
Korsika hat auf unserer Favoritenliste an Reisezielen einen Platz ganz weit oben. Die Insel ist traumhaft schön. Rau, wild, urtümlich und doch voll pulsierendem Leben – das sind die Eigenschaften, die uns spontan zu Korsika einfallen. Tatsächlich findest du auf der Insel fast alles, was das Urlauberherz begehrt.
Kilometerlange, feine Sandstrände mit schattigen Plätzen unter Pinien, Berge, so hoch wie die Alpen und zum Wandern und Klettern geeignet, lebhafte Städte, in denen du Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Cafés, Hotels, Bars und lebendige Marktplätze findest, Dörfer, beschaulich und ruhig, Wälder, in denen zwischen uralten Kiefern ausgewilderte Hausschweine leben, Wasserfälle, in dessen klarem Wasser es zu baden lohnt, Serpentinen, die hoch hinaufführen und manchmal an eine Achterbahn erinnern, Restaurants, in denen du mit leckersten korsischen Spezialitäten verwöhnt wirst, frische Feigen vom Baum am Straßenrand – und das Besondere – der Duft von Korsika ist der Duft nach Eukalyptus und wilder Macchia.
Bereits als wir nach vier Stunden Fahrt die Fähre verlassen haben, duftete es nach Eukalyptus und Macchia. Überall auf der Insel – einfach wunderbar.
Wir unternahmen einen Roadtrip an der Westküste von Korsika, während wir vor allem auf der Ostseite die kilometerlangen Strände genossen haben. Es lohnt sich jede Seite. Der Roadtrip an die Westküste bot viele Sehenswürdigkeiten, faszinierende Wildheit und raue Natur. Die Ostküste ist besonders für Leute geeignet, die gerne schwimmen und mit ihrem Hund den Strand erobern wollen. Deshalb jetzt und hier ein Einblick in unseren Roadtrip an der Westküste Korsikas.



Ajaccio, die Hauptstadt von Korsika
Wir begannen in Ajaccio den Morgen mit einem Kaffee und einem Croissant in einem der vielen Straßencafés. Noch war es ruhig, die Stadt begann erst zu erwachen.
Ajaccio ist die Hauptstadt Korsikas und liegt im Norden des gleichnamigen Golfes von Ajaccio. Mit 70000 Einwohnern ist es die größte Stadt der Insel und Sitz des Regionalparlaments.
Und natürlich die Geburtsstadt Napoleon Bonapartes. Napoleon triffst du in Ajaccio auch regelmäßig an allen Ecken als Standbilder, Straßennamen und auf Schildern. Wenn du interessiert bist, kannst du hier in Ajaccio ein paar der Zimmer besichtigen, in denen er gelebt hat.


Aber Ajaccio ist nicht nur Napoleon. Ajaccio ist eine große, sehr französisch wirkende und quirlige Stadt. Du findest hier eine Zitadelle, ein Museum über Napoleon und einige Kirchen, die sehenswert sind. Wir begnügten uns mit einem langen Spaziergang über die Boulevards, auf denen langsam viel Trubel herrscht, vorbei unzähligen Cafés, die sehr einladend wirkten, an Restaurants, aus denen es herrlich duftete, und an Geschäften, die viel Handgemachtes bieten und zum Gucken und Kaufen geschaffen sind.
Wir folgten einigen Straßen durch die Stadt und genossen den Ausblick auf die wunderschönen, südländischen Häuser mit ihren bunten Fassaden und Fensterläden. Und wir spazierten oberhalb des Stadtstrandes, der einen ganz besonderen Flair innehat: im Rücken die Häuser und das Leben der großen Stadt, während du in aller Ruhe im azurblauen Meer badest und dich am feinkörnigen Strand sonnst.
Auf dem Rückweg zum Auto besuchten wir noch den Marktplatz am Place César Campinchi, an dem wir uns ein paar süße Canistrelli für die Weiterfahrt kauften und wegknabberte, bevor wir unser Ziel erreichten.
Point de la Parata

Diesen Aussichtpunkt wollten wir unbedingt besuchen und es hat sich gelohnt. Wobei wir euch den Tipp geben, besucht am Abend, wenn die Sonne untergeht, den Point de la Parata. In der untergehenden Sonne ein wunderschönes, romantisches Highlight.
– Startpunkt: 12 km nordwestlich von der Hauptstadt Ajaccio -> erreichbar mit dem Auto über die D 111, oder dem öffentlichen Bus #5
– Länge: 3,9 km lang, lockeres spazieren ca. 1 h mit Pausen und vielen Fotos
– Beste Reisezeit: das ganze Jahr über, aber in den Sommermonaten am Abend am Schönsten
– Halten: Großparkplatz mit Bezahlung
– Essen/Trinken: es gibt ein Restaurant am Beginn der Halbinsel
– Gut zu wissen: Nehmt Wasser für euch und den Hund mit, es gibt kaum Schatten und im Sommer ist es recht heiß.
Hunde sind willkommen, aber müssen an der Leine geführt und die Wege dürfen nicht verlassen werden.

Den Aussichtpunkt Point de la Parata erreichst du über die D 111, immer entlang am Meer und vorbei an den herrlichsten, mit Bougainvillea verzierten Strandvillen. Hier und da meterhohe Agaven und Feigenkakteen, die zu unserer Reisezeit – Anfang September – saftig, rote Früchte trugen. Der Parkplatz ist nicht zu übersehen, er ist riesig.
Von da aus führt der Weg Richtung Westen auf die von der Brandung ausgewaschenen und von Stürmen, Sonne und Regen geformten Halbinsel. Anfangs noch asphaltiert wird der Weg dann etwas schmaler und steiniger, aber trotzdem noch mit Kinderwagen und Rollstuhl gut befahrbar.
Spaziergang mit Aussicht auf Korsika
Auf dem Fußweg umrundest du die Halbinsel ungefähr in einer Stunde. Es geht linker Hand vorbei an azurblauem Meer und rechter Hand an steinigen, schroffen Felsen. Die Felsen sind bewachsen mit dichter Macchia – du findest Mastixsträuchern, dickblättrig und stachelig, Wildoliven, Myrte, Baumheide und Sukkulenten. Geckos und Mauereidechsen kreuzen den Weg und verschwinden im schattigen Gebüsch. Die Halbinsel – zum Naturschutzgebiet benannt – ist ein Paradies für Seevögel. Hier fühlen sich Wanderfalken, Fischadler, Grasmücken und viele mehr sehr wohl.
Am westlichsten Punkt angekommen erhältst du einen fantastischen Blick auf die vorgelagerten Inseln, die Îles Sanguinaires, auf einen Wachturm und viele, weiße Yachten, die langsam über das Meer segeln. Mittig auf der Halbinsel – auf einem hohen Felsen stehend – findest du einen 1550/1551 von Giacomo Lombardo zum Schutz vor Barbaren gebauten Genueserturm. Es dauert ungefähr weitere zehn Minuten einmal rauf und einmal runter den recht steilen Weg bis zum Wachturm zu erklimmen. Die Aussicht, von welcher Seite auch immer, ist jedoch fantastisch. Nach Umrundung des Pointe de la Parata führt der Weg wieder zurück zur Asphaltstraße und zum Parkplatz.

Calanches de Piana – Nationalpark auf Korsika

Die Calanches ist ein weiteres Highlight an der Westküste Korsikas.
– Ausgangspunkt: Der Nationalpark Calanches de Piana befindet sich auf der D 81 zwischen Piana und Porto
– Dauer: Eine Autofahrt von 1 – 2 Stunden, je nachdem wie oft du anhältst, um für die Aussicht oder ein Foto auszusteigen. Es gibt Wanderungen durch die Nationalpark, die dauern dann meist etwas länger.
– Besonders wichtig: Nimm Wasser für deinen Hund und dich mit, festes Schuhwerk kann auch nicht schaden.
– Calanches de Piana per Boot: Es werden auch Bootstouren zu den Calanches angeboten, die wohl recht spektakulär sein sollen mit fantastischem Blick.
Die Calanche – auf Französisch: Les Calanches de Piana – ist eine bizarre Felslandschaft auf Korsika, Weltkulturerbe der UNESCO und einzigartig mit fantastischem Ausblick auf das Meer. Die Felsen aus rötlichem Granit stehen 400 Meter über dem Meeresspiegel direkt an der Küste.
Die Straße ist ein Abenteuer für sich und nichts für schwache Nerven. In schwindelerregenden Kurven ist sie schmal und eng, und führt direkt durch die Calanches. So manches Mal mussten wir den Rückwärtsgang einlegen, um einem Reisebus oder LKW auszuweichen.
Am Straßenrand gibt es überall Parkbuchten, zum Halten, Aussteigen, Fotografieren. Oder zum Parken und Wandern. Du findest kurze Spazierwege und längere Wanderwege, die durch Kiefer- und Eichenwälder führen, vorbei an außergewöhnlichen Felsformationen.
Das besonders Schöne an der Calanche sind die Tafoni, eine Verwitterungsform der Felsen. Sie nehmen so bizarre Formen an, dass – hat man ein wenig Fantasie – Gesichter und Tiere erkennen kann.
Auch wenn es im Sommer ein touristisches Ziel und warm, ja nahezu heiß ist, ist die Calanches eine Reise wert. Die Felsen sind atemberaubend, besonders wenn du dort am Abend spazierst während die Sonne untergeht und ein fantastisch rotes Glühen entfacht. Dazu noch der Blick auf das Meer – traumhaft schön.
Für Wandertipps nutzen wir den Rother Wanderführer für Korsika. Damit waren wir auf Sardinien schon sehr zufrieden und hier auf Korsika auch.


Porto

Porto ist eine kleine Stadt, die du nach dem Nationalpark Calanche erreichst. Sie liegt zwischen Ajaccio und Calvi und hat ungefähr 600 Einwohner. Der Golf von Porto gehört zum UNESCO Weltnaturerbe.
Es ist tatsächlich ein kleiner Ort, aber mit einem fantastischen, breiten Strand, an dem du herrlich schwimmen kannst, kleinen Gassen, einem Marktplatz und einem alten genuesischer Wachturm, den du für 2,50 € besteigen und von dem du einen Panoramablick über den Golf genießen kannst.
– Parken: an der Hauptstraße im Ort für eine Parkgebühr möglich
Wenn du die Calanches vom Boot aus besuchen magst, dann von Porto aus. Auch den fantastischen Nationalpark Scandola – ebenfalls UNESCO-Welterbe – und einer der ältesten Nationalparks Korsika werden von Porto aus mit dem Boot angefahren.

Korsika – eine Schönheit

Korsika ist schön. Ist einmalig schön. Korsika gehört tatsächlich zu den Inseln, die wir noch einmal besuchen wollen. Unbedingt. Zum einen haben wir von der Insel nicht alles gesehen, was es zu sehen gibt, und zum anderen stellte sich – direkt nach der Fahrt mit der Fähre – bei uns ein Urlaubsfeeling ein wie wir es selten erlebt haben.
Korsika ist groß genug für zwei, drei, vier Wochen und trotzdem wird es nicht langweilig. Die Natur auf Korsika ist atemberaubend, es gibt so viel zu tun und sehen und zu entdecken – von herrlichen grünen Wäldern, menschenleeren Stränden bis hin zu alpinem Gebirge.
Korsika ist lässig und unangestrengt. Und Korsika weiß um ihre Schönheit – und man ist mehr als bereit, sie zu bewundern.
Und für uns ganz besonders wichtig: Korsika mit Hund war sehr gut zu bereisen. Natürlich gibt es auch hier Strände, an denen Hunde nicht erlaubt sind, aber es gibt zum Ausgleich auch sehr viele Strände – und die sind genau so sauber und mit feinem Sand wie die Nichthundestrände. In den Cafés und Restaurants gab es Trinkwasser für den Hund, und es war auch kein Problem eine Unterkunft mit Hund zu finden. Insgesamt reagierten die Korsen auf unseren Hund prima und zugänglich.
Es war also für uns alle ein fantastischer Urlaub.

Habt ihr Lust auf mehr Korsika bekommen? Dann haben wir hier noch einen fantastischen Tipp für euch:

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