Sardinien hat unglaublich schöne Ecken zu bieten, egal ob du dich im Norden, Süden, Osten oder an der Westküste Sardiniens befindest. Landschaftlich ist Sardinien hinter jeder Ecke anders, selten kommen wir aus dem Staunen und Bewundern heraus.
Überall, einfach überall ist es schön.
1. Roadtrip an der Westküste Sardinien
Die nördliche Westküste Sardiniens versprüht ihren ganz eigenen Charme, dem wir nicht widerstehe konnten. Hier wechseln sich die Ecken ab zwischen sanften, mit dichter Macchia bewachsenen Hügeln, hohen Gebirgszügen mit uralten Steineichenwäldern, endlos wirkenden Stränden am türkisfarbenem Meer zwischen weiß leuchtenden Klippen und von schmalen Inseln umrandet. Und pittoreske Orte, in denen du bummeln und einen starken Espresso trinken und ein leckeres Gelato essen kannst.
2. Unsere Roadtrip-Tipps
Fahren & Parken // Die Straßen an der Westküste Sardiniens sind gut ausgebaut, bisweilen etwas eng, häufig kurvig, aber mit jedem Auto, Van und Wohnwagen fahrbar.
In den Orten parken wir – wenn frei – auf weiß markierten Parkplätzen, da sie kostenlos sind. Ansonsten ziehen wir am Automaten ein Ticket. Wir haben überall Parkplatz gefunden, auch in Sassari, wo der Verkehr dichter ist. Die Tickets kosten uns meistens ca. 5 – 6€
Beste Reisezeit // Die beste Reisezeit für die Westküste Sardiniens ist von Frühling April/Mai bis in den späten Herbst Oktober/November hinein. Im Winter ist es auch auf Sardinien kühl und oft verregnet, im Sommer hingegen kann es sehr heiß und mit Touristen überfüllt werden.
Essen & Trinken // An der Westküste Sardiniens gibt es sehr viele Möglichkeiten Hunger und Durst zu stillen. Überall findest du Restaurants und Cafés und Strandbars. Wir geben einen kurzen Einblick in die Restaurants, die wir besucht haben und weiter empfehlen können.
- Strandbar Raja Ruju Beach Bar / Bosa: Kurz vor dem Ort Bosa gelegen bietet die „Raju Ruju Beach Bar“, eine Strandbar, ein kleines Frühstück in Form von Croissants und guten, starken Kaffee und einen herrlichen Ausblick auf das Meer.
Adresse: Str. Bosa Marina – Turas, 08013 Bosa
- Restaurant Le Ninfe / Alghero: Lunch gab es für uns im „Le Ninfe“, ein Restaurant, an einem wunderschönen, weißen Sandstrand. Das Restaurant bietet vor allem Meeresfrüchte an. Wir probierten Spaghetti mit Muscheln & Fregalo mit Meeresfrüchten. Beides war sehr lecker. Leider ist der Strand nicht hundekompatibel.
Adresse: S.da Spiaggia Mugoni, 07041 Alghero
- Restaurant Marea / Isola Rossa: Hier haben wir ausgesprochen gut zu Abend gegessen und geben diese Empfehlung gerne weiter: Restaurant Marea
Adresse: Lungomare Cottoni, 26, 07038 Isola Rossa
- Restaurant Mediterraneo / Santa Teresa Gallura: Auch hier hatten wir nach der Wanderung im Capo Testa ein ausgesprochen leckeren Lunch mit einer wirklich gut gebackenen Pizza in dem sehr hübschen Restaurant: Mediterraneo Ristorante Pizzeria.
Adresse: Via Amsicora, 7, 07028 Santa Teresa Gallura
Camping // Wir übernachteten auf dem Campingplatz Baia Paradiso am gleichnamigen kilometerlangen Strand Paradiso – hier hat es uns gut gefallen und auf dem Campingplatz Bella Sardinia.
Übernachtung an der Westküste Sardinien
Du findest hier wunderschöne Hotel, Ferienwohnungen und B&B’s zum Entspannen und Genießen.
3. Sehenswertes an der Westküste
Santa Teresa Gallura //
Wir beginnen mit unserer Rundreise in der Stadt Santa Teresa Gallura, welche genau genommen schon an die Nordostküste denn Westküste Sardiniens gehört, und dem naheliegenden Capo Testa.
Nach einer lockeren und landschaftlich faszinierenden Wanderung am Capo Testa kommen wir auf der Suche nach einem Restaurant durch das nur wenige Kilometer entfernte Santa Teresa Gallura – und gleich vornweg, wir sind angenehm überrascht.
Santa Teresa Gallura, welches zwischen den zwei Buchten Porto Longone im Osten und Rena Bianca im Westen liegt, ist eine kleine, wunderhübsche Stadt, sehr gepflegt und farbenfroh. Jedes, der schmalen Häuser ist in einer anderen Farbe gestrichen, und allein darum macht es Spaß durch den Ort zu spazieren. In den Gassen findest du Restaurants, aus denen es lecker duftet, einladende Cafés, kleine Shops, in denen es sich zu stöbern lohnt und natürlich hat die Stadt auch einen atemberaubenden Stadtstrand.
Gegründet wurde Santa Teresa Gallura im Jahre 1808 von König Vitorrio Emanuele, der den Ort nach seiner Frau Maria Teresa benannte. Doch lange vor ihm war die Gegend wirtschaftlich bekannt, bereits die Römer nutzten die Bucht als Hafen und transportierten hier Granitblöcke aus den Steinbrüchen zum Festland.
- nördlichste Stadt Sardiniens
- 5006 Einwohner
- im Sommer bis zu 40.000 Besucher
- Fährverbindung nach Bonifacio (Korsika) mit 1 h Fahrzeit
Die bunte Stadt bietet nicht nur nette Gassen zum Bummeln, es gibt auch einige geschichtliche und landschaftliche Highlights, die du gesehen haben solltest.
Vom Hauptplatz, der Piazza Vittorio Emanuele – der Mittelpunkt des Ortes, gehen alle Gassen geradlinig ab. Du läufst also keine Gefahr dich zu verlaufen.
Torre di Lungosardo // Der imposante Turm ist ein spanischer Wach- und Verteidigungsturm aus dem 16. Jahrhundert. Er hat einen Durchmesser von 19m und eine Höhe von 11m. Sogar der Eingang zum Tor befindet sich in einer Höhe von 6m. Auf einem Hügel stehend befindet er sich ganze 40m über dem Meeresspiegel und du erhältst hier einen Blick weiter über die Stadt, die Insel und bis nach Korsika.
- Öffnungszeit:
01.04.- 31.10. // täglich von 10:00 – 13:00 + 15.30 – 17:30
01.11. – 31.03. // geschlossen - Eintritt:
0 – 3 Jahre – kostenlos
4 – 11 Jahre – 1,50€
ab 12 Jahre – 2,50€
Adresse:Via Bechi, 07028 Santa Teresa Gallura
Lu Brindali // In der Nähe von Santa Teresa Gallura, im Ortsteil Santa Reparata, findest du eine archäologische Stätte aus dem 10. Jahrhundert vor Christus. Zu sehen sind ein Gigantengrab, Tomba dei Giganti, Reste einer Nuraghe mit Mauer und Türmen, eine runder Anlage und Reste von Hütten der Nuraghensiedlung.
- Öffnungszeiten:
01.04. – 31.10. // täglich von 09:30 – 18:30
01.11 – 31.3. // Montag bis Freitag von 09.30 – 12.30
- Eintritt:
0 – 3 Jahre – kostenlos
4 – 11 Jahre – 1,50€
ab 12 Jahre – 3,00€Adresse: Via Capo Testa, 07028 Santa Teresa Gallura SS
Je nachdem, was man alles anschauen möchte, ob mit Führung oder ohne, ob mit Audioguide oder ohne, variieren die Preise. Deshalb wäre ein Blick auf die Website der archäologischen Stätte wahrscheinlich hilfreich.
Am Torre Longosardo und in Lu Brindali sind Hunde erlaubt.
Capo Testa & Valle de Luna //
Ein weiteres unbedingt sehenswertes Highlight an der nördlichen Westküste Sardiniens ist das Capo Testa und das Valle de Luna. Beides liegt nur wenige Kilometer westlich des nördlichsten Punktes von Sardinien.
Wir haben dort eine Wanderung durch das Tal und am Kap entlang gemacht, eine leichte Wanderung, die jeder Mensch und jeder Hund schafft.
Die Landschaft ist atemberaubend. Die Granitfelsen türmen sich zu skurillen Formationen aus, Tafoni, dazwischen duftende, blühende Macchia wie Erdbeerbäume, Heidekraut oder Myrte und immer, aber wirklich immer die Aussicht auf grandioses türkisfarbenes Meer. Hier und da findest du versteckte Buchten, an denen du im Meer schwimmen und schnorcheln kannst.
Ebenso sehenswert ist der Leuchtturm: das Ziel der Wanderung. Von hier erhältst du einen Blick bis nach Bonifacio und den Kreidefelsen auf Korsika.
Wichtig!: Festes Schuhwerk und Badekleidung
Monte Limbara //
Ebenfalls im Nordwesten Sardiniens findest du das Monte Limbara-Gebirge. Es liegt nahe Tempio Pausana und ist das höchste Gebirgsmassiv im Nordwesten Sardiniens.
Beiden Gipfel – Punta Balistreri & Punta sa Berritta – sind von weitem sichtbar.
Hier gibt es inmitten herrlicher Kastanien-, Pinien- und Steineichenwäldern ein Netz aus Wanderwegen, die sich auf jeden Fall lohnen.
Wir wanderten in diesem Gebirge durch die Schlucht des Riu Pisciaroni und hatten eine aussichtsreiche und herrlich ruhige Wanderung.
Castelsardo //
Castelsardo ist von weitem zu sehen, denn die Burg mit der dazugehörigen Stadt steht auf einem gut sichtbaren Hügel am Golfo dell’Asinara an der Westküste Sardiniens. Wir hatten schon einiges gelesen und Empfehlungen bekommen, diese Stadt anzuschauen. Und natürlich wollten wir uns das nicht entgehen lassen.
Castelsardo wurde im Jahre 1102 von der genuesischen Familie Doria erbaut. Die Fertigstellung der Burg erfolgte dann im 13. Jahrhundert. Das Gebiet, die Stadt und die Burg gehörten lange Zeit zur Familie Doria, bis im Jahre 1448 die Spanier das Gebiet besetzen und die Burg einnahmen. Sie riefen die Stadt zur Königsstadt aus.
Ab dem Jahre 1767 gehörte der Ort und die Burg dann zum Haus Savoyen und erhielt den heutigen Namen Castelsardo. Bis vor einigen Jahrzehnten diente die Burg als Unterkunft für das Militär und die Polizei.
- 5711 Einwohner
- auf Sassarisch: Castheddu Sardhu
- gehört zur Vereinigung I borgi più dell’Italia – schönste Dörfer Italiens
Burg von Castelsardo // Allen voran ist das natürlich die Burg, die oberhalb auf einem Felsbrocken thront. Sie ist von einem vollständigen Mauerring umzogen und verläuft über den kompletten Bergrücken. Im Inneren des Mauerringes findest die Burg, die Kathedrale und enge Gassen mit Cafès, Restaurants und kleineren Geschäften, so dass sich das Bummeln lohnt.
In der sanierten Burg befindet sich ein Museum für sardische Flechtkunst (wohl das meistbesuchte Museum Sardiniens) und ein paar sehenswerte Waffen aus alten Zeiten. Auch das Bürgermeisterbüro ist in der Burg ansässig.
- Öffnungszeiten:
01.01. – 31.03. + 02.11. – 31.12. // täglich 10:00 – 17:00 Uhr
01.04. – 01.05. + 01.10. – 01.11. // täglich 09:00 – 19:30 Uhr
01.05. – 30.06. + 01.09. – 30.09. // täglich 09:00 – 22:00 Uhr
01.07. – 31.07. // täglich 09:00 – 00:00 Uhr
01.08. – 31.08. // täglich 09:00 – 01:00 Uhr
Geschlossen: 25.12. + möglicherweise am 15.08. + 31.12. (je nachdem wie das Feuerwerk statt findet) - Eintritt: 5€
Adresse:Via Marconi, 07031 Castelsardo
Kathedrale von Sant’Antonio Abate // Auch in der Burg zu sehen ist die Kathedrale von Sant’Antonio Abate, einstige Bischofskirche. Im Inneren ist sie mit Gold ausgekleidet und gibt es kostbare Devotionalen, außerdem besitzt die Kathedrale eine wertvolle Bibliothek.
Adresse: Via Manganella, 33, 07031 Castelsardo
Museum Ampuriense // Im Museum Ampuriense kannst du die Geschichte des Ortes erleben. Es befindet sich in der Kathedrale.
Wochenmarkt // In Castelsardo findet der Wochenmarkt immer am Freitagmorgen statt.
Elefantenfelsen // Der Roccia dell’Elefante, der Elefantenfels, ist auch eines der Highlights der Stadt Castelsardo. Er liegt etwas außerhalb, ist aber gut ausgeschildert und steht direkt an der Strada Statale SS134. Wir hatten uns den Felsen, der einem Elefanten ähnelt, imposanter vorgestellt.
Sassari //
Auf unsere Weg befindet sich auch Sassari. Die größere Stadt liegt ca. 20km entfernt der Westküste Sardiniens, die wir auf dieser Reise unbedingt besuchen wollten. Das Wetter war an diesem Tag nicht so toll, es war bewölkt und es gab leichten Regen. Perfekt also für eine Stadtbesichtigung.
Sassari wurde von Einwohnern der Stadt Porto Torres. die direkt am Meer liegt, gegründet, um den fortwährenden Angriffen der Sarazenen zu entfliehen und fand im Jahre 1131 ihre erste Erwähnung. Im Mittelalter gehörte Sassari zu Pisa, ab 1288 zu Genua und ab 1294 wurde es die erste freie Stadt auf Sardinien mit eigener Verfassung. Das währte nicht lange. Bereits 1325 wurde Sassari durch das Haus Aragon erobert, gehörte ab 1449 zu Spanien und letztendlich ab 1718 zum Haus Savoyen und Italien.
- zweitgrößte Stadt Sardiniens
- 122.159 Einwohner
- seit 1617 ist Sassari Universitätsstadt
Piazza d’Italia // Die Mitte bzw. der Hauptplatz Sassaris ist die Piazza d’Italia mit der Statue Corso Vittorio Emanuele aus dem Jahre 1872. Die Piazza ist riesig und nicht zu verfehlen, rundum des Platzes reihen sich Cafès und Restaurants.
Kirchen & Paläste & Brunnen //
- Kirche Santa Maria di Betlem – 13. Jahrhundert und im Inneren sehr sehenswert
- Kathedrale San Nicola – aus dem 12. Jahrhundert und Sitz des Erzbischofs
- Universität aus dem Jahre 1562 gegründet von den Jesuiten
- Palazzo Ducale – heutiges Rathaus
- Fontana di Rosello – aus dem 16. Jahrhundert
Archäologisches Museum // Das Museo Nazionale G.A.Sanna, ein Archäologisches- und Ethnografisches Museum, zeigt Ausstellungsstücke aus der vorgeschichtlichen Zeit bis ins Mittelalter.
- Öffnungszeiten:
Dienstag // 9.00 – 13.45 Uhr
Mittwoch // 14.00 – 19.30 Uhr
Donnerstag // 9.00 – 13.45 Uhr
Freitag // 14.00 – 19.30 Uhr
Samstag // 9.00 – 13.45 Uhr
Sonntag // Jeden ersten Sonntag im Monat 09:00 – 13:45 Uhr
Ruhetag // Montag & Sonntag (außer am Ersten eines jeden Monats). - Eintritt: 6€
Adresse:Via Roma, 64, 07100 Sassari SS
Nekropole von Montalè // Nekropole von Montalè ist eine ebenfalls besuchenswerte archäologische Stätte nahe Sassari.
Adresse: 69 Via Mario Pittalis Pinna, Li Punti 07100
Monte d’Accoddi // Eine weitere archäologische Fundstätte von den ersten Besiedlungsspuren, die weit über 6000 Jahre alt sind.
- Öffnungszeiten:
Dienstag – Samstag // 09:00 – 13:00 Uhr
Sonntag // 09:00 – 14:00 Uhr
Adresse:Ex SS 121, KM 222, 07100 Ottava SS
Stintino //
Stintino ist ein kleiner Fischerort mit 1538 Einwohnern, der im Jahre 1885 gegründet wurde und vor allem bekannt ist durch den wunderbaren Strand La Pelosa an der Westküste Sardiniens. Tatsächlich ein Traumstrand mit weißem Sand und türkisfarbenem Meer wie in der Karibik. Für diesen ausgesprochen beliebten Strand muss du dich im Sommer online anmelden und Eintritt zahlen.
Wir haben ihn nicht ausprobiert, denn Hunde sind – bis auf spätabends – nicht erlaubt.
Einmal durch Stintino bummeln lohnt sich trotzdem, es gibt eine nette Uferpromenade mit Cafès und Restaurants. Viele der alten Häuser wurden mit dem Schieferstein von Capo Falcone erbaut.
Capo Falcone //
Das Capo Falcone ist die äußerste Nordwestspitze Sardiniens, befindet sich nahe Stintino und ist ein zerklüftetes Gebirge aus schwarzem Schiefergestein. Hier nisten seltene Wander- und Königsfalken. Es gibt Kurzwanderwege, die zum Kap führen. Es lohnt sich vor allem hier den Sonnenuntergang zu genießen.
Alghero //
Alghero befindet sich an der Westküste Sardiniens. Eine Stadt, die von einer dicken Stadtmauer umgeben und für ihr Kopfsteinpflaster bekannt ist.
Geschichtlich weist Alghero und die Gegend einen ähnlichen Werdegang wie andere Städte in anderen
Mittelmeerländer auf:
Bereits 800 vor Christus lebten hier die Phönizier, dann kamen die Karthager und danach die Sarazenen. Erst im 11. Jahrhundert wurde die Stadt im Namen der Republik Genua von einer genuesischen Familie besetzt. Sie vertrieben nicht nur die Sarazenen, sie baute auch eine Festung, um wiederum die Pisaner davon abzuhalten, hier Land zu erobern.
Die genuesische Familie hielt Stellung bis im Jahre 1354 die Katalanen das Gebiet in Besitz nahmen und die bereits bestehende Festung ausbauten. Lange Zeit war Katalanisch die Hauptsprache dieser Gegend.
- Alghero liegt an der nördlichen Westküste Sardiniens,
- ist die fünftgrößte Stadt der italienischen Insel
- und hat 44.000 Einwohner.
- Noch heute wird hier eine Art katalanischer Dialekt gesprochen.
Altstadt // Alghero ist keine große Stadt, ein Vormittag oder Nachmittag reichen aus, um die Stadt zu erkunden. Eines der Highlights ist die Altstadt. Typisch südländisch findest du hier verwinkelte Gassen und kleine Plätze mit einer Vielzahl an Restaurants, Cafés und Eisdielen. Die Altstadt ist komplett gepflastert.
Bekannt ist die Stadt für seine roten Korallen, die zu hübschen, filigranen Schmuckstücken verarbeitet und in einer großen Anzahl an Geschäften angeboten werden.
Stadtmauer // Vom Hafen aus umwanderst du die Stadt auf der Stadtmauer. Sie bietet nicht nur einen schönen Blick auf den Hafen mit seinen Sport- und Fischerbooten, auch gleicht die Stadtmauer auf der Meeresseite einer Promenade.
Hier spazierst du an hübschen, bunten Häusern vorbei, kannst in den Cafés und Restaurants einkehren und erhältst einen Blick auf das azurblaue Meer. Auf der Stadtmauer sind auch historischen Waffen z.B. eine Kanone oder eine Steinschleuder ausgestellt.
Torre Aragonese // Der Torre Aragonese ist in alter, beeindruckender Wachturm, der direkt am Hafen steht. Leider kannst du ihn nur von außen betrachten.
Torre San Giovanni // Der Torre San Giovanni ist ein weitere Turm in Alghero, vormals ein Verteidigungsturm aus dem 16. Jahrhundert mit einem Umfang von 60 m und 4.3 m dicken Wänden. Heute finden hier wechselnde Ausstellungen statt.
Adresse: Largo S. Francesco 2, 07041 Alghero
Öffnungszeiten: Samstag – Sonntag / 16:30 – 19:30
Kirche Santa Maria // Diese Kirche ist eine römisch-katholische Kathedrale in der Altstadt gelegen und durch den imposanten Turm schon von weitem zu sehen. Von außen eher unscheinbar, soll sie im Inneren sehr schön sein.
Adresse: Piazza Duomo 2, 07041 Alghero
Öffnungszeiten: Montag – Sonntag / 07:00 – 19:00 Uhr
Chiesa San Michele // Eine weitere aber eher schlichte Kirche in Alghero mit einem Dach aus bunten, katalanischen Majolikziegeln. Die Ziegel glänzen bunt in der Sonne und sind auch bereits von weitem zu sehen.
Adresse: Largo S. Francesco 14, 07041 Alghero
Capo Caccia //
Wer Alghero besucht, sollte das ungefähr 30 km entfernte Paradies Capo Caccia auf keinen Fall auslassen. Das allein ist eine Fahrt und einen Besuch der Gegend wert.
Das Capo Caccia ist ein Kalksteinvorgebirge – ungefähr sieben Kilometer lang – an dem steile Kreidefelsen bis zu 200 m senkrecht in die Tiefe stürzen. Es reicht von der Bucht von Alghero und umschließt den Golf von Porto Conte. Die Aussichten rund um das Kap sind atemberaubend schön.
Hier an der Westküste Sardiniens gibt es einige Wanderwege, die sich lohnen und eine tolle Aussicht bieten.
Seinen Namen erhielt das Kap aus dem 18. Jahrhundert, als die Taubenjagd einer der beliebtesten Zeitvertreibe war. Heute werden hier keine Tauben mehr gejagt.
Zudem bietet das Kap noch ein weiteres Naturschauspiel: Capo Caccia ist durchzogen von Höhlen und Grotten. Und gehört somit zu den meist besuchten Ausflugszielen hier auf Sardinien.
Neptunsgrotte //
Die spektakulärste der Grotten ist die Neptunsgrotte (Grotta di Nettuno) mit mehreren Sälen und Tropfsteinhöhlen. Sie soll sehr, sehr sehenswert sein. Du erreichst die Grotte auf zwei möglichen Wegen. Einmal zu Land und einmal zu Wasser.
Landweg // Von Alghero aus Richtung Fertilia über die Panorama-Staatsstraße SS127 und dann die Provinzstraße 55 erreichst du das Vorgebirge von Capo Caccia, an dem der Eingang zur Escala del Cabirol liegt.
Die Escla del Gabirol ist eine Treppe, die dich tief hinab zur Grotte bringt – und zwar auf insgesamt 654 Stufen, die du hinab und auch wieder hinauf steigen musst. Am besten du planst ungefähr 40 min Vorlauf ein, um auf der Treppe und zum Einchecken genügend Zeit zu haben – denn wer zu spät kommt, verliert seine Reservierung.
Seeweg // Vom Touristenhafen in Alghero oder vom Pier Cala Dragunara in Porto Conte aus fahren täglich Schiffe zur Neptunsgrotte.
Öffnungszeiten:
Montag – Sonntag: 10:00 Uhr – 15:00 (letzter Einlass) Geöffnet ist die Grotte nur zu günstigen Wetterbedingungen und täglich außer an Weihnachten. An wetterunbeständigen Tagen wird empfohlen, sich vor einem Besuch zu informieren:
- Grotte: +39 345 7418361
- Fremdenverkehrsbüro: +39 079 979054 (Tastenfolge 1-1-1)
- auf Facebook & Instagram gibt es auch regelmäßige Upgrades.
Eintritt:
ab 15 Jahren – 14 €
ab 7 – 14 Jahre // Einwohner von Alghero // Leute über 65 Jahre – 10 €
Es gibt noch weitere Höhlen rund um das Capo Caccia an der Westküste Sardiniens z.B. die Höhle von Gaurra – die Mönchsrobbenhöhle, oder die Grüne Höhle (Grotta Verde) oder die Grotta del Soffia. Auch die vorgelagerte Insel Foradada, eine Kalksteinklippe, ist von unzähligen Höhlen durchlöchert.
Doch auch unterhalb der Wasseroberfläche gibt es einige Höhlen. Die größte der Unterwasserhöhlen ist die Grotta di Nereo, auf deren Meeresboden sich viele, viele rote Korallen befinden, und die zum Namen des Küstenabschnittes beitragen: Riveria del Corallo.
Aber nicht nur die Höhlen sind ein sehenswertes Ziel, das Capo Caccia und die Felsenwelt des Naturparkes Porto Conte bieten einmalige Natur. Sie sind von einer Vielzahl von Wanderwegen durchzogen mit herrlichem Blick auf das Mittelmeer. Und einer Tierwelt, die sich lohnt, gesehen zu werden: Habichtsadler, Wanderfalken, Gänsegeier und verschiedene Möwenarten sind hier zu Hause.
Leider ist die Mönchrobbe, die früher die Küste bewohnt hat, vollständig aus der Gegend verschwunden.
Nuraghen von Palmavera //
Ebenfalls nicht weit entfernt an der Westküste Sardiniens findest du den Nuraghenkomplex Palmavera. Der Nuraghenkomplex entstand in den Jahren 15. – 8. Jahrhundert vor Christus während der Bonnanara-Kultur und wurde ab ca. 1904 ausgegraben. Die Anlage soll gut erhalten und mit informativen Schautafeln ausgestattet sein.
Öffnungszeit:
November bis März // 10:00-14:00 Uhr
April bis Oktober // 10:00-18.00 UhrRuhetag // Weihnachten
Eintritt: 5,00 €
Wir haben uns die Anlage nicht angesehen. Trotz Recherche haben wir nicht herausgefunden, ob wir Palmavera mit Hund besuchen dürfen. Und weil es zu unserem Reisezeitpunkt recht heiß war, wollten wir es nicht riskieren, dass Ryok hätte im Auto bleiben müssen oder wir umsonst gefahren wären.
Bosa //
Bosa, die Stadt mit seinen colorierten Häusern, liegt 50 km südlich von Alghero und ungefähr zwei Kilometer entfernt von der Westküste Sardiniens im Landesinneren. Eingebettet zwischen der Hügellandschaft am Fuße des Berges Seravalle steht die Stadt am Fluss Temo.
Wie die meisten Orte im Mittelmeer guckt auch Bosa auf eine lange Geschichte zurück – von den Nuraghen über die Phönizier und Römer bis hin zu den Spaniern, die auch eine Weile hier gelebt haben.
- Bosa liegt am einzig beschiffbaren Fluss Sardiniens, dem Temo
- und gehört zur Provinz Oristano
- Die kleine Stadt hat ungefähr 8000 Einwohner
- und gehört zu einer Liste der schönsten Orte Italiens: I borghi più belli d’Italia
Ponte Vecchio // Mit ihren drei Bögen und den Steinen aus roten Trachyt, Vulkangestein, ist die Ponte Vecchio schon von weitem zu sehen. Sie führt dich über den Fluss Temo und ist für Fußgänger, Fahrradfahrer und Auto gleichzeitig nutzbar.
Cattedrale dell‘ Immacilata Concezione // Nur wenige Meter hinter der Ponte Vecchio und nur ein paar Schritte entfernt der Altstadt triffst du auf Bosas Kathedrale. Von außen etwas unscheinbar, ist die römisch-katholische Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert von innen sehr sehenswert und reich ausgestattet.
- Öffnungszeit: 8:00 – 18:00 Uhr
Adresse:Piazza Duomo, 09089 Bosa
Altstadt // Die Altstadt von Bosa ist besonders schön. An der Hauptflaniermeile, dem Corso Vittorio Emanuele, findest du verschiedene Shops, Kunst- und Schmuckhandwerk, Cafés, Restaurants und Eisdielen. Die gesamten Straßen sind aus Kopfsteinpflaster, verkehrsberuhigt und laden zum Bummeln ein. Es geht vorbei an hohen, bunten Herrenhäusern mit eisernen Balkonen verziert, und dann Richtung Castello, werden aus den Straßen Gassen, eng und schmal. Bisweilen knattert eine Vespa vorbei, sonst ist nicht viel zu hören. Du spazierst vorbei an bunten Häusern, an denen kleine Heiligenbilder befestigt sind, vorbei an Haustüren, die aus anderen Zeiten stammen, an mit Blumen geschmückten Terrassen. Und auch vorbei an kleinen Grüppchen von Einwohnern, die zusammen stehen und plaudern, oder Frauen, die vorm Haus sitzen und häkeln. Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, die diesen Teil der Altstadt unvergessen macht.
Museo Casa Deriu // Das Museo Casa Deriu ist ein Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert. Das Innere wurde zu einem Museum ausgebaut, in welchem du die Einrichtung und den Lebens- und Wohnstil aus damaliger Zeit besichtigen kannst. Die Ausstellung ist ein Gemisch aus Kunst und Geschichte Sardiniens.
- Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag // 10:00 – 13:00 Uhr + 15:00 – 18:00 Uhr
Montag: geschlossen - Eintritt: 4,50 €
Adresse:Corso Vittorio Emanuele II, 59, 09089 Bosa
Castello Malaspina // Das Castello Malaspina wurde im 12. Jahrhundert von der toskanischen Familie Malaspina dello Spino Secco erbaut. Viel ist leider nicht mehr übrig, obwohl sich um Rekonstruktion bemüht wird. Es gibt eine Festungsmauer und einen Turm, den Torre San Pancrazio.
Beides kannst du besteigen und einen grandiosem Blick über die Stadt und die in jeglichem Rot schimmernden Dächer der Häuser genießen. Auch die Berge des Montiferru, die Olivenhaine rund um der Stadt und in der Ferne das Meer, das in der Sonne glitzert, sind von hier aus gut zu sehen. Und die Weinberge, die Sardinien bekanntesten Wein, den Malvasia di Bosa – einen Dessertwein – liefern.
Die Besichtigung des Turmes und der Rundgang über die Mauer dauern nicht länger als ungefähr 15 min.
- Öffnungszeiten: 10:00 – 18:00 Uhr
- Eintritt: 6,50 € Erwachsene // 5,50 € Kinder
Adresse:Via Canonico, Nino, 09089 Bosa
Gerberviertel & Museo delle Conce // Die Gerberhäuser sind eine weiter Sehenswürdigkeit in Bosa. Im 17. Jahrhundert wurde hier Fell und Leder verarbeitet und auf dem Temo verschifft.
Wer Lust hat und mehr über die Zeit erfahren möchte, kannst das Gerbermuseum – Museo delle Conce – besuchen. Es soll sehr interessant sein. Der Boden des Museums besteht teilweise aus Glas, so dass du die Gerbergruben besichtigen kannst.
- Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 10:00 – 13:00 Uhr // 15:00 – 18:00 Uhr
Montag: geschlossen - Eintritt: 4,00 €
Adresse:Via delle Conce, 09089 Bosa
Wochenmarkt // Der Wochenmarkt findet immer Dienstag von 08:00 – 12.00 statt.
Adresse: Corso Giuseppe Garibaldi
4. Westküste Sardiniens
Die nördliche Westküste Sardiniens hat uns ausgesprochen gut gefallen. Die Landschaft zwischen Alghero und Santa Teresa Gallura ist sehr abwechslungsreich und reicht von zerklüfteten, felsigen Steilküsten mit herrlich weißem Sand und türkisfarbenem Meer bis hinzu kilometerlangem flach abfallenden Strand, nicht weniger schön, der zum Bleiben einlädt.
Die kurvenreichen Straßen führen über liebliche mit Macchia bewachsenen Hügeln bis hinauf ins hohe Gebirge. dass eine grandiose Aussicht bietet. Und dazwischen kleinere und größere Orte, die einen Besuch lohnen, Täler voller Felder, auf denen die Bauern unterwegs sind, und archäologische Stätten, die du gesehen haben solltest.
Der Nordwesten hat uns in seiner Vielfalt positiv überrascht und wird auf einem unserer nächste Reisen noch einmal Ziel für weiter Erkundungen und Wanderungen sein.
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