Wandern in Tirol: Sagenhaft schöne Berge mit mehr als grandiosen Ausblicken. Wanderungen von leicht, die jeder bewältigen kann, bis hin zu sehr schwer, die nur für wirklich geübte Wanderer/Kletterer gedacht sind. Egal zu welcher Kategorie du dich zählst, in Tirol findest du das für dich passende. Neben der fantastischen Landschaft bleibt noch das ebenso fantastische Tiroler Essen erwähnt, allen voran der beliebte Kaiserschmarrn, den es oft handgemacht auf den Hütten unterwegs zur Stärkung gibt. Wir stellen dir in unserem Blogartikel unterschiedliche Wanderungen vor, die dir einen guten Einblick und vor allem Ausblick auf die Tiroler Bergwelt geben.

Alaa und Kristin von thealkamalsontheroad

 
Hi, wir sind Alaa & Kristin – die  Autoren und Fotografen von thealkamalsontheroad. Gemeinsam mit unserem wunderbaren Malinois Ryok treibt uns eine unbändige Reiselust hinaus in die Welt – und das am liebsten mit unserem Caravan.

Beste Jahreszeit
Die beste Jahreszeit für Wanderungen in den Tiroler Alpen ist von Juni – Oktober. Es ist die Zeit, in der die meisten Hütten geöffnet haben.

  • Coburger Hütte – Juni bis Oktober
  • Falkenhütte – Juni bis Oktober

Übernachtung in den Tiroler Alpen

In der Umgebung der Ehrwalder Alm gibt es zahlreiche Hotels, Ferienwohnungen und Pensionen zum Übernachten.

Coburger Hütte (1917m)

Wanderung zur Coburger Hütte mit blick auf die Berge und Wiesen

Coburger Hütte: Wandern im Herbst – das ist wohl die beste Zeit, die wir uns für Wanderungen ausgesucht haben. Wenn es langsam kühler wird und man somit erst später ins Schwitzen kommt, wenn das Laub an den Bäumen sich bunt verfärbt und Nebelschwaden über den Boden wabern, wenn wir für lange Zeit alleine unterwegs sind, weil alle Touristen bereits abgereist sind. Wenn es ganz still ist und nur manchmal ein Rabe in den Baumwipfeln krächzt, wenn Fliegenpilze den Weg markieren und der Wald nach feuchtem Boden duftet. Dann ist die Zeit, die wir gerne für Wanderungen nutzen. Die Wanderung zur Coburger Hütte ist unglaublich schön, vor allem die Höhepunkte: der Seebensee und der Drachensee. Die Natur hier ist einmalig, die Bergwelt so gigantisch. Die Wanderung zur Coburger Hütte lohnt sich und ist eine lockere Wanderung, die nur auf den letzten Metern etwas schweißtreibend wird. Vor allem überzeugt die gigantische Kulisse der Bergwelt: die Aussicht auf die Zugspitze, auf den Seebensee und auf den Drachensee, und macht diese Wanderung unvergesslich.

 Dauer: 4h / Länge: ca. 9,6km / Höhenunterschied: 893m

Ausgangspunkt

Du startest die Wanderung an der Ehrwalder Almbahnstation. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten – du wanderst ab hier direkt zur Coburger Hütte oder du fährst mit der Almbahn auf die Ehrwalder Alm und wanderst von dort los. An der Ehrwalder Almbahn gibt es auch einen Großparkplatz, an dem du dein Auto einen oder mehrere Tage abstellen kannst.

Anforderung

Es gibt mehrere Möglichkeiten – je nachdem wie geübt du im Wandern und Klettern bist. Die einzelnen Möglichkeiten stellen wir dir in „Wege für Geübte“ vor. Der normale Wanderweg ist auch mit Hund gut zu gehen und führt meistens auf breitem Weg durch den Wald. Nur im Gipfelbereich werden die Wege zu Pfaden und etwas steiler.

Markierung

Der Weg zur Coburger Hütte ist als solches ausgeschildert.

Ehrwalder Almbahn

Mit der Almbahn erreichst du auf schnellerem Weg die Ehrwalder Alm und eine Höhe von 1500 m und kannst von hier aus loswandern. Tickets für die Bahn und zum Parken erhältst du über die Website der Bahn

Essen & Trinken

Auf Wanderweg gibt es ausreichende Möglichkeiten zu essen und zu trinken. Eine große Auswahl an Speisen auf der Menükarte findest du gleich zu Beginn auf der Ehrwalder Alm. Auf der Coburger Hütte gibt es ebenfalls eine Auswahl an regionalen Spezialitäten wie Kaiserschmarrn, Schweinebraten, Spagetti … Und – falls du übernachtest – gibt es individuell zusammenstellbares Frühstück für dich.

Übernachtung auf der Coburger Hütte

Möchtest du auf der Coburger Hütte übernachten, gibt es Schlafsäle, deren Verfügbarkeit du vorher prüfen solltest.

Wegbeschreibung

  • Der Weg führt dich zuerst 400m aufwärts auf gut ausgebautem Wanderweg
  • oder, falls dir das mehr zusagt, kannst du direkt über die Fahrstraße bis zur Ehrwalder Alm gehen.
  • oder, wenn dir Zeit und Lust fehlen, dann kannst du dich auch bis zur Ehrwalder Alm von der Seilbahn bringen lassen.
  • an der Ehrwalder Alm kannst du die erste Rast einlegen, deinen Durst oder auch deinen Hunger mit alpenländischen Spezialitäten stillen.
  • von der Ehrwalder Alm aus führt der Weg – weiterhin gut begehbar – in weiten Schleifen durch den Wald, vorbei an Bergwiesen und Kühen

  • bis hin zum Seebensee, der ein wahrer Hingucker ist. So einen wunderschönen See in herrlichster Kulisse haben wir bisher selten gesehen. Auf einer Höhe von 1657m schimmert der Seebensee in atemberaubenden Grün- und Türkistönen und im Hintergrund ist die Mieminger Kette zu sehen, mit dem imposanten Drachenkopf.

  • es lohnt sich, hier eine längere Rast einzulegen, auf das glasklare und eiskalte Wasser des Seebensees zu gucken und tief durchzuatmen. Was für ein Naturschauspiel!

  • weitere 300 Höhenmeter sind es vom See bis zur Coburger Hütte, und die sind schweißtreibend

  • in Serpentinen wanderst du relativ steil auf engem Pfad – anfangs über Geröll, dann über größere Felsstufen. Es geht stetig bergauf, und erst hinter der letzten Kurve taucht unser Ziel, die Coburger Hütte, auf

  • endlich – geschafft! Auf 1917m haben wir die Coburger Hütte erreicht und sind jetzt mehr als bereit, uns durch die Speisekarte der Hütte zu schlemmen.

  • eines der Highlights, neben dem fantastischen Ausblick auf die Bergwelt rundum, ist der Drachensee, der direkt unterhalb der Hütte liegt und nicht zu verfehlen ist. Der Drachensee liegt zwischen den Bergen eingebettet in einem Kessel und gleicht dem blaugrünen Auge eines Drachen. Im klaren, ruhigen Wasser spiegeln sich die Berge der Mieminger Kette.

Klettersteige und weiter Wandertipps

Außer der beschriebenen Wandertour gibt es weitere Aufstiegsmöglichkeiten für geübte Wanderer & Kletterer, die wir erwähnen wollen.

Hohe Gang
Teilweise mit Drahtseil gesichert und nicht bei Nässe zu empfehlen – Dauer ca. 3h.

Immensteig
Teilweise mit Drahtseilen gesichert, zuerst geht es Richtung Ehrwalder Alm und nach ca. 300m zweigst du nach rechts ab zum Immensteig, nebenan hörst du das Rauschen des Immenwasserfall – Dauer ca. 3h. 

Seeben-Klettersteig
Der Steig ist wirklich nur für Geübte (Schwierigkeitsgrad E), von der Talstation aus zum Seebenwasserfall und über den Seeben-Klettersteig zur Seebenalm.

Auch von der Coburger Hütte aus gibt es noch weitere Wanderwege – je nachdem wie schnell du bist oder ob du in der Hütte übernachten magst und wie viel Zeit du hast: Zwei weitere Stunden und du besteigst den Vorderen Drachenkopf, oder du umrundest in einer Rundtour in ungefähr fünf Stunden den Tajakopf oder wanderst in weiteren drei Stunden zur Sonnenspitze.

Seeebensee unterhalb der Coburger Hütte
Blick auf die Zugspitze mit Nebel
Seeebensee mit Berge im Hintergrund
Coburger Hütte mit Bergen
türkisgrüner Drachensee neben der Coburger Hütte
Seeebensee mit Sitzbank und Nebel

Falkenhütte (1848m)

Laliderer Wände mit Hohljoch

Falkenhütte: Die Rundwanderung zur Falkenhütte im Karwendel ist mehr als lohnenswert. Die Landschaft und die Natur sind faszinierend und der große Ahornboden und die Laliderer Wände sind atemberaubend schön. Insgesamt ist die Wanderung leicht – auch wenn der Weg sich länger anfühlt, als er letztendlich ist. Es geht immer bergauf und dann wieder bergab und dann bergauf, bis du letztendlich die Falkenhütte erreichst. Von uns gibt es eine klare Empfehlung – die Wanderung zur Falkenhütte ist mit Hund und auch mit Kindern gut zu gehen, die Aussicht auf den Ahornboden, auf die Laliderer Wände und auf das faszinierende Karwendelgebirge ist einmalig und wunderschön.

 Dauer: 5h / Länge: ca. 13km / Höhenunterschied: 650m

Ausgangspunkt

Du startest die Wanderung auf der Mautstraße zwischen Hinterriß und Eng nahe des großen Ahornbodens. Der Weg verläuft erst einmal easy über die Ebene. Du kannst dein Auto an der Mautstraße parken, an der es kostenfreie, nummerierte Parkplätze gibt. Um die Mautstraße zu passieren, musst eine Gebühr zahlen. 

Anforderung

Die Wanderung ist eigentlich keine schwere Wanderung und es gibt auch keine Kletterei. Ein paar Mal geht es gut nach oben, aber auch der Anstieg ist machbar – vom großer Ahornboden aus in einer Höhe von ca. 1200m wanderst über das Hohljoch bei 1794m bis hinauf zur Falkenhütte, die sich in einer Höhe von 1848m befindet. Der Weg führt über asphaltierte Straße, über Wald. und außerhalb der Baumgrenze über steinige Wege.

Markierung

Der Wanderweg über das Almdorf Eng zur Falkenhütte ist sehr gut ausgeschildert mit der Nummer 201 und einem roten Punkt. Zurück geht es über das Laliderer Tal bis zum Parkplatz.

Essen & Trinken

Im ersten Abschnitt des Weges gibt es ein Restaurant im Dorf Eng Alm, am Ende des Ahornbodens. Auf der Falkenhütte selbst gibt es natürlich auch eine Auswahl an bayrischen Spezialitäten von einer Menükarte oder eine deftige Brotzeit. Für Übernachtungsgäste gibt es Frühstück und Abendessen.

Übernachtung auf der Falkenhütte

Es ist möglich auf der Falkenhütte zu übernachten. Dort sind 130 Schlafplätze in Form von Doppelzimmern, Mehrbettzimmern und Matratzenlagern vorhanden. Eine Vorreservierung wird unbedingt empfohlen. Die Preise findet ihr hier: Übernachtung ist auf der Falkenhütte. 

Hunde dürfen auf der Falkenhütte nicht übernachten.

Wegbeschreibung

  • verläuft der Weg eben, immer mit fantastischem Ausblick auf das Karwendelgebirge und den großen Ahornboden. Links und rechts säumen 500 Jahre alter Bergahorn den Weg, behangen mit dichten, grünem Moos und Flechten, und Blättern, die sich bereits herbstlich färbten – ein landschaftlich einzigartiges Schauspiel der Natur.
  • nach nicht ganz einem Kilometer, am Ende des Ahornbodens, erreichten wir den Ort Eng Alm – einem Almdorf mitten im Karwendelgebirge.
  • das Dorf ist nur von Mai bis Oktober bewohnt, und lädt mit einer Schaukäserei, einem Streichelzoo und einem Spielplatz für Kinder zum kurzen Verweilen ein.
  • nicht lange nach Eng-Alm steigt der Weg an, führt zuerst durch dichten Bergwald und später über Almwiesen.
  • Bis hinzu den Laliderer Wänden, vor denen der Weg nach rechts abbiegt. Die Laliderer Wände sind eine Reihe von 900m senkrecht abfallender Felswände im Zentrum des Karwendelgebirges. Es gibt einige anspruchsvolle Klettertouren für geübte Kletterer an den Laliderer Wänden.
  • unser Weg führt uns ca 1 1/2 h steil bergauf, bis wir auf einer Höhe von 1794 m direkt neben den Laliderer Wänden das Hohljoch überqueren. Eine wunderschöne, weit offenen Weideflächen, selbst im Herbst noch grün und saftig. Und immer begleitet von den Gemsen, die ganz ohne Schwindel und sehr geschickt an der scheinbar glatten Wand balancieren.

  • von hier aus erhältst du bereits einen Blick auf die Falkenhütte, die auf gleicher Höhe noch winzig am Horizont zu sehen ist.

  • im Zickzack geht es nun bergauf und bergab vorbei an Felsbrocken und Gerölllandschaft, immer einem gut sichtbaren Weg folgend, bis du die Falkenhütte erreichst

  • nach ausgiebiger Pause und einer leckeren Brotzeit nehmen wir einen anderen Weg als den Hinweg, so dass wir in einer Art Rundweg über das Laliderer Tal bis zum Parkplatz zurückkehren. 

  • in Serpentinen wandern wir hinab bis zur Lalidersalm-Niederleger auf 1526m

  • dann immer am Laliderer Bach hinab bis zur Gumpenalm-Niederleger

  • weiter über eine Brücke, die über den Laliderer Bach führt hinab bis zum Parkplatz. 

Wandern in Tirol - Ahornboden mit Ahorn
Laliderer Wände auf der Wanderung
Holzhütte am Wegrand mit Jesus
Bauernhaus mit Blumen vor dem Fenster
Nebel an den Laliderer Wänden
Falkenhütte das Ziel der Wanderung am Horizont
steile Serpentinen am Berg
hohe felswände und schmale Pfade
Wandern im Vorarlberg

Wandern im Vorarlberg

Wandern im Vorarlberg: Dass Österreich eine herrliche Bergwelt zu bieten hat, wissen wir bereits. Egal, wohin man reist, überall gibt es unzählige Wanderungen von leicht bis schwer, für Anfänger bis hin zu Profis. Ein unbedingtes Reiseziel auf unserer Liste war die...

Wandern im Tölzer Land

Wandern im Tölzer Land

Wandern im Tölzer Land - Entlang der Alpen gibt es nicht nur unzählige Wanderwege, sondern auch verschiedene Gebiete, in denen man sich als Wanderer austoben kann. Neben dem Berchtesgadener Land und der Umgebung von Garmisch-Partenkirchen gibt es unter anderem noch...

0 Kommentare
Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner