Marrakesch – auch bekannt als die Rote Stadt – war ein weiteres Ziel auf unserer Rundreise durch Marokko. Ohne diese Stadt gesehen zu haben, würden wir nicht nach Hause fahren. Bevor wir nach Marokko reisten, haben wir viel über das Land und die Städte gelesen. Ganz...
Rabat – Unterwegs in der Hauptstadt
In Rabat haben wir unserer Rundreise durch Marokko begonnen und sie auch dort wieder beendet. Und das war rückblickend eine gute Entscheidung.
Rabat ist nicht nur eine der vier Königsstädte, sondern auch Residenzstadt des heutigen Königs. Es gibt so einiges zu besichtigen, zu entdecken und zu erleben – es wird viel gebaut, es wird viel gearbeitet in und an dieser Stadt.
Unsere erste Stadt in Marokko, die es zu erkunden galt, und wir waren sehr gespannt.
1. Wissenswertes zu Rabat
Es ist einfach, sich in Rabat zurecht zu finden. Die Stadt gliedert sich in die Bereiche um die Kashba des Oudaias, die Medina und die französische Planstadt Ville Nouvelle.
- Kashba des Oudaias
- Medina
- Ville Nouvelle (französische Planstadt)
Die Kashba des Oudaias ist ein Gewusel aus engen Gassen und vielen weißen Häusern. In der Medina findest du das Herz der Stadt. Und in der Ville Nouvelle befinden sich einige sehr schöne Villen, verschiedene Botschaften und der Hassan-Turm. Die anderen Areale rund um Rabat sind neuere und reine Wohnviertel.
Bereits im 10. Jahrhundert wurde Rabat als Festung errichtet und zwar von den Zanata-Berbern. Im 12 Jahrhundert folgten die Almohaden (eine weitere, große Berberfamiliendynastie), diese bauten an der Kashba weiter.
Im 17. Jahrhundert wurde Rabat – Dank der Piraten, die zu dieser Zeit ihr Unwesen vor der afrikanischen Atlantikküste trieben – zu einer unabhängigen Republik erklärt. Und siehe da, Rabat erlebte tatsächlich eine kurze wirtschaftliche Blütezeit, die bis ins 19. Jahrhundert andauerte.
1911 wurde Rabat von den Franzosen besetzt und zur Hauptstadt Marokkos benannt, was sie auch nach der Unabhängigkeit im Jahre 1956 blieb.
- Rabat ist die Hauptstadt Marokkos und kulturelle Metropole
- und hat 575.000 Einwohner.
- Sie liegt an der Atlantikküste und am Fluß Bou-Regreg.
- Seit 1911 ist sie Hauptstadt
- und Residenzstadt des marokkanischen Königs.
2. Unsere City-Tipps
Fahren & Parken // Autofahren in Marokko beschreiben wir ausführlich in unserem Blogartikel Wissenswertes über Marokko. Rückblickend können wir sagen, dass der Verkehr in Rabat angenehm ist. Es ist nicht zu viel los, und es geht auch nicht so wild zu. Insgesamt verläuft der Verkehr in geordneten Bahnen. Es gibt aber auch viele Polizisten, die auf den Verkehr achten.
Vor allem die Straßen vom Flughafen in Salé bis in die Altstadt von Rabat war gut ausgeschildert und zu fahren.
Da wir in der Medina unser Zimmer gebucht hatten, haben wir relativ nahe in der Avenue Laalou für 2 Euro pro Tag geparkt. Über Rabat verteilt, findest du weiter diverse Parkplätze am Straßenrand.
Beste Reisezeit // Die beste Reisezeit für Rabat ist eigentlich ganzjährig, im Sommer wird es recht warm, aber ein lauer Wind weht vom Meer durch die Gassen, und im Winter kann es kühl und verregnet werden. Von März bis November erlebst du meistens bestes Wetter.
Essen & Trinken // Wir waren in Rabat zweimal gut essen, aber es konnte nicht unterschiedlicher sein.
- Restaurant Ziryab: Im dem unglaublich prunkvollen und orientalisch dekoriertem Restaurant haben wir ausgesprochen lecker zu Abend gegessen, während es zusätzlich ab der Hauptspeise dezente Livemusik gab. Sehr gutes Essen in sehr schöner, entspannter Atmosphäre. Auf jeden Fall ein Besuch wert, jedoch für Marokko recht teuer. Das Menü hat uns für zwei Personen 150 Euro gekostet.
Adresse: 10 Impasse Ennajjar, Avenue des consuls, Rabat
- Restaurant Sufra: Das Restaurant befindet sich in der neuen Stadt, etwas unscheinbar. Es ist relativ klein, einfach eingerichtet und wer es sauber mag, der sollte nicht so genau hinschauen. Das Essen war ebenfalls lecker und der Preis lag für das Menü für zwei Personen bei 30 Euro. Auch einen Besuch wert.
Adresse: 19 Av. Moulay Rachid, Rabat
Übernachtung // Riad Dar Soufa
Klassisches marokanisches Riad mit einem gemütlichen Innenhof und einer Dachterrasse mit Blick über die Dächer von Rabat
Adresse: 7 Derb Soufa Mèdina, Rabat 10000, Marokko
Aufenthaltsdauer // Zwei Tage reichen aus, um Rabat näher kennen zu lernen. Drei Tage wären ideal, um noch das eine oder andere Museum anzuschauen oder eine Fahrt nach Salè zu unternehmen.
3. Sehenswürdigkeiten in Rabat
Kashba des Oudaias //
Wir beginnen unseren Tag in Rabat mit einem Spaziergang auf der Uferpromenade. Obwohl noch recht früh am Vormittag sind doch schon so einige Leute unterwegs. Je näher wir dem Stadtstrand kommen, desto mehr Trubel: Schwimmer, Surfer und vor allem Fußballspieler. Und unzählige Grüppchen, die sich am Fußball trainieren.
Unser Weg führt uns am Leuchtturm und am Strand vorbei und hinauf zur Festungsanlage, der Kashba des Oudaias.
Normalerweise startet ein Rundgang am Bab Oudaias – dem großen Tor (Bab = Tor) und Bauwerk aus der Zeit der Almohaden. Doch wir kommen von der anderen Seite und verlassen die Kashba auf diesem Weg.
Am höchsten Punkt der Kashba gibt es eine Aussichtsplattform, die ein wunderbares Panorama auf das Meer, auf Salé und auf Rabat freigibt. Unbedingt besuchen!
Von dort aus wandern wir durch die schmalen Gassen, vorbei an den weißen Häusern und blauen Haustüren. Dieser Bereich ist sehr angenehm. Es ist ruhig und beschaulich. Es gibt sehr schöne geschnitzte Türen, kleine Shops, in denen du Handwerkliches erstehen kannst, eine Galerie und einen Brunnen voller herrlicher Mosaike.
Am Ein/Ausgang – also neben dem Bab Oudaias – gibt es ein Volkskundemuseum, in welchem du alte Koranschriften, Trachten, Teppiche und Schmuck anschauen kannst.
Jama al Atiq //
Die Jama al Atiq ist die älteste Moschee der Hauptstadt. Der Bau dazu begann im 11. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert wurde sie dann renoviert und vergrößert. Der Zugang ist nur Muslimen gestattet.
Medina //
Ein Muss: Der Bummel durch die Medina.
Die Medina ist natürlich für Touristen neben der Kashba und dem Hassan-Turm die Sehenswürdigkeit von Rabat.
Umgeben ist die Medina auf drei Seiten von der 1197 fertig gestellten almohadischen Stadtmauer und nicht vergleichbar mit den Medinas in Fès, Mèknes und Marrakesch. Zum einen ist sie kleiner und überschaubarer, und zum anderen auch weniger touristisch aufbereitet und eher für die Einwohner von Rabat gemacht. Aber auch hier findest du die obligatorischen Leder,-Teppich,- Töpferwaren ausgestellt.
Und rückblickend gesehen ist diese Medina lauter und voller als andere – Motorräder und Esel und Handkarren fahren durch engste Wege und die Verkäufer brüllen ihre Preise in die Menge. Aber es gibt vieles, was auch die Einwohner kaufen: Schuhe, Kleidung, Handys, Gardinen, Töpfe und Geschirr neben Obst-, Gemüse-, und Süßigkeitenständen. Ein paar Gewürzläden neben Matratzengeschäften. Und ganz oft kannst du frisch gepressten Orangensaft für gerade einmal 2 Dh kaufen.
Verirren kannst du dich eigentlich nicht, denn die Straßen führen irgendwann hinaus an Meer oder an den Fluss oder zurück in die neue Stadt.
Spaziere durch die Medina und teste leckeres Streetfood
Genieße auf einem geführten Rundgang die Highlights von köstlichen orientalischen Speisen, erfahre dabei mehr über die marokkanische Küche und tauche ein in die Kultur.
Andalusische Gärten //
Die Andalusischen Gärten im Innenhof der Residenz sind auf jeden Fall ein Besuch wert. Es sind keine großen Gärten, aber auch hier findest du angenehme Ruhe und Entspannung inmitten eines toll angelegten Gartens voller Rosen, Bananen und Palmen.
Hassan-Turm //
Der Hassan-Turm und das dazugehörige Mausoleum sind eines der Touristenattraktionen von Rabat.
Der Turm selbst ist ein unvollendet gebliebenes Minarett aus dem 12. Jahrhundert, an dem weitere Teile noch einmal von einem Erdbeben zerstört wurden. Aber noch immer ist der Hassan-Turm beeindruckend mit seiner Höhe von 44 m und den davorstehenden Säulen, die zum Moscheebau dienten – der jedoch auch nie vollendet wurde.
- Öffnungszeiten: 06:30 – 22:45 Uhr
- Eintritt: frei
Adresse: Bd Mohamed Lyazidi, Rabat
Gleich neben dem Hassan-Turm findest du das Mausoleum für Mohammed V, dem ersten König nach der Kolonialzeit. Das Mausoleum beeindruckt mit seinen Mosaiken, Fliesen und Schnitzereien, und seinen Wachen, die in rot-weißer Tracht prächtig gekleidet sind.
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag: 8:00 – 18:00 Uhr
Samstag-Sonntag: 8:15 – 17:45Eintritt: frei
Bou Regreg Marina //
Bou Regreg Marina ist die weiterführende Uferpromenade unterhalb der Kashbar des Oudaias. Hier sind am frühen Nachmittag viele Familien mit ihren Kindern unterwegs, gönnen sich ein Eis, fahren kleine Kinderplastikautos und sehen anderen beim Jet-Ski zu.
Du findest hier Hotels, Restaurants und Cafés und kannst dich von hier aus mit einem kleinen Boot nach Salé übersetzen lassen.
Wir haben uns in einem der Cafés einen Kaffee und einen schokoladigen Crépe gegönnt und vor allem die Aussicht auf die Kashba genossen.
Ruinen von Chellah //
Eine weiter Sehenswürdigkeit Rabats findest du etwas außerhalb der Stadt: Die Ruinen von Chellah.
Eine Art Totenstadt römischen und islamischen Ursprung aus dem 13./14. Jahrhundert. Es ist ein Heiliger Ort, der ziemlich zerfallen ist und von der Natur zurückgeholt wird.
Jedoch war die Chellah vorübergehend geschlossen und somit für uns nicht zu besichtigen.
Öffnungszeit: 09:00 – 17:00 Uhr
Eintritt: 1 Dh
Nationalmuseum für Moderne Kunst Mohamed VI //
Aus Zeitmangel haben wir das Kunstmuseum nicht besucht, aber in einem Gespräch mit anderen Touristen wurde uns das Museum wärmstens empfohlen. Deshalb geben wir diese Empfehlung als lohnenswert weiter.
Im Kunstmuseum sind über 400 Fotografien, Gemälde und Skulpturen aus dem 20. + 21. Jahrhundert zu besichtigen.
- Öffnungszeiten:
Mittwoch – Montag: 10:00 – 18:00 Uhr // Dienstag: geschlossen - Eintritt: 40Dh
Adresse:2 Av. Moulay Hassan, Rabat
Jardin Exotique //
Auch sehr empfehlenswert ist der exotische Garten in der nahen Stadt Sidi Bouknadel etwas außerhalb von Salé. Dort findest du einen Garten voller Lianen, Palmen und riesige Bäume, Grotten und Teiche. Entspannung und Ruhe inmitten wundervoller Natur.
- Öffnungszeiten: 09:00 – 17:30 Uhr
- Eintritt: 20 Dh
Adresse:Les Jardins Exotiques de KM 13; Bouknadel
4. Rabat
Rabat hat uns sehr gut gefallen. Zum einen ist es eine sehr grüne Stadt, die von unzähligen Gärtnern/Helfern bearbeitet wird und zum anderen liegt sie am Meer, welches immer eine frische Brise in die Stadt weht und Rabat etwas Offenes verleiht.
Obwohl in der Medina doch ziemlich viel los war, haben wir uns immer gut aufgehoben gefühlt.
Rabat ist eine gepflegte Stadt, eine saubere Stadt, in der man spürt, dass auf das Aussehen geachtet wird. Liegt es am König, der hier residiert, liegt es an den vielen Botschaften, die sich in der Stadt befinden oder einfach daran, dass die Einwohner von Rabat ihre Stadt auf diese Art mögen?
Wir wissen es nicht. Aber für den Start unserer Reise war Rabat die perfekte Stadt.
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