
Wandern in den Alpen: Das ist immer unser Favorit, wenn es heißt, lass uns mal bisschen wegfahren. Etwas Neues sehen. Etwas unternehmen. Erleben. Uns bewegen, bevor wir den Weg des Couchpotatos beschreiten. Meistens packt es uns ungefähr einmal im Jahr, denn nach den meisten Wanderungen – muskelkaterbedingt – setzten wir dann für eine Weile aus.
Wir fahren ungefähr zwei Stunden, bis wir die Alpen erreichen. Obwohl es unzählige Wanderungen gibt, finden wir immer eine Route, die wir noch nicht gegangen sind, aber schon immer mal gehen wollten. Um die Aussicht und die Landschaft zu genießen.
Vor allem allen Leuten mit Hund bieten sich die Alpen als willkommenes Ausflugsziel an. Meistens hat er mehr Spaß und Freude an der Wanderung als wir. Und es war bisher niemals ein Problem, ihn mit uns zu führen.
Die Tegernseer Hütte in den Bayrischen Voralpen wurde uns von Freunden empfohlen. Nicht so schwer, nicht so anstrengend. Leicht für uns zu erreichen. Mit einem herrlichen Ausblick auf die umliegenden Berge und einer belohnenden Brotzeit am Ende des Weges.

Infos für die Wanderung zur Tegernseer Hütte
– Ausgangspunkt: Parkplatz Bayerwald auf der B307 Richtung Kreuth
– Dauer: 2:30 hoch – 2:00 runter
– Beste Jahreszeit: Mai bis November
– Höhenunterschied: 900m
– Must have: festes Schuhwerk + Wasser für den Hund
– Essen/Trinken: Sonneberg Almen (leichte Brotzeit im Sommer) + Tegernseer Hütte
– Pluspunkt: fantastischer Ausblick + Tegernsee zum Abkühlen in der Nähe + Mangfall
– Übernachtung: Tegernseer Hütte + in den umliegenden Orten eine Vielzahl an Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen*
Für diese Wanderung haben wir im Rother Wanderführer für den Tegernsee und die Schlierseer Berge geblättert. Die Wanderung ist unter der Nummer 50 zu entdecken.

Die Wanderung
Der Wanderweg ist gut beschildert und wir starten am Parkplatz Bayerwald, und mit uns noch ein paar andere Wanderer. Es ist früher Vormittag. Der Weg führt zuerst neben einem Bach in den Wald hinein und steigt dann rasch steil an. Es sind vor allem angelegte Stufen, auf denen wir den ersten Teil des Waldes erklimmen. Noch lassen die dicht stehenden Bäume keinen Ausblick zu, aber wir erahnen bereits, welch tolle Aussicht es geben wird. Der Weg ist schattig und zwischendurch bieten Bänke Platz für eine Rast. Wir rasten oft und gerne.
Nach ungefähr 1:15 Stunden lichten sich die Bäume. Wir treten hinaus ins Sonnenlicht und die Sicht wird frei auf die umliegenden Berge der Alpen. Es ist sehr schön und es ist – auch wenn wir nicht alleine sind – sehr ruhig. Grillen zirpen, Vögel zwitschern und bisweilen schreit ein Raubvogel hoch oben im Himmel.
Es dauert nicht mehr lange und wir erreichen die erste Alm – die Sonnenberg Alm – an der wir länger rasten, eine leichte Brotzeit und ein kühles Getränk genießen.

Eine Kreuzung und zwei Möglichkeiten
Von hier aus ist die Tegernseer Hütte – die auch Adlerhorst genannt wird – bereits zu sehen. Wir gehen weiter auf einem gut angelegten, einfachen Wanderweg bis wir einen Weidezaun und eine Kreuzung erreichen. Von hier aus gibt es zwei Möglichkeiten:
– Rechts: der schwierigere Weg, der bisweilen mit Stahlseilen gesichert ist und Trittsicherheit verlangt Er führt dich zuerst auf den Roßstein, bevor du zur Tegernseer Hütte wieder hinabsteigst.
– Links: der einfachere Weg, der ungefähr 20 min länger dauert und der die südwestliche Flanke des Roßsteins berührt. Er bringt dich direkt zur Tegernseer Hütte, um dann – falls du Lust hast – von dort aus auf den Roßstein zu wandern. Unser Tipp, denn der Blick vom Roßstein auf die Tegernseer Hütte ist ein Besonderer.
Die Tegernseer Hütte wird auch – zurecht – Adlerhorst genannt. Sie thront auf einem Grat zwischen dem Roßstein (1698m) und dem Buchstein (1701m). 1903 erbaut und 1913 wegen der vielen Wanderer vergrößert. Nach einem Blitzschlag brannte die Hütte 1965 komplett ab und wurde neu aufgebaut und seitdem immer wieder vergrößert und verschönert.
Wer mag, kann dann natürlich noch auf den Buchstein wandern, ein Weg, der direkt von der Tegernseer Hütte abgeht und der unbedingt Trittsicherheit verlangt.
Um die Spannung zu nehmen: Wir folgten – wer hätte es gedacht – natürlich dem leichteren Weg, um die Tegernseer Hütte zu erreichen.

Die Kühe und wir
Auf unserem Weg passierten wir immer wieder freistehenden/freilaufenden Kühe. Wir wissen nicht, wie sie auf andere Leute und Hunde reagieren, doch für uns war es eine neue Situation. Und wir waren uns tatsächlich nicht sicher, ob das gut gehen würde.
Sind die Kühe interessiert an unserem Hund? Werden sie zudringlich? Oder gar aggressiv?
Wir können es nicht sicher sagen und haben stets – und unser Ryok war sehr froh darüber, denn die Kühe waren ihm gar nicht geheuer – einen große Bogen um die Rinder gemacht.


Tegernseer Hütte
Auf der Tegernseer Hütte findest du einen gigantischen Ausblick, eine leckere Brotzeit und falls du magst, einen Platz zum Übernachten. Auch wir genießen von hier aus natürlich die atemberaubende Aussicht über die bayrischen Alpen, mit einem kühlen Getränk vor uns und einer weiteren Brotzeit.
Haben wir erwähnt, dass wandern uns hungrig macht?
– Öffnungszeiten: 10:00 – 18:00 Uhr
– Schlafen: möglich ca 25.00 Euro für Wanderer ohne Alpenvereinsausweis
Wegen Corona eine Woche vorher anrufen und Schlafplatz buchen.
– Trinken: nichtalkoholische und alkoholische Getränke (Saft, Wasser, Kaffee, Bier, Wein)
– Essen: einfache Speisekarte (Würstl/Wurstsalat/Suppe/Kuchen) Für Übernachtungsgäste gibt es Abendessen und ein Frühstück.
Zurück geht es für uns auf demselben Weg, große Bögen schlagend um die Kühe, die noch immer kauend am Wegrand stehen, vorbei an der Sonnberg Alm, später hinein in den Wald, dessen Schatten wir willkommen heißen und dann die Stufen hinab bis zum Parkplatz.
Es ist bereits Nachmittag, aber noch nicht so spät. Die Sonne gibt noch gut Wärme und wir beschließen, unsere brennenden Füße im nahen Tegernsee abzukühlen.


Am Tegernsee
Eine herrliche Wanderung. Das können wir bestätigen. Doch nicht so ganz leicht und locker wie wir gehofft hatten.
Für uns Ungeübte war die Wanderung zur Tegernseer Hütte dann doch eher anstrengend und gerade die vielen, vielen Stufen bereiteten uns danach einen gehörigen Muskelkater. Letztendlich müssen wir zugeben, dass die wenigsten Wanderungen leicht und locker für uns sind, dafür wandern wir – meistens einmal pro Jahr – zu wenig.
Die Wanderung führte uns durch eine reizende Natur, und die Aussicht und das Gefühl, doch noch kein Couchpotato zu sein, war mehr als lohnenswert.
Von uns gibt es für die Wanderung zur Tegernseer Hütte eine klare Empfehlung, und wenn ihr dann danach noch am Tegernsee die Füße ins Wasser hängt oder gar eine Runde schwimmt – wenn es das Wetter zulässt – dann habt ihr sicher einen wunderbaren Tag erlebt.

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Du bist schon zur Tegernseer Hütte gewandert? Und dir hat es gefallen? Oder du magst weitere Tipps? Dann schreib uns in den Kommentaren.
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