzählige Restaurants, Kneipen und Cafès zum Essen, zum gemütlich Sitzen, für ein Eis oder einen leckeren Wein aus der Gegend.
Übernachtung:
Wir haben uns auf dem sehr schönen Campingplatz Darna – auf italienischer Seite in Porlezza am Luganer See ein Plätzchen gesucht. Hier hat es uns ausgesprochen gut gefallen.
Doch nicht jeder reist mit Van oder Wohnwagen, so haben wir hier für dich ein paar Vorschläge von Hotels, B&Bs und Ferienwohnungen am Luganer See.

Lugano und der Hausberg mit Hund
Lugano hat uns sehr gut gefallen, wenngleich auch für uns dieser eine Tag, den wir uns Zeit genommen hatten, ausreichend war. Die Stadt ist sehr schön, es lohnt sich durch die Altstadt und an der mit Palmen gesäumten Uferpromenade entlang zu bummeln.
Lugano ist wunderschön in den Alpen eingebettet und ein besonderes Highlight für uns war die Besteigung des Monte Salvatore. Die Aussicht von hoch oben auf den See, die Berge und die winzig wirkenden Orte war grandios.
Die Wanderung hat unserem Hund sehr gut gefallen, er mag gerne laufen – weite Strecken laufen, und die Besteigung des Monte Salvatore war perfekt für ihn. Es herrschten angenehme Temperaturen, so dass die Wanderung ein Genuss war.
In der Stadt selbst gibt es viele Hunde, große und kleine, alles durcheinander. Aber Lugano ist gut gefüllt, aber nicht überfüllt, mit Touristen und Einheimischen, die sich am Nachmittag auf der Uferpromenade treffen. Die angrenzende Straße ist eine beliebte Kulisse für alle, die sehr schöne und sehr teure Autos fahren. Hier werden sie gezeigt, hier lässt man den Motor aufheulen. Für den Hund sind da weniger angenehme Geräusche, aber einmal entlang spazieren und dann in die ruhigeren Gassen der Altstadt verschwinden.
Lugano gefällt uns, der Monte Salvatore gefällt uns – aber ein Besuch reicht uns dann doch vollkommen aus.

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