Die Ostküste SardiniensIn den drei Wochen auf Sardinien hatten wir fast ausschließlich gutes Wetter, manchmal bewölkt, manchmal windig. Aber meistens Sonne. Bis auf einen Vormittag, an dem es bereits in der Nacht regnete und wir in unseren Caravan saßen und nicht...

Wanderung zum Is Seddas


Wandern mit Hund auf Sardinien – Is Seddas
Der Rundwanderweg zum Is Seddas ist eine mittelanstrengende, aber wunderschöne Wanderung an der Ostküste Sardinien an den Hängen des Monte Ferru (nicht verwechseln mit dem Monte-Ferru-Gebirge an der Westküste Sardinien!).
Ein steiniger und doch gut begehbarer Weg gesäumt von verwitterten und skurrilen Felsformationen in rotbrauner Farbe, duftender Macchia, Lavendel und Rosmarin, Wacholder, Baumheide und Steineichen. Und mit einem atemberaubenden Blick über das Mittelmeer bis weit hin nach Arbatax.


Alles, was du über die Wanderung zum Is Seddas wissen solltest
– Anfahrt:
Da wir in Barisardo campten, kamen wir auch aus dieser Richtung. Auf der Via Leonardo fuhren wir Richtung Museddu. Kurz vor dem Ortseingang kommst du an ein Kreisel, in dem wir geradeaus Richtung Marina di Gairo & Perda Peda fuhren. Eine schmale Straße, auf der ein Hund seine Schafsherde von einer Wiese zur nächste trieb. Auto, Rad- und Motorradfahrer waren ihm hierbei völlig egal. Er tat seine Arbeit gewissenhaft.
Nach ungefähr 3 km trennt ein Holzgeländer die Straße auf der linken Seite vom schmalen Steinstrand ab. Die Straße führt um einen hohen Felsen herum, nämlich den, den du später besteigen wirst, und erreicht nach einigen hunderten Metern einen Parkplatz für Camper und Strandbesucher. Gegenüber befindet sich ein Umspannungsturm, der für den Beginn unserer Wanderung wichtig ist.

– Ausgangspunkt: Parkplatz am Strand von La Spiagetta gegenüber dem Umspannungsturm
– Höhenunterschied: 360m
– Anforderung:
Wanderschuhe oder Turnschuhe mit gutem Profil sind auf jeden Fall von Vorteil. Es gibt felsigen und steinigen Untergrund, bisweilen rollen die Steine und guter Halt ist daher sinnvoll. Der Weg führt über leicht bewaldete Wege, aber es gibt nur wenig Schatten. Unbedingt Wasser für Mensch und Hund mitnehmen!
– Markierung:
Die Markierung des Weges sollte hinauf gelb/blau sein (diese Markierung findet man kaum) und auf dem Rückweg weiß/rot.

Noch mehr Wissenswertes …
– Dauer:
Laut Buch dauert die 3 h, wir haben gut 5 Stunden benötigt, sind aber langsame Wanderer, die gerne mal Pause und Fotos machen.
– Beste Wanderzeit:
Frühling bis Herbst – im Hochsommer kann es sicher unerträglich heiß, und wenn es regnet könnte der Wanderweg recht glitschig werden.
– Essen/Trinken:
Es gibt in den umliegenden Orten Restaurants, Cafés und Bars, aber auf der Wanderung selbst gibt es keine Möglichkeit Vorräte aufzufüllen. Bitte viel, viel Wasser und Knabberei mitnehmen.
– Wandern mit Hund:
Dieser Rundwanderweg ist auch für Hunde gut zu gehen. Es gibt viel zu schnüffeln und im Gebüsch zu gucken. Bitte ausreichend Wasser mitnehmen, es gab in der Zeit, in der wir gewandert sind, keine Möglichkeiten, Wasser aufzufüllen.
– Unterkünfte:
Wir waren auf einem wirklich schönen und empfehlenswerten Campingplatz: La Pineta. Wer nicht campen mag, der findet viele nette Hotels, Ferienwohnungen oder B&B’s in ausreichender Anzahl.
– Wanderführer:
Wir haben den Rother Wanderführer für Sardinien benutzt. Bisher sind wir sehr zufrieden mit den beschriebenen Wanderungen. Für uns passt niemals die angegebene Zeit, die ist immer zu kurz berechnet. Und auch die Markierungen sind nicht immer so vorhanden, wie beschrieben. Aber alles in allem ein Wanderführer mit wunderbaren Wanderungen. Die Wanderung zum Is Seddas ist die Wanderung Nummer 41 im Buch.



Let’s go
Rundweg zum Is Seddas
Auf dem Parkplatz zum La Spiaggetta eingeparkt, hielten wir Ausschau nach dem oben beschriebenen Umspannungsturm. Hier überquerten wir die Straße und erreichten direkt links neben dem Turm unseren Wanderweg.
Eigentlich gab es hier einen Maschendrahtzaun, den du auf einer Leiter überklettern müsstest. Die Leiter stand, aber der Maschendrahtzaun war zum Zeitpunkt unserer Wanderung nicht vorhanden.
Die Leiter wäre mit Hund machbar gewesen. Wir sind öfter auf den Wanderungen auf Leitern gestoßen und haben den Hund unter dem Maschendrahtzaun, den wir ein kleines Stück hochhoben, durchrobben oder haben ihn über die Leitern klettern lassen, wenn die Sprossen breit genug waren. Hier wären sie aus Holz und breit genug.


Am Anfang war der Wanderweg recht breit und führte an Bach des Bau de Lispedda entlang. Auch gab es wohl nach einer kurzen Zeit eine typisch sardische Schäferhütte, die du besichtigen könntest.
Als wir wanderten, entdeckten wir keine Schäferhütte, und auch den Bachlauf gab es so nicht. Erahnen konnten wir ihn, ja, aber komplett ausgetrocknet und eigentlich nicht vorhanden.
Ebenso haben wir nur einmal die gelb/blaue Markierung gesichtet, ansonsten war sie schlichtweg nirgends zu sehen – oder wir zu ungeübt im Entdecken.



Zu Beginn etwas konfus …
Wir waren somit anfangs etwas auf uns gestellt, aber mit Blick auf die gezeichnete Karte, schien es der richtige Weg zu sein. Wichtig ist, es geht (auch wenn der Weg Kurven macht) vom Meer kommend und blickend eigentlich immer geradeaus den Berg hoch.
Du kannst nicht viel verkehrt machen, wenn du dich an den Hauptweg hältst und nicht in die schmalen Nebenpfade abbiegst, die hier und da abgehen.

Nach einiger Zeit überquerst du zweimal den Bachlauf, einmal von recht nach links und nach kurzer Zeit von links nach rechts. Wir erahnten den Bachlauf, da wir nach einem langen, sehr trockenen Sommer wanderten, wir fanden ihn aber nicht. Jedoch folgten wir einfach immer dem Weg.
Der Weg zog sich, wir waren bisweilen unsicher, ob wir noch richtig gingen. Aber laut der Karte musste es dieser Weg sein.
Zuerst führte er leicht nach oben, an kleineren wie auch sehr großen Felsbrocken vorbei und durch einen Wald, der ein wenig Schatten spendete. Wir waren alleine unterwegs, nur die Eidechsen eilten über den rotbraunen, staubigen Pfad, sobald sie unsere Schritte hörten.


An der Abzweigung zum Arcu Niulu
Dann folgte eine Abzweigung, an der wir geradeaus weitergingen. Eine blaue Markierung wie beschrieben fanden wir nicht. Jedoch wird der Pfad enger und die Bäume stehen dichter. Es geht jetzt gut bergauf, der Boden ist felsig und von Laub übersät.
Nach ungefähr 15 – 20 min (laut dem Buch: 10 min) Gehzeit zweigte in einer Rechtskurve ein noch schmalerer Pfad nach links ab.
Wenn du diesem Pfad laut Buch folgst und noch ein wenig weitergehst, erreichst du den Arcu Niulu, einen Pass, von dem aus du einen schönen Blick bis zur Kammlinie der Tacci und Tonneri bei Jerzu erhalten wirst.

Panoramaweg zum Is Seddas
Wir gingen den Pfad nicht, sondern nahmen auf dem Hauptweg die Rechtskurve. Der Weg war nun manchmal schmal und manchmal für zwei Leute nebeneinander gemacht ist.
Ab hier begann der Panoramaabschnitt mit grandiosem Ausblick auf das Mittelmeer.
Nicht lange, dann öffnete sich rechts der Blick zur Küste und dem superblauem Wasser und dem Tal, durch das wir gerade aufgestiegen waren.
Es ging weiter bergauf, nicht arg steil, so dass du gut gehen kannst. Auch war es nicht sehr anstrengend, aber sehr warm. Die Luft drücket und die Sonne brannte herunter. Schatten gab es nur noch wenig.



Der Weg schlängelte sich jetzt immer um den Berg– den Is Seddas – herum. Das rote, felsige Gestein, welches du von unten siehst, wirst du jetzt ablaufen. Der Ausblick bleibt die ganze Zeit über wunderschön.
Der Wald lichtet sich, Gras und Steinhügel, Felsformationen und Korkeichen säumen den Weg. Man möchte immerzu anhalten und die Aussicht genießen.
Nach ungefähr 45 min erreichten wir den Sattel de Is Seddas – von hier kannst du ein Stück rechts durch das Gestrüpp auf einem kleinen Pfad gehen – durchs Gelände, an dessen Ende du bis zum Capo s’Asta blicken kannst. Hier auf den Felsen machten haben wir lange Pause und genossen die Aussicht.

Was für herrliche Ausblicke
Nach weiteren fünf min auf dem Weg kannst du noch einmal den Hauptweg verlassen und auf Granitfelsen hinab an die nahen Strände und über das Meer blicken.
Zurück auf dem Hauptweg wurde der Weg breiter und führt immer leicht bergab. Meistens mit wunderbaren Blick auf die Küste Richtung Arbatax.
Du gehst diesen Weg weiter – so lange bis es zu einer Abzweigung kommt. Weiter unten siehst du nun eine Asphaltstraße durch das Gebüsch schimmern. Laut Buch wirst du diese Straße bald erreichen und dann von dort auf die Hauptstraße stoßen, die du bis zum Parkplatz zurückgehst.
Das wollten wir nicht, denn die Straße ist recht eng und es macht wenig Spaß mit Hund und fahrenden Autos am Straßenrand zu laufen.

Bevor wir also die Straße erreichten, zweigten wir nach rechts ab und nahmen einen Spazierweg, der uns auf halber Felsenhöhe zurück zum Parkplatz brachte. Der Weg wird sicher öfter gegangen, er ist gut sichtbar und ausgetreten. Und von hier hast du immer einen wunderbaren Blick auf das Meer unter dir.
Bevor wir auf der Höhe des Parkplatzes sind, führt der Weg gut und manchmal steil hinab, so dass wir den Weg kreuzten, den wir neben des Umspannungsturms zu Anfang gegangen sind. Dann sind es noch wenig Meter, bis wir die Straße erreichen und somit den Parkplatz.


Und … hat uns die Wanderung zum Is Seddas gefallen?
Das war eine wunderschöne, teilweise anstrengende und für uns längere Wanderung. Wir sind sicher fünf Stunden gelaufen – sind aber langsame Wanderer, die immer wieder eine Pause und Fotos machen.
Zu Beginn etwas irritiert, ob wir wirklich auf dem richtigen Weg sind, wurde es von Meter zu Meter besser. Einmal oben angekommen ist der Ausblick unbezahlbar.
Für uns war es sehr heiß, es gab weniger Schatten als gedacht, es gab keinen Wind und die Sonne brannte herunter.
So dass wir den Weg genossen, vor allem mit dem Gedanken, gleich danach am La Spiaggetta in das kühle Nass zu hüpfen.
Der Strand selbst ist sehr schön, umrandet von roten Felsen. Es gab kaum Besucher, und es gab auch kein Hundeverbotsschild. Und doch kehrten wir an unseren Heimatstrand in Bari Sardo zurück, denn im Wasser (es war lange sehr flach) war voll mit Steinen. Keine kleinen Kieselsteine, sondern große, die von Algen bewachsen und somit sehr, sehr glatt waren.
Diese Wanderung hat uns sehr gut gefallen und wir haben sie absolut genossen.

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