Eine mittelschwere Wanderung durch herrlichen Wald zum Geierstein mit herrlichem Ausblick auf das Bad Tölzer Land. Die Wanderung ist für Hunde geeignet.
Das Wanderbuch versprach herrliche Aussichten bis weit ins Land bis nach Bad Tölz und ins Alpenvorland. Durch grüne Wälder voller Sonnenschein und bis hinauf zum Gipfel des Geierstein.
So hatten wir uns das auch vorgestellt.
Leider spielte das Wetter, das diesen Sommer sehr, sehr häufig sehr, sehr schön war, nicht mit und durchkreuzt unsere Pläne. Doch Stellplatz war gebucht, und wer öfter campen geht, weiß, dass es nicht leicht ist, im August einen Platz zu ergattern. Somit stellten wir uns dem Wetter entgegen und wanderten.
1. Wissenswertes zur Wanderung
Dauer: 4,5h / Länge: 10,2km / Höhenunterschied: 800m
Ausgangspunkt // Du startest die Wanderung schön gemächlich am Schloss Hohenburg und wanderst zu Beginn über asphaltierte Straße und ausgebautem Forstweg,.
Parken // Auf der B13 nimmst du die Ausfahrt Anger, fährst Richtung Schloss Hohenburg und parkst direkt nach der Brücke über dem Hirschplatz auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz. Wir haben für ungefähr 6 Stunden ca. 3€ gezahlt.
Anforderung // Die Wanderung zum Geierstein ist eine leichte Wanderung, auf zuerst ausgetretenem Forstweg, dann im Wald steil bergauf und bergab über Fels- und Wurzelstufen und über einen schmalen Grat am Gipfel. Der Weg ist meistens gut sichtbar und auch mit Hund machbar.
Markierung // Die Markierung für diesen Wanderweg ist rot, du findest an gut sichtbaren Plätzen wie Bäume und Felsen rote Punkte, auch Holzschilder mit dem Hinweis Geierstein und auf dem Rückweg Lenggries stehen am Wegrand.
Wichtig! //Unbedingt Wasser für Mensch und Hund mitnehmen, es gibt keine Einkehrmöglichkeit auf dem Weg. Und festes Schuhwerk ist hier auf dem Weg ein Muss.
Wanderführer // Bisher sind wir auf all unseren Wanderungen mit dem Rother Wanderführer Isarwinkel gut gekommen und haben ihn auch für diese Wanderung genutzt. Die Wanderung ist die Nummer 4 im Rother Wanderführer für den Isarwinkel.
Beste Jahreszeit // Die beste Jahreszeit für die Wanderung ist der Spätfrühling bis Herbst, wobei beschrieben wird, dass der Weg auch im Winter begehbar ist. Sicher kommt es darauf an, wie hoch der Schnee liegt.
Essen & Trinken // Auf dem Weg zum Gipfel und wieder hinab gibt es keine Hütte und auch kein Restaurant. Unbedingt Essen und Trinken mitnehmen. Im Umkreis von Lenggries und Bad Tölz gibt es sehr viele Restaurants und Cafés, in denen du dich stärken kannst.
Camping // Wir haben auf dem Campingplatz Demmelhof, ca. 11km entfernt, übernachtet und waren dort sehr zufrieden. Der Campingplatz liegt nach Bad Tölz und hat einen See vor der Haustür, den man im Sommer zum Schwimmen und Stand-up-Paddle nutzen kann. Auch Hunde dürfen an bestimmten Stellen im See baden.
Übernachtung in der Isarregion
In der Isarregion gibt es unzählige Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen, in denen du mit herrlichem Blick auf die Berge übernachten kannst,
2. Wegbeschreibung
Regen macht es herbstlich //
Wandern im Regen zum Geierstein. Der Regen kann uns natürlich nicht aufhalten, wir meistern die Wanderung zum Geierstein erfolgreich. Aber fangen wir von vorne an.
Zuerst gehst du vom Parkplatz aus über die Straße, einen kleinen Weg nach oben und dann gibt es die ersten Schilder: Geierstein. Du nimmst den Weg rechter Hand, denn auf dem Weg linker Hand kehrst du zurück. Der Weg ist anfangs unspektakulär, kurz über Asphalt, dann wird er zu einem gut festgetretenen Waldweg, der an einem Gehöft vorbeiführt und einen Waldweiher passiert, der wunderhübsch in die Landschaft eingebettet liegt. Leichter Nebel steigt zwischen den Seerosen auf. Es sieht alles recht romantisch und herbstlich aus.
Den See umrundest du – ebenfalls rechter Hand – und biegst am Ende des Sees auch nach rechts in einen Waldweg ein.
Dieser beginnt sofort steiler anzusteigen. Es geht recht flott nach oben, immer nach oben in Serpentinen, die sich am Hang entlang schlängeln. Immer weiter im Wald entlang, vorbei an Felsen und faszinierenden Wurzeln, die aus dem Boden ragen und als Treppe genutzt werden kann. Nach einiger Zeit umrundest du einen Felsen, und erhältst hier einen ersten Blick hinab ins Tal.
Von hier ab wird der Weg noch steiler und manchmal nehmen wir die Hände zu Hilfe, um uns an den Wurzeln und Felsbrocken hochzuziehen. Es herrlich grün, es duftet frisch und die Blätter glänzen vom Regen, der uns stetig begleitet.
Oberhalb des Markeck //
Auf einer Höhe von 1280 m erreichst du das Markeck und dort einen Felsvorsprung, auf dem eine Sitzbank mit gigantischer Aussicht steht. Du kannst hinab bis Lenggries und gar bis Bad Tölz und das Alpenvorland schauen – wir eher nicht, weil alles in dichten Wolken verhangen ist. Aber wir erahnen den Ausblick. Steil ist der Felsen, den du ohne Absicherung tief hinabblicken kannst.
Achtung, lieber hier einen Blick mehr auf den Hund werfen. Diese tänzeln doch ganz gerne mal an Abgründe herum.
Der Weg führt immer weiter nach oben durch Wald und felsiges Gelände. Blümchen in verschiedenen Farben blühen am Wegrand und die Natur ist sehr saftig. Wir sind fast alleine unterwegs – irgendwie logisch, denken wir, wer wandert schon in diesem Wetter. Aber weit gefehlt, es gibt Leute wie uns, die uns später überholen, und andere, die wir dann überholen.
Der Grat, den du am Gipfel gehst, ist schmal, aber leider können wir nicht sagen ob steil. Graue Wolken unter uns nehmen die Sicht. Es ist trotzdem wunderschön hier oben – auch ohne Aussicht.
Wir schreiben uns ins Logbuch, welches du am Gipfelkreuz findest.
Weg hinab vom Geierstein //
Dann gehen wir rasch weiter. Der Regen nimmt zu, und oben am Grat schützt uns kein Baum. Zuerst geht es steil bergab, felsig ist der Untergrund und bei diesem Wetter auch rutschig. Aber wir schaffen es, und dann wird der Weg im Wald wieder zu einem nun sehr nassen, von Pfützen getränkten, normalen Waldweg.
Ryok macht die Wanderung sehr viel Spaß, trotz Regen, der tut ihm gar nichts. Überhaupt ist dieser Hund recht wetterbeständig, und das Wandern ob bei Hitze oder bei Regen erfreut ihn immer.
Die Beschilderung zeigt jetzt nach Lenggries, es geht immer weiter hinab über einen bewaldeten Rücken und über ziemlich nasse und sehr grüne Wiesen. Du passierst den Bsenggraben, der heißt wirklich so, und kommst am Gufengraben vorbei.
Dort hüpfst du auf ein paar Felssteinen über einen sprudelnden Bach und kommst direkt auf einen Fahrweg. Kurz darauf lichtet sich der Wald und dein Blick geht direkt nach Lenggries. Das Auto und somit Trockenheit sind nun greifbar nahe.
Wir wandern die Wiesen hinab zum Ort und halten uns hinter dem ersten großen Bauernhof links.
Die Straße führt uns am Schwimmbad vorbei, durch nett angelegte Wohngegenden, um letztendlich die verbleibenden Meter am Waldweiher, dieses Mal auf der anderen Seite, zurück zum Parkplatz zu wandern.
3. Wandern auf den Geierstein
Wir mögen die Hitze in den südlichen Ländern sehr, und sind eher regenscheu. Aber trotz aller Nässe – und wir waren echt nass bis auf die Unterhose – hat uns diese Wanderung absolut gut gefallen.
Wir hatten ein sehr gewöhnungsbedürftiges Wetter und wir hatten nahezu gar keine Aussicht. Aber das war alles nicht weiter schlimm. Der Weg zum Geierstein allein hat unglaublich viel Spaß gemacht. Sicher war er anstrengend, und mindestens einer von uns hatte am nächsten Tag Muskelkater, aber der Wald war schön in seiner Regennässe. Wunderschön.
Die Wurzeln wandern skurril über den Weg, die Felsen bewachsen mit Moss, Farn und lilagelben Blüten machen aus dem Weg eine abwechslungsreiche Wanderung. Die Natur so prächtig in ihren saftigen Farben. Ein wenig Aussicht gerade am Gipfel wäre gut gewesen, hätte unserer Anstrengung mehr belohnt, aber gab es nicht. Und das war okay.
Vor allem im Herbst, wenn sich das Laub bunt färbt, ist das sicher eine wunderschöne Wanderung – märchenhaft schön.
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