Die Wanderung im Naturpark Cap de Creus ist eine lockere Wanderung über die gesamte Halbinsel – mal mehr, mal weniger nah am Meer entlang – aber immer durch wunderschönste und abwechslungsreichste Natur.
Der Weg führt dich vorbei an Olivenhainen, an bizarren Felsformationen, an einer artenreichen Pflanzenwelt und an versteckten Buchten mit azurblauem Meer bis hin zum Leuchtturm Far del Cap de Creus und sagenhaftem Aussichtspunkt.
Auch für Hunde ist die Wanderung sehr gut geeignet.
1. Wissenswertes zur Wanderung
Dauer: 4h / Länge: ca. 13,8km / Höhenunterschied: 310m
Ausgangspunkt // Wir starten die Wanderung am Beginn des Naturparkes. Hier steht ein Schild, welches uns das Durchfahren auf der berühmten Straße zum Cap de Creus in der Zeit von 01.06. – 30.09. // 09:30 – 21:30 Uhr verbietet. (Ausnahme: Restaurantreservierung am Cap de Creus) Nur wenige Schritte rechts neben dem Schild finden wir das erste Hinweisschild zur Wanderung, die auf schmalen Weg gleich bergab verläuft.
Parken // Auch direkt neben dem Durchfahrverbotsschild führt eine Straße rechts den Hügel hinab, auf der die Besucher/Wanderer parken können. Wir reihen uns hier ein in eine parkende Autoschlange und spazieren zum Wegbeginn.
Wer den gesamten Weg nicht zu Fuß gehen mag, hat die Möglichkeit einen Tisch im Restaurant zu reservieren und erhält dann die Erlaubnis mit dem Auto durch den Naturpark zu fahren. Oder mit einem Bus, der je nach Jahres- und Uhrzeit im 20 – 40 Minutentakt fährt. Entweder vom Parkplatz El corral d’en Morell oder vom Busbahnhof Cadaques.
Natürlich gab es Fahrzeuge, die sich innerhalb der Verbotsfahrzone befanden. Ob erlaubt oder nicht, haben wir nicht ausprobiert. Es gibt eindeutig den Warnhinweis und eine Kamera, dass man beim unerlaubten Durchfahren gesehen wird und dafür Strafe (ca. 200€) zahlen muss. Und den Preis wollten wir nicht riskieren.
Anforderung // Im Prinzip ist es eine lockere Wanderung, die du auch am Leuchtturm beenden könntest. Bis dahin wie auch den restlichen Weg geht es immer über viel Gestein, eng vorbei an stacheligem Gestrüpp und in einem stetigen Auf und Ab. Und doch ist der Weg sehr gut sichtbar. Und mit Wanderstöcken um einiges besser zu gehen.
Markierung // Der Weg bis zum Far del Cap de Creus und Cap de Creus ist gut ausgeschildert und auf dem Rückweg, der an entlegenere Stellen im Naturpark führt, liefen wir mit Hilfe der Komoot-App.
Wichtig! // Zeit lassen, um zu genießen. Es ist eine herrliche Wanderung mit abwechslungsreicher Natur, in der es sich lohnt die eine oder andere Minute länger zu verbringen. Wer im Sommer wandert, wird kaum Schatten, aber einige versteckte Badebuchten finden.
Wanderführer // Wir wanderten auf dieser Wanderung mit der App Koomot, aber hatten natürlich unserern Wanderführer Rother Wanderführer für die Costa Brava mit dabei. Im Wanderführer findest du mehrere Wanderungen in dieser Gegend, ganz besonders empfehlen wir die Wanderung mit der Nummer 32, die einen Teil unserer Wanderung am Cap de Creus beschreibt.
Beste Jahreszeit // Wir würden diese Wanderung das gesamte Jahr über unternehmen. Im Frühling und Herbst hat es sicher moderate Temperaturen und vor allem im Frühling blüht die artenreiche Pflanzenwelt so richtig herrlich auf. Im Sommer kann es sicher sehr heiß werden und es gibt kaum Schatten. Dafür lohnt sich diese, falls du in den Badebuchten schwimmen magst. Und auch immer Winter, eine eher einsame Zeit, muss es wunderbar sein, diese Wege zu gehen.
Essen & Trinken // Ein Restaurant und eine Bar findest du direkt am Leuchtturm Far del Cap de Creus. Im Restaurant lohnt es sicher, je nach Jahreszeit, einen Tisch zu reservieren.
Camping // Einen nahegelegenen Campingplatz, der relativ gute Bewertungen erhält, findest du in Cadaques. Wir haben hier nicht gecampt, sondern in einer Ferienwohnung in Empuribrava am nahen Hundestrand gewohnt.
Übernachtung Nahe des Cap de Creus
Entlang der Costa Brava und der Halbinsel Cap de Creus findest du eine Vielzahl an wunderschönen und sauberen Ferienwohnungen, Hotels und B&B’s, in denen du deinen Urlaub genießen kannst.
Das Cap de Creus ist eine Halbinsel auf der iberischen Halbinsel, die ganze 10km weit in das Mittelmeer ragt. Sie ist der östlichste Punkt auf der iberischen Halbinsel und der Endpunkt an dem die Ausläufer der Pyrenäen ins Meer fallen. Seit 1998 zum Naturpark erklärt, findest du hier eine seltene endemische Pflanzenwelt, neben Disteln und Kakteen wachsen die Wilde Möhre, die Fette Henne, Meerfenchel und Strandflieder.
Auch der Fernwanderweg G11 – der vom Cap de Creus über die Pyrenäen bis zum Atlantik führt – startet auf der Halbinsel.
2. Wegbeschreibung
Olivenhaine & versteckte Badebuchten //
Nachdem wir das Auto geparkt hatten, laufen wir los, die Straße etwas zurück bis fast zum Sperrschild. Kurz bevor wir die Hauptstraße erreichen, biegt rechts ein schmaler Pfad ein, der den Hügel hinabführt.
Die Wanderung startet wunderbar, es geht sofort los mit Steinen und Felsenbrocken und Wurzeln, über die wir steigen.
Aber lasst euch nicht täuschen, es ist ein einfacher Weg. Kakteen säumen den Weg, ebenso wie Steinzäune, hinter denen sich Olivenhaine befinden. Auch gibt es hier und da Steinhäuser, die sich eng an die Hänge schmiegen. Es wird gearbeitet in den Olivenhainen, und bisweilen bellen Hunde.
Es geht den Hügel hinab, es geht den Hügel hinauf. Kurzzeitig für einige Meter führt uns der Weg entlang der Straße, auf der uns die Busse, die Touristen zum Cap de Creus fahren, entgegenkommen. Aber insgesamt gibt es wenig Verkehr. Bald wird der Blick wieder frei über die Olivenhaine hinweg bis zum Meer, auf dem einige Segelboote zu sehen sind.
Wir sind nicht alleine unterwegs, dass Cap de Creus ist ein beliebtes und sehenswertes Ausflugsziel. Der Wanderweg macht trotzdem Spaß und wir genießen die Aussicht.
Nach einiger Zeit – der Weg ist nicht zu verlieren, zwar schmal, aber gut zu sehen – erreichen wir die ersten Buchten. Hier gibt es noch schmalere Wege, die vom eigentlichen Wanderweg hinabführen. Dorthin sind einige Wanderer unterwegs und wir entdecken auch so manchen Schwimmer, der bereits im klaren Wasser badet.
Far del Cap de Creus //
Nahe dem Leuchtturm erreichen wir erneut die Straße, gehen einige Meter und biegen dann wieder rechts ab auf einen Pfad, der von Felsbrocken und stacheligen Grün umrandet wird. Der Weg schmiegt sich an den Felsen entlang, er ist leicht zu gehen, führt an einem Felsen vorbei, unter dem sich das Meereswasser ein Loch gegraben hat. Eine Sehenswürdigkeit am Rande.
Zum Cap de Creus sind es nur wenige Meter den Hügel hinab. Hier und da ankern Fischerboote. Unser Weg geht weiter entlang der Felsen und führt uns in einem Halbkreis hinauf zum Leuchtturm. Von hier erhältst du einen wunderbaren weiten Blick auf das Meer und die Halbinsel – der am weitesten östlich gelegene Zipfel der Iberischen Halbinsel.
Wer mag, kann jetzt einem Restaurant und Bar sich erfrischen und bei einem leckeren Lunch die Aussicht genießen.
Wir gehen weiter, zuerst die Straße entlang, dann erneut rechts hinab über felsiges Gelände. Um uns herum befinden sich viele Felsen in den unterschiedlichsten Formationen, überwuchert von stacheligen Büschen und hohen Gräsern.
Rückweg in herber Schönheit //
Der Weg führt hinab zu einer Bucht mit kleinem Häuschen – hier machen wir kurz Rast – um auf der anderen Seite der Bucht wieder anzusteigen. Die Gegend ist rau und es weht ein starker Wind. Die Pinien und Kiefern sind vom Sturm gedrückt. Es ist eine wunderschöne Gegend und doch gleichzeitig eine karge Gegend.
Nun führt uns der Weg eine ganze Weile über eine schmale Asphaltstraße. Auf der – so lange wir da laufen – uns kein Auto entgegenkommt. Immer den Hügel hinab und hinauf, direkt am tosenden Meer vorbei und entlang echt skurril geformter Felsen. Bevor die Straße scharf links abbiegt, klettern wir ein paar Felsen hinauf – kann, muss man aber nicht – und sind fasziniert von der Aussicht auf die Berge in Südfrankreich. Sie scheinen zum Greifen nah und sind doch recht fern.
Auf dem Weg zurück kämpfen wir mit starkem Wind, gehen bisweilen in schräger Haltung. Noch eine Weile entlang der Asphaltstraße, dann wieder zwischen Felsen auf schmalem Weg.
Die App zeigt uns nun einen Weg über ein Grundstück – anscheinend durfte man vor einiger Zeit da entlanglaufen. Bei uns steht mitten im Weg plötzlich ein Zaun, der auch nicht zu übersteigen ist.
Somit laufen wir ohne Weg entlang des Zaunes, ein wenig schimpfend, denn es geht doch recht arg durch Gestrüpp. Aber wir erreichen bald darauf die Straße und wandern hier weiter. Bergan und dann bergab und wieder zurück auf den eigentlichen Wanderweg.
Jetzt erreichen wir eine Kreuzung, die wir auf dem Hinweg bereits passiert haben. Hier nehmen wir den uns bekannten Wanderpfad und gehen von hier aus zurück, steil den Hügel hinauf, bis wir die Straße erreichen, auf der unser Auto parkt.
3. Cap de Creus
Die Wanderung zum Cap de Creus, zum Leuchtturm Far del Caüp de Creus und über die einsame Halbinsel ist eine der schönsten Wanderungen, die wir an der Costa Brava unternommen haben.
Zu anfangs etwas heiß, da viel Sonne und wenig Schatten, zogen später dichte Wolken und starker Wind auf.
Karg und widerborstig wirkt die Gegend, und doch wunderschön. Sie erinnert weniger an Spanien, denn an Irland oder bisweilen Schottland. Rauh und voller Gestein mit stacheligen Pflanzen, Moos und Gräsern.
Wir waren – obwohl es einige Wanderer gab – schwer begeistert von dieser herrlichen Landschaft, die wir so nicht erwartet hatten. Die Costa Brava und deren felsige Küste ist ohne Zweifel wunderschön, aber das Cap de Creus ist nicht nur anders, sondern noch einmal ein Stückchen schöner und faszinierender.
Setze diese Wanderung unbedingt auf deine Liste, und gehe sie, sobald du auch nur Zeit dafür hast.
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