Eine lockere, im Anstieg kurz anstrengende Wanderung, auf der wir auf uralten Wegen durch das Comara Priorat entlang hoher Kalkwände wandern. Wir queren eine Schlucht, die viel Aussicht verspricht und besichtigen die Jahrtausende alte Brücke Pont de Cavaloca.
Für Hunde ist die Wanderung gut geeignet.
1. Wissenswertes zur Wanderung
Dauer: 3h / Länge: ca. 7,5km / Höhenunterschied: 330m
Ausgangspunkt // Die Wanderung startet am Parkplatz am oberen, westlichen Dorfrand von La Vilella Baixa und führt zuerst eine Asphaltstraße entlang.
Parken // Du parkst dein Auto am oberen, westlichen Dorfrand auf einem Parkplatz, den du nicht übersehen kannst. Vormittags war wenig los auf dem Parkplatz, als wir ein paar Stunden später zurückkehrten, war er komplett besetzt.
Anforderung // Eigentliche ist es eine leichte Wanderung, die gleich zu Beginn einen längeren, steilen Aufstieg über Serpentinen bereithält. Die Wege sind gut begehbar. Auf dem Passrücken aber Vorsicht mit dem Abgrund, der geht recht tief hinab.
Markierung // Es gibt kaum Markierung und Hinweisschilder, also Vorsicht mit der Orientierung, die Wege sind nicht so gut ausgeschildert. Orientierungssinn ist zum Vorteil.
Wichtig! // Unbedingt gutes Schuhwerk tragen, und wer mag, Wanderstöcke nutzen – vor allem beim Abstieg habe ich sie öfter benutzt. Ausreichend Trinken und Essen mitnehmen, es gibt keine Einkehrmöglichkeit unterwegs.
Wanderführer // Wir haben den Rother Wanderführer für die Costa Daurada genutzt. Im Buch ist es die Wanderung Nr 20.
Beste Jahreszeit // Die Wanderung ist das ganze Jahr über möglich, so lange es keinen Schnee gibt oder sehr viel Regen. Denn dann werden die Wege rutschig. Im Frühling und im Herbst ist es sicher am schönsten, und im Sommer könnte es arg heiß werden. Es gibt Bäume, die Schatten spenden, aber auch einige Wegabschnitte ohne Schatten.
Essen & Trinken // Unterwegs gibt es keine Einkehrmöglichkeit, aber im nahen Ort La Vilella Baixa gibt es Restaurants und Bars.
Camping // Schöne und gut bewertete Campingplätze findest du überall im südlichen Katalonien, einige in der Bergregion und sehr viele an der Küste.
Übernachtung in Katalonien
Im südlichen Katalonien gibt es eine große Anzahl an wunderschönen Hotels, Ferienwohnungen und B&B’s, in denen du einen erholsamen Urlaub genießen kannst.
Comara Priorat: Der „Bezirk“ Priorat liegt in der Provinz Tarragona und ist einer der Gemeinden mit der niedrigsten Einwohnerzahl. Sehenswert mit vielen schönen Wanderrouten ist hier das Montsant-Gebirge mit den Flüssen Siurana und Montsant. Bekannt ist die Gegend vor allem für den Weinanbau, Olivenöl und Haselnüsse.
2. Wegbeschreibung
Auf alter Steinplattenstraße //
Zu Beginn laufen wir einige hundert Meter vom Parkplatz die asphaltierte Straße hinab und biegen zwischen zwei Hügeln rechts in einen Feldweg ein, der gelb markiert ist.
Nur wenige Meter weiter steigt der Weg rechts steiler an, und hier – zwei Steinmännchen am Wegrand – wird aus dem alten Weg ein tiefer Bachgrund, in dem bei unserer Wanderung doch einiges an rötlichem Wasser sprudelte. Der Weg als solches ist kaum zu sehen. Wir folgen dem Wasser, springen von Stein zu Stein und erreichen eine Trockenmauer.
Hier entdecken wir wieder den eigentlichen Weg, eine Steinplattenstraße, und nehmen ihn. Er führt leicht bergan auf bisweilen rutschigem Stein, da es zuvor geregnet hatte. Vorbei an Olivenhainen und Trockenmauern geht es kurz bergauf, dann halbrechts gerade aus weiter. Immer oberhalb eines Olivenhains und entlang einer Trockenmauer.
Grau dels Bous //
Nach 20min trennen sich Hin- & Rückweg. Hier biegen wir rechts ab und folgen dem Wegweiser Grau dels Bous.
Zuerst laufen wir noch ein wenig entlang der Olivenplantagen, aber bald geht es gut bergauf und in Serpentinen an hohen Felsen entlang. Es ist eine herrliche Natur, sehr grün, sehr dicht, Bäumen spenden bisweilen Schatten und die grauen Felswände stehen dicht an Weg, so dass man sie berühren kann.
Wir wandern durch den Grau del Bous und erreichen schließlich den Pass. Die Sicht ist aussichtsreich über die Wälder hinweg, die bereits ein wenig herbstlich scheinen.
Oben am Pass biegen wir rechts ab und wandern jetzt immer auf der Passhöhe. Bäume und Büsche begrenzen den Weg, der stetig leicht nach oben führt. Nach wieder ungefähr 20min wechselt der Weg zur anderen Schluchtseite.
Hier, am Seitenwechsel, gibt es die Möglichkeit geradeaus weiter zu laufen und zwei gemauerte, alte Brunnen zu besichtigen.
Wir aber folgen dem eigentlichen Weg, der jetzt wieder ansteigt und uns auf den Rücken von Montalts bringt.
Hier entdecken wir einen Fahrweg – wir gehen links – und erreichen die Barraca del Creuetes. Wir machen eine Pause und rasten in völliger Stille. Niemand ist mit uns unterwegs, wir sind vollkommen allein.
Wandern am Abgrund //
Nachdem wir uns ausgeruht haben, wandern wir weiter auf dem Fahrweg, der mal mehr, mal weniger gut zu erkennen ist. Auch geht es immer auf der Passhöhe entlang, dicht am Abgrund, der recht tief hinabfällt.
Gegenüber entdecken wir den Grau del Bous, die Passhöhe, die wir zuvor passiert hatten. Jetzt liegt sie links neben uns getrennt von der Schlucht.
Weiter geht es auf dem Fahrweg, der immer schmaler wird und langsam den Berg hinabführt. Am Ende des Passrückens wird der Weg steiler und bringt uns letztendlich hinab in den Barranc de Cavaloca.
Auf der alten Brücke //
An einer Kreuzung nehmen wir den Weg rechts, der zur Pont de Cavaloca führt. Es geht ca. 10min den Berg hinab, dann erreichen wir die Brücke. Eingebettet zwischen zwei Hügeln liegt sie, die Jahrtausende alte Brücke.
Es beginnt arg zu regnen und wir genießen nur einen Moment den Blick auf die Brücke, gehen einmal zur anderen und wieder zurück, und kehren dann auf dem Weg zurück zur Kreuzung.
Von hier führt der Weg erst oberhalb von Olivenhaine, immer leicht abwärts, und dann letztendlich immer direkt neben den Olivenhaine und den Trockenmauern entlang. Es dauert nicht lange, dann erreichen wir die Kreuzung, an der sich Hin- & Rückweg trennen. Und wir kehren auf bekanntem Pfad zurück zur Straße und zum Parkplatz.
3. Pont de Cavaloca
Die Wanderung hat uns sehr gut gefallen: Der Ausblick, der Weg, die Einsamkeit, die wir genießen durften, die Natur, so grün und facettenreich. Und die Brücke Pont de Cavaloca, ein Zeugnis längst vergangener Zeiten.
Wir finden es stets faszinierend, uns vorzustellen, wie viele Füße bereits diesen Weg gegangen sind, Füße, die nicht zu Wanderern gehören, sondern zu den Bauern, die hier arbeiteten, den Händlern, die mit Mauleseln ihre Waren transportierten, die Frauen und Kinder, die bei der Ernte halfen.
Egal, wie viel sich die Natur in den unbenutzten Jahren zurückgeholt hat, Geschichte ist spürbar auf jedem Meter.
Wir haben die Wanderung sehr genossen.
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