Wandern auf Sardinien: Schlucht Riu Pisciaroni

Wandern auf Sardinien: Schlucht Riu Pisciaroni

Alaa und Ryok auf einer Wanderung in den Bergen Sardiniens thealkamalsontheroad

Diese Wanderung durch die Schlucht des Riu Pisciaroni führt dich an den Westhang des Monte Limbara-Gebirges in der Gallura, dem dritthöchsten Gebirge Sardiniens.

Du wanderst durch Wälder voller Pinien, Tannen, Esskastanien und vorbei an skurrilen Granitfelsformationen. Mit Glück entdeckst du das eine oder andere Mufflon.

Es geht entlang des Riu Pisciaroni und seinen Stromschnellen, Badegumpen und Wasserfällen – besonders im Frühling nach starken Regenfällen ein Highlight.

Die Wanderung ist auch für Hunde geeignet.

1. Wissenswertes zur Wanderung

 Dauer: 3 – 4h / Länge: ca. 7.7km / Höhenunterschied: 620m

Alaa mit Ausblick auf Wanderung Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Am Gipfel auf der Wamnderung Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad

Ausgangspunkt // Die Wanderung startet am Parkplatz Curadureddu, der sich an der SS392 befindet. Du biegst links neben dem Parkplatz in einen breiten Waldweg ein, der mit einem Holztor versehen ist, damit keine Autos einfahren, und beginnst hier die Wanderung.

Parken // Von Tempio Pausania kommend Richtung Oschiri auf der SS 392 fahren und dann nach ca. 6, 5 km siehst du auf der linken Seite eine lebensgroße Madonnenstatue. Hier gibt es einige Parkplätze auf dem Parkplatz Curadureddu, der auch zu einem Picknickplatz und einem Kunstmuseum gehört, dass du auf dem Wanderweg passieren wirst. Wahlweise geht eine schmale Straße ebenfalls links ab zum Hotel Limbara, vor dem du ebenfalls parken kannst. Ob erlaubt, wissen wir nicht, dass Hotel lag verlassen.

Anforderung // Insgesamt eine schöne und gut zu gehende Wanderung auf bisweilen steinigen, aber gut sichtbaren Trampelpfaden. Es gibt nur eine kurze Kraxelei über Felsen, die aber für Hunde zu schaffen ist. Der Beginn und somit auch das Ende der Wanderung ist ziemlich steil und anstrengend über hohe Steinstufen.

Markierung // Am Wegrand findest du Holzpfähle mit weiß-roter Markierung versehen, Holzschilder und Bezeichnungen mit den Buchstaben A & D.

Wichtig! // Ausreichend Essen und Trinken mitnehmen, es gibt unterwegs keine Möglichkeit etwas zu kaufen. Wanderstöcke sind auch auf dieser Wanderung von Vorteil.

Wanderführer // Wir haben den Rother Wanderführer für Sardinien benutzt und waren sehr zufrieden damit. Die Wanderung durch die Schlucht des Riu Pisciaroni ist die Wanderung Nummer 11 im Buch.

Beste Jahreszeit // Ganz sicher ist es hier im Frühling herrlich, wenn der Fluss nach Regenfällen Wasser trägt und die Wasserfälle vom Wegrand aus zu sehen sind. Der Herbst ist sicher auch sehr schön, denn es geht eine Weile durch Mischwälder und die färben sich im Herbst bekanntlich bunt. Wir waren Mitte September unterwegs, der Fluss führte kein Wasser, aber das Laub verfärbte sich bereits leicht bunt. Im Sommer ist die Wanderung auch gut möglich, es gibt viel Schatten auf dem Weg.

Essen & Trinken // Auf der Wanderung selbst findest du keine Möglichkeiten, Essen & Trinken zu kaufen, aber in Tempio Pausania gibt es Restaurants & Cafés und Supermärkte.

Camping // Wir standen auf dem Campingplatz Baia Paradiso am Meer gut 45 min/34 km entfernt von Tempio Pausania. Bereits die Anfahrt erfolgte durch herrlich schöner Natur.

Übernachtung Nahe des Riu Pisciaroni

In der näheren Umgebung gibt es viele, schöne Hotels, Ferienwohnungen und B&B’s, in denen du deinen Urlaub genießen kannst.

Kiefernwald auf Sardinien Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
erste Meter auf der Wanderung Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
steil bergauf über felsige Abschnitte Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Blick zurück ins Tal bei Tempio-Pausania Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
durch schattigen Wald wandern Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Bäumen spenden Schatten Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Felsen zu überwinden auf Wanderung Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Bächlein für Ryok zum Baden Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Felsen und Macchia am Wegrand Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Hinweisschilder zum Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
nstieg zum Gipfel Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Über den Bach auf einer Holzbrücke Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Weite Sicht Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad

2. Wegbeschreibung

Vorbei an Badegumpen //

Bereits unsere Anfahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung führt uns durch das sehenswerte Hinterland von Sardinien, zuerst auf einer Straße, die sich am Meer in Serpentinen hoch hinausschraubt, und uns dann vorbei an Wäldern, Feldern und kleineren Orten zum Ziel bringt. Unterwegs in Tempio halten wir an einer Pasticceria, um ein paar Dolci für die Wanderung zu erstehen und fahren dann die restlichen Kilometer zum beschriebenen Parkplatz.

Die Madonnenstatue auf dem Parkplatz ist gut zu erkennen, sie ist lebensgroß und mit Blumen geschmückt. Anfangs sind wir nicht allein, es gibt Waldarbeiter, die den Picknickplatz pflegen und weitere Touristen, die zu den Piscinas – Badegumpen – spazieren wollen, die der Riu Pisciaroni auf natürliche Weise angelegt hatte.

Wir biegen nicht ab zu den Badegumpen, sondern halten uns an den Weg.

Zuerst geht es auf einem breiten Waldweg unter Pinien hindurch. Ungefähr 1 km entlang des Weges gibt es verschiedene Kunstprojekte zu sehen, die alle Wald, Holz und das Limbara- Gebirge zum Thema haben.

Dann knickt der Weg leicht nach rechts ab, wir folgen. Kurz bevor wir das Kunstmuseum erreichen – einem zeitgenössischen Bau aus dem Jahr 2020 – entdecken wir die Holzpfosten mit der rot-weißen Markierung. Hier biegen wir ab in den Wald.

Der Weg wird jetzt enger und steiler, aber führt noch immer vorbei an dem Kunstprojekt bis wir das Hotel Limbara erreichen. Niemand ist zu sehen, aber ein paar Autos stehen vor dem Hotel. Das Hotel selbst wirkt verlassen und geschlossen.

Mufflons in der Nähe //

Es geht über den Hotelparkplatz, dann links haltend in einen weiteren schmalen Waldweg. Kurz darauf erscheint das Hinweisschild zu den Piscinas, in denen du dich vor oder nach der Wanderung erfrischen kannst.

Wir folgen dem Weg rechts und der steile Aufstieg, schweißtreibend, erfolgt neben einem Maschendrahtzaun, hinter denen sich wohl Mufflons verbergen.

Wir bekommen wir keine zu Gesicht, aber Ryok schnuppert häufig intensiv in der Luft.

Es geht weiter über Stock und Stein, immer bergauf, aber nach einiger Zeit nicht mehr so steil, sondern schön gemächlich.

Die Baumgruppen öffnen sich und wir erhaschen eine erste herrliche Aussicht auf die Umgebung und das Tal, aus dem wir aufsteigen. Der Wald wirkt urwüchsig, es gibt Felsbrocken und umgefallene Baumstämme, es gibt von Schweinen zerwühlten Boden und große Steine, die überstiegen werden müssen. Und zwischendurch den einen oder anderen Badegumpen, leider mit nur wenig Wasser gefüllt.

Wasserfälle des Riu Pisciaroni //

Nach einiger Zeit gelangen wir an eine Weggabelung, Fossu Lu Pisciaroni 700m, an der wir links abzweigen, eine Holzbrücke passieren und auf dem Weg mit der Bezeichnung D weitergehen.

Auf dem Rückweg kommst du hier wieder an und gehst das letzte Stück auf dem Hinweg zurück.

Wir befinden uns nun auf der linken Seite des Flusses. Anfangs geht es noch durch den Wald immer in leichten Serpentinen nach oben, bis sich der Wald öffnet und wir felsiges Gelände erreichen. Die Aussicht wird immer spektakulärer.

Der Weg bleibt erst einmal auf offenem Gelände, von Gesteinsbrocken umrandet geht es über steinigen Weg. Wir erreichen das Hinweisschild Caldiciosu und folgen dem Weg nach Vallicciola.

Nur wenige Minuten später müsste der erste Wasserfall zu sehen sein, und nach weiteren zwanzig Minuten der nächste. Wie bereits vorher am Weg ist zu unserer Wanderzeit der Fluss ausgetrocknet und es gibt leider keinen Wasserfall.

Am zweiten Wasserfall entdecken wir eine kleine, felsige, natürliche Aussichtsplattform mit herrlichem Blick weit ins Land nach Tempio Pausania.

Der nächste Wegweiser zeigt uns Lu Coddu d’abba fritta an. Wir überqueren Steine, über die eigentlich ein Bach plätschern sollte, und kurz darauf einen Feldweg. Ab hier geht es wieder ein längeres Stück durch den Wald. Der Boden ist häufig von Schweinen zerwühlt.

Aussicht in der Schlucht des Riu Pisciaroni //

Nach einiger Zeit öffnet sich der Wald, wir umlaufen Felsbrocken und erreichen einen Granithügel, den höchsten Punkt auf der Wanderung.

Hier machen wir eine längere Pause und genießen den Ausblick auf das Limbara-Gebirge. Und dem dazugehörigen Punta Ballistreri, auf dem so einige Funktürme aufgestellt sind.

Zurück geht es nun – laut Buch – steil abwärts, am Wegweiser Sarra di Mezzu vorbei bis zu einer Holzbrücke an der Wegkreuzung Ottu di li Pomi. Hier gibt es die Möglichkeit, eine große Monte-Limbara-Runde zu machen, oder die andere Möglichkeit der Bezeichnung A Richtung Saltu di li Pisciaroni und Curadureddu(Parkplatz) zu folgen und den Rückweg anzutreten.

Wir wählen keine dieser Möglichkeiten, denn wir vergaßen auf einem unserer Pausenplätze, die Hundeleine mitzunehmen (wer fleißig unsere Wanderberichte liest: dies passiert uns nicht das erste Mal hier auf der Insel). Und somit laufen wir einfach auf demselben Weg wieder zurück wie unser Hinweg war.

Fesliger Picknickplatz auf Wanderung Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Blick ins Supramonte-Gebirge Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Ryok im Sonnenschein auf der Wanderung Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
ausgetrockneter Wasserfall Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Gipfel aus Felsen Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
Ryok und Alaa am Rande des Wasserfalles Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
herbstlicher Wald Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad
buintes Laub Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad

3. Riu Pisciaroni

Die Wanderung durch die Schlucht des Riu Pisciaroni hat uns auch sehr, sehr gut gefallen.

Anfangs war es etwas anstrengend und wir sind ins Schwitzen geraten, aber ein großer Pluspunkt für uns, wir waren auf dem kompletten Weg alleine unterwegs. Und konnten so natürlich in aller Ruhe die Aussichten und die Landschaft genießen.

Auf Sardinien war es für uns bisher immer so, dass hinter jeder Wegbiegung eine neue Sicht auf das Land zu entdecken gab. Und jedes Gebiet weist andere wunderschöne Areale auf. Nichts ist gleich, es gibt so viel zu sehen. Und genau so auf dieser Wanderung.

Wir können die Wanderung unbedingt empfehlen. Das Monte-Limabara-Gebirge ist einzigartig und absolut sehenswert.

Kristin auf Wanderung zur Schlucht Riu Pisciaroni Sardinien thealkamalsontheroad

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