Mallorca bietet nicht nur grandiose Wanderwege von leicht bis wirklich schwer, sondern auch eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, Orten und Ausflügen, die du unbedingt gesehen solltest. Wir haben Mallorca erwandert und auf Roadtrips mit dem Auto erlebt und entdeckt.
In unserem Blogartikel erzählen wir dir von unserem Roadtrip in den Süden und den Westen der Insel, von wunderschön gelegenen Orten in den Serra de Tramuntana, von Wanderungen und lohnenswerte Ausflugsziele.
1. Unterwegs im Süden und Westen Mallorcas
Unser Roadtrip Teil 1 führte uns in den südwestlichen, bergigen Teil Mallorcas.
Gleich vornweg, die Straßen sind gut ausgebaut, es fährt sich echt locker, aber – obwohl es insgesamt nicht so viele Kilometer sind, die man hinter sich bringt – braucht es trotzdem mehr Zeit, als wir anfangs gedacht hatten. Mal einfach so 400 km runterschrubben kann man, aber dann bleiben die Sehenswürdigkeiten und Orte auf der Strecke bzw. ungesehen.
Also, lass dir lieber Zeit und genieße den einen oder anderen Kaffee in einen der vielen, wunderschönen Orte.
Caimari //
Wir starten unsere Roadtrips in Caimari, einem kleinen Ort mit ungefähr 751 Einwohnern. Vor allem für Wanderer und Fahrradfahrer liegt der Ort strategisch günstig am Fuße der Serra de Tramuntana – nur wenige Kilometer und du befindest dich im Wanderparadies – und direkt am Pilgerweg Camì Vell de Lluc, den du in der heutigen Zeit vor allem für Wanderungen nutzen kannst.
In Caimari gibt es eine Handvoll Restaurants, Bars und Unterkünfte. Zwei Kirchen, die besichtigt werden können, wie auch eine alte Olivenölmühle, in der du in den Wintermonaten etwas über die Verarbeitung von Oliven lernen kannst. Außerdem findet jeden Montag von 08:00 – 13:00 Uhr ein Wochenmarkt auf dem Plaça Major statt. Hier kannst du Gemüse, Obst, Käse, Blumen, Kleidung und vieles mehr zu erstehen.
Für uns war Caimari in unserer Zeit auf Mallorca unsere Homebase, in welche wir täglich zurückkehrten.
Wir übernachteten im Petit Caimari, einem kleinen Hotel inmitten des Ortes. Uns hat es hier sehr, sehr gut gefallen, und empfehlen das Hotel für alle Reisende, die gerne in kleinen, familiengeführten Hotels übernachten.
Das Petit Caimari hat nur acht Zimmer, aber diese sind sehr hübsch gestaltet im mediterranen/asiatischen Stil. Asiatisch – weil ein Teil der Besitzer aus Nepal stammt.
Auch in der abendlichen Küche gab es nepalesisches Menü, mit viel Liebe angerichtet und serviert. Das Frühstücksbuffet mit verschiedenen Müsli, Obst/Gemüse, Wurst und Käse und Broten sowie – wer mag, Pancakes und Eiern wurde immer frisch zubereitet.
Zum Hotel gehört auch ein Pool, den wir zwar im Dezember nicht nutzten, aber der sich sehr einladend mit Liegeflächen im Innenhof befindet.
Übernachtung im Hotel Petit Caimari
Uns hat es im Hotel Petit Caimari sehr, sehr gut gefallen, und wir empfehlen das Hotel für alle Reisende, die gerne in kleinen, familiengeführten Hotels übernachten.
Sa Dragonera //
Die Dracheninsel ist eine unbewohnte Insel, die ihren Namen erhalten hat, da sie von der Ferne aussieht wie ein schlafender Drache. Die Insel selbst ist nicht groß, 4.2km lang und 900m breit, mit einem kleinen Berg von 353m Höhe, auf dem sich ein Leuchtturm befindet.
Sa Dragonera ist ein autofreier Naturpark, in dem es sich lohnt zu wandern. An der Nord-Westseite der Insel, die dem Mittelmeer zugewandt ist, befindet sich eine mehrere hundert Meter steil abfallende Klippe.
Wenn du Glück hast, entdeckst du einige Eleonorenfalken, wie wir sie bereits auf einer Wanderung auf Sardinien erleben durften, und die Dragonera-Eidechse, die bereits weit vor dem Menschen hier in der Gegend ansässig war.
Um zur Insel Sa Dragonera zu gelangen, nimmst du am besten ein Boot vom Örtchen Sant Elm aus.
Sant Elm ist kleiner Ort am westlichsten Punkt Mallorca, der vor allem im Sommer von Touristen gefüllt wird. Im Winter kann man hier ein wenig bummeln, die Sonne am 180m langen Strand genießen, aber ansonsten ist nur wenig los.
Ma-10 //
Von Sant Elm aus fahren wir über Andratx – einem wohl sehr schönen und sehenswertem Ort – auf der herrlichen Küstenstraße Ma-10 Richtung Norden. Die Ma-10 ist eine kurvenreiche und vor allem aussichtsreiche Straße, die entlang der Küste führt. Die Straße macht Spaß und sie bietet immer wieder Aussichtspunkte, an denen es lohnt, eine Pause einzulegen und zu genießen.
Torre del Verger //
Nahe der Gemeinde Banyalbufar befindet sich auf einer Steilklippe direkt am Meer und nur wenige Meter neben der Ma-10 der Torre del Verger. Der unter Denkmalschutz stehende Wachturm wurde im Jahre 1579 errichtet, um die Küste zu überwachen und sie vor Piratenangriffen zu schützen.
Den Torre del Verger kannst du kostenfrei besichtigen und eine grandiose Aussicht über das Meer und den bergigen Küstenabschnitt genießen.
Valldemossa //
Unser nächstes Ziel war der pittoreske Ort Valldemossa, in dem ungefähr 2085 Einwohner leben. Er befindet sich direkt am Fernwanderweg GR 221, der vom Südwesten bis nach Pollenca im Norden der Insel führt.
Bekannt ist Valldemossa vor allem wegen Frédéric Chopin, der im Jahre 1838/39 einen Winter lang mit seiner Geliebten Georg Sand, der bekannten französischen Schriftstellerin verbrachte. Gelebt haben sie in der Karthause von Valldemossa, die du besichtigen kannst.
Im Sommer ist Valldemossa sehr besucht, im Winter mehr als angenehm – lohnt es sich durch die engen Gassen von Valldemossa zu bummeln und in einem der Restaurants und Cafés zu entspannen.
# Restauranttipp // Wir hatten im türkischen Restaurant Troia einen leckeren Lunch. Sehr zu empfehlen. Falls du nichts essen magst, dann erhältst du neben dem Restaurant von einer Terrasse aus, einen fantastischen Blick auf den Ort und die Umgebung.
Adresse // Troia – Placa Miranda des Llandoners 2, 07170 Valldemossa
Deià //
Deià wirkt wie eine kleinere Stadt mit ihren 674 Einwohnern, und ist anscheinend nicht nur ein gut besuchter Ort im Sommer, sondern bietet auch mehrere Luxushotels, Boutiquen, Restaurants und Bars.
Wir haben den wunderhübschen Ort zu einer Kurzwanderung besucht und sind durch die engen Gassen gebummelt.
Herrlich, die Bäume gefüllt mit Orangen und Pampelmusen, Olivenbäume und verschieden farbige Bougainvillea, die an den Hauswänden emporkletterte.
Man ist zwar schnell durch den Ort gelaufen, aber er ist auf jeden Fall sehenswert.
Kurzwanderung zur Cala de Deià //
Die Kurzwanderung zur Cala de Deià führt durch den traumhaft schönen Ort Deià, der etwas oberhalb in den Bergen liegt, bis hinab zur wildromantischen Bucht von Deià.
Es ist eine leichte Wanderung, die durch Olivenhaine und Orangenplantagen, und auf dem Rückweg durch sehenswerte Gassen des Ortes führt.
Dauer: 2h / Länge: 4,5km / Höhenunterschied: 200m
Parken // An der Hauptstraße neben einer Bushaltestelle befindet sich ein Bezahlparkplatz. Hier haben wir gut Platz zum Parken gefunden.
Wegbeschreibung // Vom Parkplatz aus starteten wir die Wanderung, die uns zuerst auf der Hauptstraße bis zu einem Trafohäuschen bringt. Dort biegen wir in einem schmalen Pfad ein, der uns auf angenehme Weise immer den Berg hinabführt.
Wir queren einige Male die Hauptstraße, die von Deià zur Cala de Deià führt und wandern auf gut beschildertem Weg vorbei an Olivenhainen, Orangenbaumplantagen und an Esel, die neugierig ihre Köpfe durch die Absperrung stecken.
An der schön gelegen Bucht gibt es ein Restaurant, dessen Terrasse direkt oberhalb des Strandes liegt. Es gibt Boote und Stand-Up-Paddle, jedoch wissen wir nicht, wem diese gehören und ob du sie leihen kannst. Im Dezember war das Restaurant geschlossen.
Highlight // Einige wunderschöne, verschmuste Katzen.
Sóller //
Sóller ist mit seinen 13454 Einwohner eine der wenigen größeren Städte auf Mallorca, und ein Touristenmagnet. Es gibt eine wunderhübsche Altstadt mit vielen Gassen, durch die du schlendern kannst, Geschäfte, die besucht werden wollen, Restaurants und Bars, in denen es einzukehren lohnt. Die Stadt selbst liegt in einem Talkessel am Rande der Berge und ist umrandet von Oliven- und Orangenbäumen.
Sóller bietet einige Sehenswürdigkeiten, und ist – da nahe der Berge – auch ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Fahrradtouren ins Gebirge.
- Kirche Sant Bartomeu // befindet sich am Plaça Constitució, wurde im Jahre 1236 erbaut und mehrfach erneuert und renoviert. Im Jahre 1906 wurde die Fassade von Joan Rubió i Bellver, einem Schüler Gaudís neugestaltet.
Ebenfalls von Joan Rubió i Bellver wurde die Fassade der Banco de Sóller entworfen, einem Nebengebäude der Kirche Sant Bartomeu. - Der Bahnhof von Sóller // eine weitere Sehenswürdigkeit, in dessen Innenräume Werke von Pablo Picasso und Joan Miró ausgestellt werden.
- Museu Balear Ciéncies Naturals i Jardí botànic de Sóller // der botanische Garten von Sóller soll ein weiteres Highlight beim Besuch in der Stadt sein. Er befindet sich am südlichen Ortsrand und zeigt 1300 verschiedene Pflanzenarten.
- Die Straßenbahn von Sóller // eines der Ausflugsziele auf der Insel. Sie ist nicht nur hübsch zum Anschauen mit ihrer altertümlichen Gestalt, auch die orange Farbe ist ein Hingucker. Die Bahn wird auch Orangenexpress genannt, weil in früheren Zeiten damit vor allem Orangen transportiert wurden. Mit der Straßenbahn erreichst du zum einen Port de Sóller, den Hafen von Sóller, und du kannst außerdem mit der Bahn auch bis nach Palma de Mallorca fahren.
Wir haben Sóller an einem kühlen Tag besucht, sind durch die engen Gassen gebummelt, haben die weihnachtlich geschmückten Schaufenster betrachtet und am Plaça Constitució neben einer Heizlampe einen leckeren Kuchen und Kaffee genossen.
Fornalutx //
Fornalutx ist der schönste Ort, den wir auf Mallorca besucht haben. Er befindet sich nur 4,7km entfernt von Sóller am Fuße der Serra de Tramuntana und inmitten von Orangen- und Olivenbäumen gelegen.
Ein kleiner Ort mit ca. 700 Einwohnern und wunderschön bepflanzten Gassen, Steintreppen, gewundenen Wegen und gelblichen Bruchsteinhäusern.
Es ist ein Ort mit wenigen Läden, aber voller Pflanzen: Orangenbäume mit Früchten, Hibiskus, Zitronen, Oliven, Oleander und blühender Bougainvilleas – wohin das Auge auch reicht.
Am Hauptplatz Plaza Espana findest du Restaurants, Bars und Cafés. Auch einige Hotels befinden sich im Ortskern.
Stausee Cúber & Gorg Blau //
Von Fornalutx aus fährst du weiter in die Berge, immer noch auf der grandiosen Ma-10. Eine atemberaubend schöne Straße. Immer wieder legen wir einen Stopp ein, weil die Aussichten unbeschreiblich schön sind.
Nach so einigen Serpentinen erreichst du zuerst den Stausee Cúber und gleich darauf den Stausee Gorg Blau.
An beiden Seen lohnt es zu halten, zu fotografieren, ein Picknick zu machen oder einfach nur zu genießen.
Auch befinden sich an den Stauseen einige Wanderparkplätze, von denen aus du grandiose Wandertouren von leicht bis schwer unternehmen kannst. Wir haben von hier aus die Tour zum Refugi Tossals Verds gemacht.
Ma-2141 //
Ein kurzes Wegstück nach den Stauseen zweigt eine weitere, etwas schmalere Straße, die Ma-2141 Richtung Torre de Sa Calobra ab.
Und wenn man denkt, bereits die Ma-10 ist eine wunderschöne Straße, die durch grandiose Natur führt, so kommt man auf der Ma-2141 gar nicht mehr aus dem Staunen heraus.
Diese Straße führt durch unbeschreiblich schöne Natur.
In steilen Serpentinen geht es langsam vom Serra de Tramuntana aus bis hinab zum Meer. Die Ausblicke auf die Bergwelt, auf die gewundenen Straße am Nus de sa Corbata und auf das nahende Meer mit seinen Steilklippen sind phänomenal.
Torrent de Pareis //
Der Torrent de Pareis ist ein Sturzbach, der in einem Canyon von den Serra de Tramuntana hinabfließt und an der Cala de sa Calobra ins Meer mündet. Und er ist ein weiteres Touristenziel auf Mallorca.
Eigentlich mögen wir nicht so sehr die Touristenziele, die meisten überlaufen sind. Aber der Torrent de Pareis lohnt sich. Er ist landschaftlich einfach sagenhaft spektakulär.
Der Ort Sa Calobra hat sich auf die vielen Touristen eingestellt. Zum einen gibt es am Ortsrand viele Bezahlparkplätze, und im Ort selbst so einige Restaurants und Bars.
Als wir den Ort im Dezember besuchten, mussten wir weder Parkgebühr zahlen noch gab es viele Touristenströme. Der Ort war leer, die Restaurants geschlossen und nur eine Handvoll Leute spazierten mit uns zum Torrent de Pareis.
Um den Torrent de Pareis zu besichtigen, folgst du zum einen den Schildern. Und zum anderen passierst du zwei Felstunnel. Die sind ein wenig gruselig. Sie sind dunkel, feucht und du hörst laut das Meereswasser von außen an die Felsen schlagen. Aber beide Durchgänge sind ungefährlich und schnell durchlaufen.
Nach den beiden Tunnel erreichst du den Torrent de Pareis.
Im Frühling/Sommer/Herbst ist es möglich hier zu baden. Im Dezember jedoch war das Meer stark aufgewühlt und die Wellen brachen sich laut an den Felsen.
Auch kannst du von hier aus Wanderungen in den Canyon unternehmen – falls das Wetter es zulässt. Denn das ist nicht zu unterschätzen, denn der Torrent de Pareis ist ein Sturzbach, der zwar nicht immer Wasser führt, aber in dem manchmal unerwartet schnell das Wasser von den Bergen herabrauscht.
Im Dezember war die Schlucht zum größten Teil mit Wasser gefüllt, so dass wir keine Wanderung unternehmen konnten. Im Rother Wanderführer für Mallorca findest du zwei beschrieben Wanderungen, eine davon ist leicht und kurz, und die andere ist schwer und länger und vor allem für erfahrene Kletterer geeignet.
Reisetipp Mallorca //
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