
Die Wanderung zum Großen Arber über die Rißlochfälle ist eine lockere Wanderung, aber im Aufstieg bisweilen steil und anstrengend. Der Weg führt über Wurzel und Stein schattig durch die Wälder des Nationalparks und gipfelt in einen atemberaubenden Ausblick vom Großen Arber hinab auf die Umgebung des Bayrischen Waldes und weit in die Ferne – mit etwas Glück an klaren Tagen bis zu den Alpen. Für Hunde eine geeignete und Spaß machende Wanderung.
1. Infos zur Wanderung
Dauer: 4h / Länge: 13,1km / Höhenunterschied: 720m
Ausgangspunkt
Die Wanderung startet am Wanderparkplatz Rißlochfälle. Ab hier ist der Weg auch sehr gut ausgeschildert und du kannst das Ziel: den Arber, nicht verfehlen.
Anforderung
Die Wanderung zum Arber ist eine im Anstieg anstrengende, aber ansonsten leichte Wanderung. Die Wege sind gut erkennbar und ausgeschildert, es gibt keine Kletterpassagen und es geht fast durchgehend durch schattigen Wald.
Markierung
Die Wanderung ist immer gut ausgeschildert. Zuerst hatten wir das Ziel: Rißlochfälle und Großer Arber, danach Chamer Hütte/Kleine Arber und von dort aus zurück zu den Rißlochfällen.
Wichtig!
Solltest du die Tour abkürzen wollen ob im Anstieg oder im Abstieg, fährt eine Gondelbahn von Bayrisch Eisenstein auf den Großen Arber und/oder zurück.
Beste Jahreszeit
Da das Gebiet Nationalpark Bayrischer Wald und Großer Arber ein Wander- wie auch ein Skigebiet ist, findest du somit zu jeder Jahreszeit – je nachdem, was du tun möchtest – ideale Reisebedingungen. Für eine Wanderung jedoch lohnt sich die Zeit Ende April bis Mitte Oktober. Natürlich gibt es auch immer Winter präparierte Wanderwege.
Essen & Trinken
Direkt auf dem Großen Arber gibt es das Eisensteinhaus, in dem du bayrische Spezialitäten probieren kannst. Ebenso findest du an der Talstation das Gasthaus zur Gondelbahn und in den Orten unterhalb des Großen Arbers eine Vielzahl an Einkehrmöglichkeiten.
Wir haben auf unserer Wanderung die Chamer Hütte besucht – auch hier gibt es bayrische Spezialitäten – und Kaffee und leckeren Kuchen genossen.
Camping
Wir haben nicht übernachtet, da wir in der Nähe wohnen. Aber – laut Google – gibt es einige Camping- oder Wohnmobilstellplätze in der Umgebung.
Übernachtung in Bodenmais und Umgebung
Rund um den Großen Arber, den Risslochfällen und Bodenmais gibt es eine Vielzahl an Hotels mit und ohne SPA, Ferienwohnungen und Pensionen, die dir einen angenehmen Aufenthalt ermöglichen.

















2. Wegbeschreibung
Rundweg über die Rißlochfälle
Die Wanderung beginnt am Wanderparkplatz Rißlochfälle und führt direkt hinein in einen – für uns – herrlichen Herbstwald. Eine kurze Zeit geht es auf gut präpariertem Weg mit leichtem Anstieg, bisweilen verwurzelt und steinig, bis zum Hinweisschild „Kleine Rißlochfälle“. Hier biegen wir links in den schmaleren Weg ein, der Riesbach plätschert tief unter uns, und wir wandern entlang des mit buntem Laub gefüllten Hanges, bis wir nach nur wenigen Minuten die Riesloch-Schlucht und die kleinen Rißlochfälle erreichen.
Nun befinden wir uns im letzten Abschnitt der Rißlochfälle. Oberhalb der Wasserfälle treffen in der Schlucht der Arberbach, der Schwellbach, der Kleinhüttenbach und der Wildauerbach zusammen und vereinen sich zum Riesbach. Der Riesbach stürzt nun über eine Länge von 1,6km ganze 55m in verschiedenen Stufen den Hang hinab. Der höchste Wasserfall – der große Rißlochfall – misst 15m Höhe.
Wir überqueren einen Steg, während Ryok im aufgestauten Becken schwimmt und setzten auf der anderen Seite den Weg fort: Großer Arber.
Das ist ein besonders schöner Wegabschnitt, denn er verläuft relativ steil ansteigenden, auf einem schmalen Pfad entlang der Rißlochfälle und führt über Wurzeln und große und kleinere Felsbrocken. Neben uns rauscht der Bach und buntes Laub segelt langsam zu Boden. Insgesamt ist es feucht und doch angenehm zu gehen. Es ist ein sonniges Herbstwochenende und es sind einige Wanderer unterwegs. Vor und hinter uns, aber niemals störend.
Den ersten Abschnitt im Aufstieg haben wir geschafft, als wir einen weiteren Steg erreichen. Wir überqueren ihn erneut und befinden uns nun auf der anderen Seite des Baches. Etwas unterhalb entdecken wir den großen Rißlochfall, aber da wir auf dem Rückweg hier wieder vorbeikommen, biegen wir jetzt nicht nach rechts, sondern nach links ab und steigen weiter mal steil, mal flacher den wieder gut präparierten Weg zum Großen Arber hinauf.
Durch den Wald zum Großen Arber
Auf der Hälfte des Weges entdecken wir ein Schild: Schutzgebiet des Auerhahns. Der vom Aussterben bedrohte Urvogel, der die Größe einer Gans einnimmt, zählt in diesem Gebiet zu den Ureinwohnern. Leider haben wir den dunklen und doch farbenfrohen Vogel nicht gesehen, aber wir haben natürlich auch nicht unsere Pfade verlassen. Der Auerhahn ist der größte Hühnervogel Europas und zudem sehr scheu.
Weiter geht es für uns auf dem Weg, der sehr gut zu gehen ist, durch den Wald, schattig und gut präpariert. Wir erreichen ein Plateau, von dem aus ein Wegweiser abgeht: rechts Richtung Mittagsplatzl, links zum Großen Arber. Der Wald öffnet sich und wir sehen die Spitze des Großen Arbers. Sie scheint nah, doch wer öfters wandern geht, weiß: die scheinbare Nähe täuscht. Es geht noch ein gutes Stück voran, und vor allem ein gutes Stück den Berg hinauf.
Ab hier kommt auch die Sonne heraus, die Wolkendecke befindet sich romantisch unter uns und lässt ein paar der Höhen blau schimmernd herauslugen aus dem dichten Weiß. Der gut präparierte Waldweg wird ein schmaler Weg voller Wurzeln und Steine, uneben und steiler, und doch wunderschön zum Gehen. Der Wald rundum ist herbstlich bunt gefärbt, Blätter segeln leise zu Boden und die Sonne bricht sich durch die Baumwipfel.
Kurz bevor wir den Gipfelaufstieg erreichen, hat man Treppen errichtet – leider in bisweilen großen Höhen, so dass sie beschwerlich zu steigen sind. Oben angekommen entdecken wir links einen Felsen, der leicht zu erklimmen ist und von dem aus wir eine herrliche Aussicht auf die Wälder unter uns, die bisweilen in eine Wolkendecke gehüllt sind, und hinüber zum Großen Arber, dem Gipfelkreuz und einen weiteren Aussichtsfelsen. Zurück am Weg gehen wir bis zum Gipfelkreuz und suchen uns dann eine Bank, auf der wir unsere Rast einlegen.
Rückweg über die Chamer Hütte
Zurück gehen wir Richtung Kleiner Arber und Chamer Hütte. Zuerst laufen wir auf einem Forstweg, dann biegt der Weg wieder ab in den Wald und es geht auf schmalem Pfad immer leicht bergab. Wir sind umgeben von den bunten Wäldern und Wiesen, auf dem eine Vielzahl von Spinnen ihre Altweberfäden gesponnen haben. Nach ungefähr einer halben Stunde erreichen wir die Chamer Hütte, deren Kuchen- und Kaffeeangebot uns um zwei Uhr nachmittags sehr einladend vorkommt. Auch hier legen wir eine erneute Rast ein, genießen einen Zwetschgendatschi und wandern dann weiter.
Immer auf schmalem verwurzeltem und steinigem Pfad hinab Richtung Rißlochfälle. Irgendwann gesellt sich zu Ryoks Freude ein Bach hinzu, in dem er wieder seine Füße kühlen kann. Wir queren Wald und Felsen, an denen das Wasser hinabtropft. Dieser steinige Weg ist sehr nass und wir müssen manche Pfütze umrunden, übersteigen oder überspringen. Aber es gibt viel herbstliches Laub, dass den Wald in herrliche Farben taucht, dickes Moos an den Felswänden und an den Baumrinden. Pilze und Farne, die sich goldgelb färben. Es ist eine prachtvolle Natur, die uns umgibt.
Jetzt erreichen wir den Steg, den wir zu Beginn überquert und an dem wir die großen Rißlochfälle rechts liegen gelassen haben. Wir nehmen nun diesen Weg vorbei an dem imposanten Wasserfall, der sich 15m in die Tiefe stürzt und gehen durch den Wald zurück, bis wir letztendlich den Parkplatz erreichen.














3. Großer Arber
Die Wanderung zum Großen Arber haben wir in einer Gruppe aus unseren Familienmitgliedern unternommen und wollten sie bereits seit dem Frühling starten. Doch wie das so oft ist, es kam immer etwas dazwischen. Einmal hatte der keine Zeit, ein anderes Mal der nächste nicht, im Sommer war es zu heiß und dann unternahmen wir noch andere Reisen, so dass sich unser Vorhaben, die Wanderung gemeinsam zu unternehmen, bis in den Herbst zog.
Und das war perfekt.
Die Wanderung selbst macht bereits sehr viel Spaß, ist zwar bisweilen etwas anstrengend an den steileren Wegabschnitten, aber ansonsten locker zum Gehen.
Aber der herbstliche Wald, die Fülle an Farben und der mit Regenwasser gut gefüllte Wasserfall machte diese Wanderung für uns zu einem besonderen Erlebnis.

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