RabatRabat = eine der vier alten Königsstädte Marokkos, Residenzstadt des regierenden Königs, Hauptstadt Marokkos und das erstes Ziel auf unserem Roadtrip. Die Stadt hat eine Menge Bezeichnungen inne, und wir waren mehr als gespannt, in Marokko anzukommen und Rabat zu...

Tipps für deinen Roadtrip durch Marokko

Reise durch Marokko
Marokko stand schon lange auf unserer Wunschliste. Von Anfang an hatten wir einen Roadtrip geplant, um möglichst weit herumzukommen. Die Entscheidung war für uns die richtige. Wir haben sehr viel vom Land gesehen, viele Städte besucht und unterschiedlichste Natur genossen, die wirklich sehr, sehr grandios ist.

Unser Roadtrip

Wir hatten genau 14 Tage Zeit, uns Marokko anzuschauen und wollten natürlich so viel wie möglich von diesem Land sehen. Städte, Natur und ein wenig Entspannung sollte es sein. Unser An- und Abreiseflughafen lag in Rabat, der Hauptstadt. Somit starteten wir unsere Reise dort:
Rabat
Meknès & Volubilis
Fès
Merzouga
Tinghir
Aït – Ben -Haddou
Marrakesch
Essaouira
Casablanca
Dauer: 14 Tage
Kilometer: 1945 km
Schritte: 229147

Marokkos Landschaften
Marokko ist nur wenige Flugstunden von Deutschland entfernt und somit ein lohnendes Ziel für einen Urlaub vor allem in der Zeit, in der bei uns noch Winter herrscht. In Marokko findest du die unterschiedlichsten Regionen:

An der Mittelmeer- und Atlantikküste mit größeren Hafenstädten und vielen, langen Stränden herrscht angenehmes Küstenklima, mit Getreidefeldern im Hinterland und es ist herrlich grün überall.

Im Anti-Atlas – südlich gelegen – herrscht eine übermäßige Trockenheit mit dem höchsten Gipfel Jbel Siroua (3300m)

Im Hohen Atlas, auch als Dach Marokkos bezeichnet, ist es zwar trocken, aber in den Tälern wird wiederum viel Landwirtschaft angebaut. Also ein Wechsel aus saftig grün und sandigem Stein. Das Gebirge ist 750 Kilometer lang und der höchste Gipfel ist der Djbel Toubkal mit 4167m.

Der Mittlere Atlas erstreckt sich über 350 Kilometer über die Regionen: Ifrane, Khenifra, Boulmane, Midelt … Hier befinden sich mehrere Bergmassive und vier Wasserbecken, die in den Atlantik fließen. Es gibt hier Seen, Stein- und Korkeichen und eine vulkanische Hochebene.

Die Wüste findest du im Gebiet von Merzouga. Hier beginnen die wunderschönen Sanddünen, die je nach Sonnenstand in den unterschiedlichsten Farben leuchten.

Die Tierwelt Marokkos ist Artenreich. So gibt es unter anderem Leoparden, Wüstenluchse, Affen, Hyänen, Schakale, Gazellen, Schildkröten, Schlangen, viele, viele Störche, Geier, Bussard, Adler.
Auch die Flora ist recht beeindruckend: Korkeichen, Atlaszedern, Aleppokiefern, Arganbäume, Palmen, Wacholdersträuche, Erdbeerbäume und Pistazien.

Und dann findest du natürlich in Marokko neben einigen archäologischen Ausgrabungen auch einige Städte, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden wie Meknès, Fès, Rabat oder Essaouira.

Egal ob du in Marokko nur Natur in Form von Wanderungen oder Fahrradtouren, Surfen, Schwimmen oder Kamelexkursionen erleben möchtest, oder nur die Highlights der verschiedenen Städte erkunden magst, oder auch alles zusammen. In Marokko findest du ganz sicher das, was du in deinem Urlaub unternehmen willst.
Marokko ist vielfältig, in der Natur, in den Städten und in den Menschen.

Alles, was du über eine Reise nach Marokko wissen solltest
Einwohner: 36,9 Millionen
Fläche: 446.550 km²
Regierung: konstitutionelle Monarchie
Hauptstadt: Rabat
Sprache: Arabisch, Tamazight (berberisch) und französisch
Planung
Wir haben unserer Reise vorher geplant und einen ziemlich festgetackten Verlauf, zuerst alle Orte und Gegenden, die wir besichtigen wollten, danach wie viel Zeit wir dafür benötigen und letztendlich entlang unserer Route die Unterkünfte, in denen wir übernachten würden.
Möglicherweise kannst du dir auch vor Ort Übernachtungen suchen. Wir haben Anfang März manchmal in fast leeren Riads übernachtet und bisweilen waren sie aber auch komplett ausgebucht.
Einreise
Für eine Reise nach Marokko benötigst du einen Reisepass (Ausweis allein reicht nicht), aber kein Visum. Im Flughafen bekommst du bei der Ein- und Ausreise einen Stempel in den Pass, und das war es dann schon.

Beste Reisezeit für Marokko
Für eine Rundreise durch Marokko eignet sich auf das ganze Land bezogen der Frühling März bis Mai und der Herbst September bis November. Das Wetter ist dann meistens angenehm warm und nicht zu heiß.
Wir waren die ersten beiden Märzwochen unterwegs und hatten beginnend in Rabat mit 22 Grad bis über die Wüste mit 33 Grad und wieder zurück ans Meer mit 26 Grad meistens schönes Wetter. An der Küste gab es immer mal eine Wolkendecke, Regen haben wir aber nie erlebt.
Anfang März waren die Straßen durch das Atlasgebirge frei von Schnee, auf den Bergen jedoch lagen noch Reste Schnee vom vergangenen Winter.

Mietauto
Wir haben unser Mietauto über Check24 gebucht und direkt in Rabat am Flughafen abgeholt und auch wieder dorthin gebracht. Die Annahme und Abnahme des Fahrzeuges war leicht, die Mitarbeiter sprachen englisch oder französisch.
Wichtig ist, darauf zu achten, dass ihr gemeinsam mit dem Mitarbeiter der Leihwagenfirma das Auto anschaut und in einem Vertrag die bisherigen Mängel notiert und – haben wir so gemacht – die Kratzer und Dellen (falls es welche gibt) mit dem Handy fotografiert. Die Abschrift des Protokolls bekommt ihr für euch ausgehändigt.
Wir haben den Wagen vollgetankt übergeben bekommen und ihn auch wieder so abgegeben. Der Vermieter bestand darauf, dass er das Auto gewaschen und sauber zurück erhält. Ansonsten wären Gebühren anfallen. Das kann man aber sicher vor Ort verhandeln und im Vertrag notieren.
Wir hatten uns für einen Kleinwagen, einen Dacia Sandero entschieden, da – vorab informiert – die Straßen wohl im guten Zustand sind Und das können wir bestätigen. Ein Kleinwagen reicht vollkommen aus, auch die Straßen bis hoch ins Atlasgebirge waren damit gut befahrbar.

Maut: 10.00 €
Parken: 21.00 €
Tanken: 137.00 €
Tanken
Auf unserer Rundreise gab es überall Tankstellen, wobei der Verbrauch nicht hoch ist, da man nicht sehr schnell fahren kann. An den Autobahnen gibt es auch größere Raststätten mit Toiletten und Shops.

Autofahren in Marokko
Autofahren in Marokko ist auf jeden Fall anders als gewohnt. Das Straßennetz ist gut ausgebaut und die Straßen auch meistens asphaltiert. Wir haben nur einmal umkehren müssen auf einer Höhe von 3000m, weil die Asphaltstraße endete und Kiesweg daraus wurde. Sicher auch befahrbar mit Kleinwagen, aber da weit oben noch der Schnee schmolz, gab es uns zu viele schlammige Pfützen.
Beachten musst du, dass jederzeit Schaf- und Ziegenherden die Straßen überqueren wie auch Straßenhunde, die auf der anderen Seite etwas Spannendes gesehen haben. Und in der Wüstengegend gibt es Kamele, die am Wegrand grasen.
Insgesamt fährt man nicht schneller als 90 km/h, denn oft gibt es LKWs – irre hoch beladen – und Eselskarren und sehr alte Autos, die vor einem fahren und die man oft auf den kurvigen Strecken nicht so gut überholen kann.

Auf der Autobahn ist die Höchstgeschwindigkeit 130 km/h, aber oftmals fährt man 100 – 120 km/h. Die Autobahnen sind zweispurig, man zahlt eine Maut (die nicht sehr hoch ausfällt) und muss auf jeden Fall auf die Geschwindigkeit achten, denn es stehen häufig Blitzer am Straßenrand.
Auch sind auf den Autobahnen immer mal wieder Menschen unterwegs, um die Straße zu überqueren, um am Straßenrand mitgenommen zu werden (manchmal stehen sie mit Koffern und Taschen und warten, bis jemand anhält) und auch die Hirten hüten oftmals ihre Schafe und Ziegen am Straßenrand.

In Marokkos Städten Auto zu fahren ist eine ganz besondere Herausforderung. Es gibt zwar verwaschene weiße Linien, aber die interessiert eigentlich niemand. Die Autos, Motorräder, Mopeds, Eselskarren und Pferdekutschen kommen von links und rechts, es wird gehupt und gedrängelt und zwischendrin stehen Polizisten, die den Verkehr vermeintlich regeln.
In manchen Städten gibt es Ampeln, aber die gelten anscheinend nicht für Mopedfahrer, weil Mopeds fahren einfach immer. Erwähnenswert sind noch die unzähligen Kreisel in den Städten und auf dem Land, und manchmal im nirgendwo.
In die Medinas fahren manchmal Autos (unglaublich auf welch engen Straßen dort die Leute unterwegs sind), aber ist nicht empfehlenswert. Mopeds fahren bis auf Fès in allen Medinas und zwar bisweilen sehr, sehr rasant. Die Straßen sind eng, es passen kaum zwei Leute nebeneinander, aber die Mopeds quetschen sich trotzdem durch, und oft trabt auch ein Esel dick beladen mitten durch die Menschenmenge.
Die Orte sind sehr gut ausgeschildert in Englisch und Arabisch und da wir Google Maps benutzt haben, fanden wir immer unser Ziel.

Kaffee am Straßenrand
Falls du nach langer Fahrt Lust auf einen Kaffee bekommst, dann stehen immer wieder mobile Kaffeeautomaten am Straßenrand. Direkt aus dem Kaffeeautomat wird der Kaffee frisch gebrüht und du kannst bei schönster Aussicht einen leckeren Espresso genießen.


Taxi
Falls du in den Städten, in denen eigentlich vieles sehr gut zu Fuß erreichen ist, doch mal ein Taxi benötigst, gibt es zwei Möglichkeiten:
Petit Taxi – kleines Taxi, je nach Region in rot, blau oder gelb unterwegs
Grand Taxi – für längere Strecken außerhalb der Orte
Darauf achten, dass der Taxameter eingeschalten ist, oder noch besser vorher einen Preis aushandeln.


Parken
In den größeren Städten gab es Parkplätze oder Garagen, die bewacht wurden. Wir haben das Auto auf solchen Plätzen abgestellt und ca 2€ Parkgebühr pro Tag bezahlt. Bis auf zwei Riads gab es keine mit dazugehörigem Parkplatz, so dass es uns sicherer schien, das Mietauto auf einem bewachten Platz abzustellen.
Polizei
Das ist ein ganz spezielles Kapitel in Marokko. Wir haben zweierlei Erfahrung gemacht:
Gleich nachdem wir das Auto am Flughafen abgeholt hatten, ist uns ein Mann hinten drauf gefahren. Wir waren zum Glück nicht Schuld und ein Polizist hatte die Situation beobachtet. Er war hilfsbereit, hat den Unfall aufgenommen, den Vermieter informiert und einen Gutachter bestellt … Da erlebten wir die positive Seite der Polizei in Marokko.
Und dann gibt es vor den Städten auf den Landstraßen unzählige Polizeikontrollen, die plötzlich mitten im Nirgendwo stehen und ein Stoppschild aufbauen und dass dann als Vergehen nutzen. Das heißt, du fährst auf eine Polizeikontrolle zu, stoppst an dem Schild, der Polizist winkt dich weiter zum Parken am Straßenrand und behauptet dann, du hättest das Stoppschild missachtet. Er ist nicht allein, wenige Meter weiter steht ein Polizeiauto mit weiteren Polizisten.
Du kannst jetzt diskutieren – sie sprechen alle entweder Englisch oder Französisch – das wird vielleicht Erfolg zeigen. Oder du verlangst eine Rechnung. Dadurch minimiert sich der Preis noch einmal um ganz viel. So wurden aus 40€ für uns letztendlich 10€.
Gut, zehn Euro tun nicht weh. Aber die Korruption dann doch.


Übernachten
Es gibt in Marokko unzählige Übernachtungsmöglichkeiten von Fünf-Sterne-Hotels bis Ein-Sterne-Hotels, Riads, Pensionen und Privatzimmer.
Wir haben in den landestypischen Riads übernachtet, die immer Frühstück inklusive und meistens Abendessen angeboten haben. Die Riads sind traditionell und oftmals wunderschön orientalisch ausgestattet mit einem Innenhof und einer Dachterrasse. Für Übernachtungen haben wir im Durschnitt 35 € pro Person gezahlt. Nur in Casablanca übernachteten wir in einem großen Hotel, hier stieg der Preis dann auf 50 € pro Person.
Wir sind auf unserer Rundreise auch an vielen wunderschön gelegenen Campingplätzen vorbeigefahren und haben uns mit Campern unterhalten, die recht begeistert von den Plätzen waren und um Durchschnitt 11 € pro Nacht und zwei Personen gezahlt haben.
In diesem Artikel findest du all unserer Empfehlungen: Riads in Marokko


Essen & Trinken
Essen kannst du in Marokko – wie in jedem Land – manchmal sehr gut, manchmal eher naja. In Marokko liebt man die Mischung aus salzig und süß.
Die beliebteste Speise, die angeboten wurde, ist Tajine. Das ist ein Gericht der Berber, welches in einem aus Lehm gebranntem Schmorgefäß gekocht wird. Meistens Fleisch – Schaf, Kuh, Kamel – und dazu Gemüse. Auf Wunsch wird Couscous oder Brot dazu serviert. Wir haben superleckere Tajine mit zartem Fleisch und Marillen, Rosinen und Datteln probiert und auch welche, die nach altem Schaf geschmeckt hat. Auch gibt es manchmal zum Frühstück eine Tajine mit Rührei, die ist ebenfalls sehr gut. Und du kannst die Tajine auch als vegetarisches Gericht bestellen.
Eine weitere leckere Empfehlung ist Harira, eine Suppe aus Linsen, Kichererbsen, Tomaten, Zwiebeln und Rindfleisch. Wir haben dazu Brot und Datteln serviert bekommen, eine leckere Kombination.
Auch noch empfehlenswert ist die Pastilla, eine Pastete aus Hühnerfleisch mit Zimt, gehackten Mandeln und Honig bestreut. Die Nachspeisen bestanden meistens aus Obst mit Zimt.
Frühstück in Marokko besteht aus viel Brot und marokkanischen Pancakes, viel Marmelade und Honig, viel Obst, manchmal gibt es ein Spiegel- oder Rührei, manchmal Joghurt.
Im Durchschnitt haben wir 18 Euro pro Person für ein Menü mit Vor- Haupt- und Nachspeise gezahlt. Es geht natürlich noch billiger an den Straßenständen, und in manchem Restaurant auch um einiges teurer.
Während Ramadan kann es passieren, dass einige Lokale tagsüber geschlossen sind.
In den meisten Unterkünften stand bereits eine Flasche Wasser im Zimmer und wir wurden stets mit einem gesüßten Minztee empfangen. Minztee ist das Nationalgetränk und überall erhältlich und überall auch sehr lecker. Kaffee gab es auch in jedem Riad zu jeder Zeit und – wer Lust darauf hat – wird der Kaffee auch am Wegrand aus Autos mit Kaffeeautomaten heraus verkauft. Und in manchen Riads gab es zum Abendessen Wein zu bestellen.



Bezahlung & Trinkgeld
In Marokko zahlt man in Dirham (Abkürzung MAD). 1 Euro entspricht ungefähr 10 Dirham – so fällt die Umrechnung auch relativ leicht.
Da es nicht erlaubt ist, marokkanische Dirham ein- und auszuführen, haben wir an verschiedenen Automaten – meistens ATM – unser Geld abgehoben. Dabei wurde eine Gebühr von ungefähr 35 Cent fällig.
Üblicherweise gibt man in Marokko ein Trinkgeld von 10%.
Internet
Das Internet und die Abdeckung auf dem Land ist in Marokko ziemlich gut. Wir hatten nur einmal und kurz keinen Empfang auf einer Höhe von 3000m im Atlasgebirge. Ansonsten hatten wir überall Internet, um z.B. Google Maps zu nutzen.
Für Marokko haben wir uns am Flughafen eine SIM-Karte gekauft und damit eines unserer Handys aktiviert. In den Unterkünften hatten wir stets WLAN, je nach Lage des Zimmers mal mehr, mal weniger gut.

Sicherheit
Wir haben uns in Marokko immer sicher gefühlt. Auch in den dunkelsten Ecken der Medinas und am späteren Abend. Aber wir waren immer zu zweit unterwegs.
Genervt haben die vielen Verkäufer, die keine Ruhe geben. Von ihnen fühlten wir uns mehrmals arg bedrängt, vor allem weil höfliches Ablehnen so gar nichts gebracht hat.
In Marokko gibt es immer wieder Männer, die sich als „Guides“ anbieten, um dir den richtigen Weg zu zeigen. Am Ende läuft es auf eine Stange Geld hinaus, die du dann für die „geleistete Arbeit“ zahlen solltest. Also am besten: ablehnen.
Und es ist wichtig zu wissen, dass gerade in den Städten für alles und jedes Trinkgeld verlangt wird z.B. für Fotos und diskutieren bringt dann oft nicht viel. Also besser auf manches Foto verzichten.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Ja, Marokko ist ein wunderschönes Land, es hat unglaublich viel zu bieten, hat eine Natur, die unterschiedlich und überaus spektakulär ist. Und doch gibt es Dinge in Marokko, die uns eher erschreckt haben.

In Marokko herrscht – außer in Rabat und Casablanca nicht so offen ersichtlich – eine unglaubliche Armut.
In Rabat ist alles sehr hübsch gestaltet, sehr sauber und modern – und hundert Kilometer weiter ackert der Bauer sein (sehr steiniges) Feld mit einem Holzpflug, den er hinter sich herzieht, oder falls er besitzt, zieht ein Esel den Pflug hinter sich.
Es gibt Frauen, die waschen ihre Wäsche im Fluss, in Orten, in denen es Elektrizität gibt, in denen Touristen in sehr hübschen Riads wohnen, mit allen Annehmlichkeiten.
Es gibt haufenweise Kinder, die Schafe und Ziegen hüten, während eigentlich in der Schule sein müssten. Es gibt unzählige alte Leute, die betteln, und kleine Kinder, die betteln.
Das sind alles kleine Beispiele, und doch haben wir uns gefragt, warum. Warum muss ein Teil der Bevölkerung so dermaßen arm sein, während andere in der Hauptstadt in Glanz und Gloria leben. Und Touristen tatsächlich sehr, sehr gut versorgt werden.

Ein weiteres Problem Marokkos ist der Müll. Ungefähr drei Kilometer bevor du einen Ort erreichst, weißt du bereits, dass du einen Ort erreichst, denn dann beginnt der Müll. Müll, der einfach vor die Orte gekippt wird. Egal, welcher Müll Haushaltsmüll, Berge von Windeln, Elektromüll, Altöl, Blech und Plastik … so unglaublich viel Plastik, der vom Wind über das gesamte Land geweht wird.
Auch der Umgang mit Tieren in Marokko ist erschreckend. Es gibt auf dem Lande so viele Straßenhunde im erbärmlichen Zustand, die im Müll leben, die sehr, sehr misstrauisch gegenüber Menschen sind, die voller Krankheiten und Zecken sind. Und Kinder und Erwachsene, die Steine schmeißen, sobald ein Hund in ihr Sichtfeld gerät.
In den Städten überwiegen dann die Katzen, die an jeder Ecke sitzen, ebenso im Müll wühlen und deren Augen voller Eiter sind und das Fell voller Dreck in alle Richtungen steht.
Esel und Pferde, die vor lauter Arbeit wund gescheuert sind und ebenfalls von oben bis unten voller Dreck kleben.
Bekleidete Affen, die an Ketten mit Halsband gehalten und in Marrakesch ausgestellt werden und Kobras, denen die Giftzähne gezogen wurden, um ungefährlich für Touristen zu tanzen.

Und doch war es sehr schön in Marokko
Es waren bisweilen anstrengende zwei Wochen, aber auch eine Zeit, die sich sehr gelohnt hat. Marokko hat uns sehr gut gefallen, und wir haben insgesamt zwar sehr viel gesehen, aber es gibt noch immer viel, viel mehr zu sehen. Das heißt für uns, wir kehren zurück – nächstes Jahr, übernächstes Jahr, wann immer es passt. Das nächste Mal jedoch wollen wir uns eher auf dem Land aufhalten und mit unserem Van die Gegenden erkunden.
Die Landschaft in Marokko ist unglaublich schön und beeindruckend. Es gab für uns so viel zu entdecken, dass einfach die Zeit nicht ausreichte. Von den langen Stränden an der Küste bis hin zu den 4000m hohen Bergen, den sanft grünen Tälern und dem gelbleuchtenden Sand der Wüste.
Marokko hat etwas Spezielles. Etwas, was sich zu besuchen lohnt.
Und bis auf die Gebiete, in denen es von Touristen wimmelt, sind die Menschen überall hilfsbereit und offen und freundlich. Und immer zu einem kleinen Gespräch bereit.
Marokko ist interessant, abwechslungsreich und vielfältig und die Landschaft einfach atemberaubend.

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